Andersson: "Hannover ist ein bisschen wie Lemgo"

20.3.2015, 19:51 Uhr
Andersson:

© Foto: Harald Sippel

Trainer Robert Andersson rückt die heutige Begegnung gleich ins rechte Licht: „Hannover ist eher wie das Spiel in Lemgo. Wir werden größeren Druck haben als gegen Flensburg.“ Für den Schweden galt es deshalb - neben allen anderen Baustellen - die Freude nach dem 22:22 gegen Flensburg in die richtigen Bahnen zu lenken. „In der Mannschaft herrscht gute Laune, aber die Euphorie darf jetzt nicht zu groß werden“, so der Coach, der inzwischen natürlich vom Durchhänger seines Teams nach dem Sensationssieg gegen die Rhein-Neckar Löwen im vergangenen Dezember gehört hat. „Wir müssen das Spiel profihaft angehen. Weniger als hundert Prozent zu geben dürfen wir uns gar nicht erlauben. Wir müssen in Hannover genau so eine Leistung zeigen wie gegen Flensburg.“

Dass Hannover durch die längere Spielpause im Vorteil ist, glaubt Andersson nicht. „Für uns ist es gut, dass wir gespielt und gepunktet haben.“ Das könne sich positiv auswirken. Hannover hingegen war in seiner letzten Partie am letzten Wochenende beim Bergischen HC nicht über ein 31:31 hinaus gekommen. Die Niedersachsen hatten sich da durchaus mehr erwartet, um sich im Mittelfeld weiter abzusetzen. Aber auch so steht das Team von Trainer Christopher Nordmeyer mit 23:31 Punkten relativ sicher auf Rang zwölf.

Weil das Team um den Ex-Erlanger Csaba Szücs im Fernsehen nicht so präsent ist, wie Flensburg hat sich HC-Coach Andersson bereits wieder per Videoanalyse über den heutigen Gegner schlau gemacht. Die Aufzeichnung vom Hinspiel, das der HCE mit 32:29 gewonnen hat, hat Andersson aber erst einmal außen vor gelassen. „Das liegt ein bisschen lange zurück, erst einmal muss ich mir ihre aktuellen Spiele anschauen.“ Vor allem die kompakte 6:0-Deckung der Burgdorfer ist ihm dabei aufgefallen. Die gilt es zu knacken. „Im Spiel gegen Flensburg war bei uns ja vieles schon besser als zuvor, aber wichtig ist es, dass wir aus allen Positionen Tore machen. Da müssen wir wieder hin, und wir haben ja auch gute Außenspieler, die das können.“ Gegen den Champions-League-Sieger habe man auf jeden Fall schon den richtigen Weg eingeschlagen.

„Wir haben uns in diesem Spiel einen der beiden Punkte, die wir in Lemgo verloren haben, wieder geholt. Mehr aber auch nicht“, sagt der Trainer, der bei seiner Heimpremiere sehr angetan war von der Atmosphäre in der Arena. „Die Stimmung war einfach toll.“ Aus Schweden sei er so etwas gar nicht gewohnt, da sei es manchmal totenstill in den Hallen. „Diese Riesenstimmung ist eigentlich der größte Unterschied zwischen dem deutschen und dem schwedischen Handball.“ Nur in Kristianstad, dem vierfachen schwedischen Meister gibt laut Andersson es eine ähnlich gute Stimmung.

Wen Robert Andersson mit auf die Reise nach Hannover nimmt, ließ er offen. Der Kader sei ja ziemlich gut besetzt, sagt er, da sei es schon schwer auszuwählen, wer aufgestellt werde und wer nicht. „Es ziehen ja alle voll mit, deshalb versuche ich in der Besetzung immer zu wechseln, damit keiner das Gefühl hat nicht dazu zu gehören.“ Aber einzelne Positionen dreifach zu besetzen mache wenig Sinn, deshalb müsse er auswählen.

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