Als Paulus in Aue länger duschen durfte

25.10.2011, 23:07 Uhr
Als  Paulus in Aue länger duschen durfte

© Günter Distler

Verbindungslinien zwischen dem FCN und dem FC Erzgebirge Aue gibt es einige, zumindest personeller Natur: Thomasz Kos war von 1999 an in den Ligen eins und zwei für den Club aktiv. Ab 2004 streifte sich der Abwehrhüne das Trikot des dreimaligen DDR-Meisters über.  Mit ins Erzgebirge brachte er Kerstin Dankowski. Die Freundin des polnischen Nationalspielers war zuvor Pressesprecherin des FCN.

Wenig später erhielt Routinier Kos auch auf dem Platz Nürnberger Unterstützung: Ab dem Sommer 2007 kam Thomas Paulus in der Veilchen-Viererkette zum Zug. Vor seinem Wechsel hatte der gebürtige Kelheimer zehn Jahre lang für den 1. FC Nürnberg die Fußballschuhe geschnürt. Von der Club-Jugend an hatte Paulus daraufhingearbeitet, in der 1. Mannschaft Fuß zu fassen. Sein Debüt im Profiteam geriet allerdings zum persönlichen Debakel...

Ein "Arschtritt" mit Folgen 

Am fünften Spieltag der Zweitliga-Spielzeit 2003/04 gastierte der FCN das bislang einzige Mal im Erzgebirge. Der Club hatte sich in der Vorsaison wiedermal aus der höchsten deutschen Spielklasse verabschiedet  und  peilte den direkten Wiederaufstieg an. Liga-Neuling Aue musste sich im Unterhaus noch akklimatisieren.

Anfänglich lief für den FCN alles nach Plan: Der aufgerückte Marek Nikl fälschte den Ball entscheidend zur Gästeführung ab. Keine Viertelstunde war absolviert, da lagen die Franken dank Krzynoweks linker Klebe mit 2:0 in Front: Durch seinen satten Schuss machte der Pole den Doppelschlag perfekt.

Nach einer halben Stunde schmolz der Vorsprung: Anschlusstreffer Shubitidze. Das Spiel wurde hektisch. Kurz vor der Pause zeigte Schiedsrichter Jörg Keßler Aues Heidrich die Rote Karte, drei Minuten später schickte er  auch Thomas Paulus vorzeitig zum Duschen.  Der Blondschopf war Gegenspieler Broum auf den Allerwertesten getreten. Der Referee wertete dies als Tätlichkeit, beendete Paulus‘ Einstand in Nürnbergs Innenverteidigung noch vor dem Halbzeitpfiff.
 
In der zweiten Spielhälfte  stellte Jacek Krzynowek die Zwei-Tore-Führung wieder her. Doch die Veilchen kämpften sich zurück und belohnten ihren couragierten Auftritt binnen drei Minuten: Der quirlige Curri verkürzte auf 2:3, Emmerich bezwang Nürnbergs Schlussmann Schäfer vom Elfmeterpunkt, sicherte den Hausherren so einen verdienten Punkt.

Mintal bringt den Club auf Kurs und dem Aufstieg näher

Zu Saisonbeginn stotterte der Club-Motor noch: Das 3:3 in Aue stellte das vierte Remis in Serie in einer Abfolge von sieben sieglosen Spielen dar.  In der Rückrunde nahm Nürnbergs Fußball-Express jedoch an Fahrt auf. Forsch ging der FCN die Partie gegen Aue diesmal an. Nach sieben Minuten war  Marek Mintal  im Anschluss an eine Krzynowek-Ecke mit dem Kopf zur Stelle. Es war der 14. von 18 Saisontreffern des  Zweitliga-Torschützenkönigs.

Mit großer Lauf- und Kombinationsfreude drängte der Club weiter. Erneut sorgte eine Krzynowek-Ecke für Verwirrung in der Veilchen-Abwehr. Nachdem diese den Ball nicht aus der Gefahrenzone befördern konnte, köpfte ihn Mintal zurück ins Zentrum, wo ihn der aufgerückte Stehle in die Maschen jagte. Im Gegensatz zur Hinrunde ließ FCN nichts mehr anbrennen, brachte die Zwei-Tore-Führung gegen die ab der 64. Minute zudem dezimierten Sachsen ungefährdet über die Zeit.

Ein ähnlicher Spielverlauf dürfte den Club-Fans auch am Mittwochabend behagen…

Verwandte Themen


Keine Kommentare