Ärger beim NBC: Anzeigetafel streikte gegen Jena

4.11.2014, 05:59 Uhr
Auch der Jenaer Trainer Björn Harmsen reklamierte die eine oder andere Entscheidung beim Schiedsgericht.

© Sportfoto Zink / WoZi Auch der Jenaer Trainer Björn Harmsen reklamierte die eine oder andere Entscheidung beim Schiedsgericht.

Mit etwas Abstand sieht man die Dinge oft viel gelassener. Auch David Schweiger, Teammanager der Nürnberger Basketballer von rent4office. „Es war einfach ein sehr anstrengender Tag für uns, und dann kam auch noch die Sache mit der Uhr dazu.“ Am Montag nach der peinlichen Posse beim Spiel gegen Science City Jena überwiegt dann aber doch die Freude über den leidenschaftlich erkämpften Sieg nach einem frühen 4:21-Rückstand in der Halle am Berliner Platz.

Der war zeitweise fast in den Hintergrund gerückt, denn ein technischer Defekt an einem Schaltmodul für die Steuerung der Anzeige sorgte für mächtig Ärger: Die Zeitmessung fiel immer wieder aus, laute Hupgeräusche ertönten. Irgendwann schalteten die Schiedsrichter die Anlage ganz ab, und Kampfrichter Georg Kaltenbacher zählte die verbleibenden Sekunden der Partie herunter.

Richtig ärgerlich wurden die Verantwortlichen bei rent4office allerdings, als sie erfuhren, dass das von ihnen vor Saisonbeginn georderte Schaltmodul schon längst geliefert, aber noch nicht eingebaut worden war. „Das wäre eindeutig Aufgabe der Stadt gewesen, denn wir sind nur die Mieter der Halle“, betont Schweiger.

"Gefällt uns überhaupt nicht"

Auch bei der Stadt ist man nicht glücklich über die Ereignisse vom Sonntagabend. „Das gefällt uns auch überhaupt nicht, was da am Wochenende abgelaufen ist“, sagt SportService-Leiter Jürgen Thielemann. Er sei über die Probleme, die es offenbar schon vor Saisonbeginn gegeben habe, überhaupt nicht informiert gewesen. „Der Hallenwart hat die Anlage vor dem Spiel zweimal gecheckt, und alles lief reibungslos.“ Derzeit prüft der SportService, was den Ausfall verursacht hat und warum das neue Teil nicht sofort eingebaut wurde.

Für David Schweiger ist die Angelegenheit damit so gut wie erledigt. „Manchmal muss man eben lauter schreien, um gehört zu werden.“ Bis zum nächsten Heimspiel der Nürnberger Korbjäger sollte das Schaltmodul längst ausgetauscht sein. Über den Protest, den Jena gegen die Wertung des Sonntagsspiels eingelegt hat, macht sich der Teammanager keine Sorgen. Durch die Störungen wegen des technischen Defekts sei der Rhythmus der Saalestädter nachhaltig gestört worden, schreibt das Team auf seiner Homepage.

„Ich denke nicht, dass es eine Wiederholung des Spiels geben wird“, glaubt hingegen Schweiger. „Schließlich waren die Bedingungen für beide Teams gleich, und die Hupgeräusche ertönten nicht in spielentscheidenden Szenen.“ Falls es aber eine Geldstrafe vom Verband gebe, könne man ja versuchen, diese an den Vermieter der Halle – also die Stadt Nürnberg – abzuwälzen, sagt der Teammanager mit einem Augenzwinkern.

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