Ein Spiel voller Wendungen, Kuriositäten und Aufreger

ROTH - Das war nichts für schwache Nerven. 2:2 trennten sich am Samstag Nachmittag die TSG 08 Roth II und die DJK Stopfenheim in der Kreisliga Jura in einem Spiel voller Wendungen, Kuriositäten und Aufreger.

Und nach dem ersten Punktverlust für den souveränen Spitzenreiter aus Solnhofen und dem dritten 2:2-Unentschieden der Rother im fünften Spiel war irgendwie keiner wirklich zufrieden. TSG 08-Trainer Oliver Wellert blickte auch weit nach dem Abpfiff noch etwas unentschlossen drein, die Verantwortlichen der Solnhofener echauffierten sich immer noch über den Unparteiischen Fritz Meyer (SV Sulzkirchen) und seine Linienrichter, die beim hektischen Geschehen auf dem Platz wahrlich keinen leichten Stand hatten.

Das Spiel begann katastrophal aus Rother Sicht, die Gäste wirbelten die Hausherren in den ersten Spielminuten ordentlich durcheinander und nur mit viel Glück und Schlussmann Steffen Fellner überstand die TSG 08 die Anfangsphase ohne Gegentor. Nach zehn Minuten entschlossen sich aber auch die Gastgeber am Spiel teilzunehmen, was folgte war wiederum eine überraschende Dominanz über den Tabellenführer, der bisher mit fünf Siegen und einem Torverhältnis von 20:1 durch die Saison spaziert ist.

Folgerichtig fielen auch die Tore: Neuzugang Max Spachmüller (21.) mit seinem ersten Treffer für Roth nach Flanke von Maxi Stark, in der ersten Hälfte bester Mann auf dem Platz, und Patrick Hemmer (43.) nach Vorarbeit von Kapitän Fabian Lohner sorgten für eine 2:0-Führung. Dazwischen gab es den ersten Aufreger. Hemmer zog aus fast 30 Metern ab, sein „Geschoss" prallte in gefühlter Lichtgeschwindigkeit gegen die Lattenunterkante und von dort - wohin? Die Rother sahen das Leder hinter der Linie, die Gäste und die Unparteiischen davor (30.).

Umgekehrtes Szenario in der 44. Minute, nun forderten die Solnhofener vehement ein Tor, wieder sagte Meyer nach Rücksprache mit seinem Linienrichter „Nein". Arbulen Kololli hatte aus spitzem Winkel abgezogen und der Ball lag plötzlich neben dem Tor. Nach Meinung der Gäste hatte das Tornetz ein Loch und der Ball sei deshalb aus dem Tor wieder heraus gesprungen, die Schiedsrichter hatten das Spielgerät jedoch am Außennetz gesehen.

In der Pause hätten sich die Gemüter eigentlich wieder etwas beruhigen können, doch es ging in einem irren Tempo weiter. Zunächst einmal begann die zweite Hälfte wie die erste, Solnhofen wirbelte und Roth schwamm. Kapitän David Grimm mit einem Freistoß (55.) und der omnipräsente Torjäger Fabian Eberle (63.) drehten die Partie. Zwei Minuten nach dem Ausgleich entschied der Unparteiische beim vermeintlichen Führungstreffer von Eberle auf eine Abseitsstellung - eine knappe Angelegenheit.

Zwei völlig unnötige aber vertretbare Rote Karten in der verbleibenden Spielzeit für Roths Pascal Weidmann (67., grobes Foulspiel) und Eberle (80., Tätlichkeit) trugen nicht unbedingt zur Abkühlung des Geschehens bei. Letztlich blieb es bei einem 2:2, das wohl noch etwas in Erinnerung bleiben wird.

TSG 08 Roth II: Fellner, Lehner, A. Buckreus, Weidmann, Weinert, Fessen, Lohner, Stark, Hemmer, Spachmüller, Ch. Buckreus (J. Bittner, B. Bittner, Farnbacher).

TSG Solnhofen: Langhof, Schmidt, Benzinger, Bernhardt, Glöckel, Grimm, Kololli, Schwegler, Gangl, Eberle, Onbasi.

Tore: 1:0 Spachmüller (21.), 2:0 Hemmer (43.), 2:1 Grimm (55.), 2:2 Eberle (63.)

Rote Karten: Weidmann (67., grobes Foulspiel) - Eberle (80., Tätlichkeit)

SR: Fritz Meyer (SV Sulzkirchen), ZS: 100