Ausrutscher gegen Augsburg: Ice Tigers unterliegen mit 1:2

12.1.2018, 21:49 Uhr
Nach 60 spannenden Minuten mussten sich die Thomas Sabo Ice Tigers den Augsburger Panthern geschlagen geben.

© Sportfoto Zink / ThHa Nach 60 spannenden Minuten mussten sich die Thomas Sabo Ice Tigers den Augsburger Panthern geschlagen geben.

Just a knock. Nur ein Kratzer. Rob Wilson hat mit diesen drei Worten vor einem Jahr die Fragen nach dem Gesundheitszustand von Milan Jurcina und Colten Teubert beantwortet. Gespielt haben sie danach nicht mehr. Just a knock, wahlweise auch: just a little knock. Nur ein kleiner Kratzer. Der Cheftrainer der Thomas Sabo Ice Tigers beantwortet damit nahezu jede medizinische Frage. Am Freitagabend stand er vor Spiel 41 der laufenden Saison nicht für Fragen zur Verfügung. Im Aufgebot fehlte Milan Jurcina. Just a knock.

Die vielen Verletzungen, die vielen kleinen und großen Kratzer haben die Saison der Ice Tigers geprägt. Nürnberg spielt defensiver, zurückhaltender und noch erfolgreicher als vor einem Jahr. Nur eines hat sich nicht geändert: Augsburg bleibt Nürnberg jener denkbare unangenehme Gegner, der im Frühjahr 2017 die Viertelfinalserie auf sieben enge Spiele ausgedehnt hatte. Auch an diesem Freitag gingen die Panther den Ice Tigers auf die Nerven. Und just, als es so aussah, als könnten sich die Gastgeber wieder befreien, da gelang Jaroslav Hafenrichter der perfekte Schuss ins Kreuzeck (54.). Es war der Siegtreffer dieser sehr engen Partie.

Ein Nürnberger kann jedenfalls kaum nachvollziehen, warum die Überraschungsmannschaft der Vorsaison derzeit noch immer sehnsuchtsvoll auf die Playoff-Plätze blicken muss. Sowohl beim 2:1 im ersten Heimspiel als auch beim 0:4 und beim 2:3 zeigte die Mannschaft von Mike Stewart jenes laufintensive, strukturierte Eishockey, das Augsburg so erfolgreich gemacht hatte. Die Panther gaben den Ice Tigers im eigenen Drittel keinen Platz, schalteten maximal schnell von Defensive auf Offensive um. Allein an der Präzision fehlte es den Gästen – im Abschluss wie im Passspiel. Das galt allerdings für beide Teams.

Die Partie war stets intensiv, aber gerade im zweiten Drittel nicht wirklich attraktiv. Drei, vier Pässe ohne Puckverlust waren selten, dafür wurde an den Banden umso intensiver gearbeitet. Für die Ice Tigers ging es um die Tabellenführung, für die Panther darum, auch diese Saison über den 52. Spieltag hinaus verlängern zu dürfen. Nürnberg begann druckvoller, kämpfte sich dabei aber selten in gute Schusspositionen. Manchmal ist das aber auch gar nicht nötig. Philippe Dupuis‘ war bereits so misslungen, dass Brandon Segal in der 9. Minute aus spitzem Winkel einfach abzog. Augsburgs Torhüter Kevin Olivier war davon offensichtlich so überrascht, dass ihm der Puck unter den Schonern durchrutschte. Davor und danach hatte Nürnberg zwei Power-Play-Möglichkeiten. Erneute Veränderungen waren zu erkennen, die Umsetzung aber misslang. Auf Standardsituationen können sich die Ice Tigers weiterhin nicht verlassen. Augsburg schon.

Spitzenspiel am Sonntag

In Unterzahl verteidigte Nürnberg lange Zeit vorbildlich, die beste Power-Play-Mannschaft der Liga aber braucht nur wenige Augenblicke, um zuzuschlagen. Braden Lamb traf fünf Sekunden vor Ablauf von Segals Strafe, überraschend war das nicht. Davon abgesehen verteidigten die Ice Tigers ordentlich, das war bei den vielen (oftmals erzwungenen) Fehlpässen auch nötig war. Wenn sie Platz hatten, schnell und sicher passten, wurde es gefährlich, wie beim von David Steckel abgeschlossenen Konter (47.), als plötzlich die Verteidiger Tom Gilbert und Nichlas Torp vor Roy auftauchten (50.) oder beim Solo von Patrick Reimer (51.).

Nürnberg zog das Tempo wieder an. Petr Pohl vergab die Großchance zum 2:1 (52.), Trevor Parkes den Konter zum 1:2. Dann traf Hafenrichter. Angesichts der bislang so erfreulichen und langen Saison ist die vierte Heimniederlage nur ein Kratzer. Just a knock. Milan Jurcina soll am Sonntag in München (16.30 Uhr) übrigens wieder mitspielen können.

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