Bamberg im Basketball-Himmel: "Freak City" ist Meister

11.6.2017, 19:02 Uhr
"Freak City" feiert! Brose Bamberg schlägt Oldenburg auch in Spiel drei und holt sich zum neunten Mal die deutsche Meisterschaft.

© dpa "Freak City" feiert! Brose Bamberg schlägt Oldenburg auch in Spiel drei und holt sich zum neunten Mal die deutsche Meisterschaft.

Brose Bamberg ist der alte und neue deutsche Meister der Basketball-Bundesliga und hat nach dem Pokalsieg im Februar nun wieder beide nationale Trophäen in seinem Besitz. Im dritten Endspiel lieferten die EWE Baskets Oldenburg über weite Strecken einen harten Kampf, waren am Ende beim 76:58 aber erneut chancenlos.

"Freak City" erlebte dabei jedoch vor allem eine erste Halbzeit, die typisch für sogenannte Closing-Games verlief. Während Brose Bamberg mit der 2:0-Serienführung im Rücken und der Meistertrophäe vor Augen extrem nervös agierte, versuchten die Oldenburger, die zunächst ohne ihre mitgereisten Fans auskommen mussten (Buspanne auf der Autobahn), alles in ihrer Macht stehende, um den drohenden Sweep zu verhindern

Bamberg schaffte es zwar dank seiner erneut starken Verteidigungsleistung über weite Strecken der Begegnung in Front zu liegen, konnte sich dabei jedoch zunächst keinen nennenswerten Vorsprung erarbeiten. Anders als noch in den vorangegangenen beiden Finalspielen fand die Mannschaft von Coach Mladen Drijencic auf gelungene Bamberger Aktionen zumeist eine passende Antwort und konnte den Spielverlauf ausgeglichen gestalten. Erst gegen Ende der ersten Halbzeit, als auch Bambergs Trefferquote allmählich nach oben ging und die Rebounds besser kontrolliert wurden, schien der Meister und Pokalsieger sein erstes Matchball-Spiel besser in den Griff zu bekommen. Beim Pausenstand von 39:34 war man jedoch noch meilenweit von einer Entscheidung entfernt.

Auch nach dem Seitenwechsel konnten die Oberfranken ihre Nervosität nicht vollends ablegen. Auf der Gegenseite kam noch hinzu, dass Oldenburg bis zum Zerreißen um sein Überleben in der Serie kämpfte – jetzt auch mit Unterstützung all der angereisten Anhänger. Nicht nur anhand des Spielstandes konnte man ablesen, dass diese Partie weiter hin und her wiegte. Die Hausherren profitierten aber auch weiterhin davon, dass man die etwas konstantere Trefferquote an den Tag legte, die Bretter einigermaßen im Griff hatte und auch besser auf den Ball aufpasste.

Nachdem Rickey Paulding, der im zweiten Durchgang etwas besser wurde und mehr und mehr Verantwortung für seine Farben übernehmen wollte, in der 27. Spielminute den 49:49-Ausgleich markiert hatte, schien der Knoten bei den Gastgebern zu platzen. Kapitän Elias Harris gab mit vier Freiwürfen den Startschuss zu einem viertelübergreifenden 15:0-Lauf (64:49, 34. Min.), durch den Bamberg vorentscheidend davon zog. Für ein letztes, spielbeeinflussendes Aufbäumen hatten die ohnehin schon foulbelasteten Oldenburger dann keine Kraft mehr, während Bamberg – jetzt befreit von jeglichem Druck – noch das ein oder andere Mal in die Trickkiste griff und seine Fans verzückte.

Die letzten Spielminuten waren für die oberfränkischen Basketballfans nur noch eine einzige Party und dienten zur Einstimmung auf die Meisterfeier. Am Ende setzte sich Brose Bamberg doch noch deutlich mit 76:58 durch und krönte sich zum neunten Mal zu Deutschlands Basketballmeister. Mit ihrem diesjährigen Finals-Sweep schrieb Brose Bamberg auch einmal Mehr ein Stück Basketballgeschichte. Der alte und neue deutsche Meister gewann die drei Finalpartien mit insgesamt 66 Zählern Differenz und lösten mit dem höchsten Playoff-Sweep aller Zeiten die Albatrosse aus Berlin ab. Diese gewannen 2001 ihre Serie gegen Bonn mit insgesamt 60 Punkten Unterschied.

Im Rahmen der Siegerehrung nahm Brose-Kapitän Elias Harris die Meistertrophäe für sein Team entgegen. Zudem wurde Fabien Causeur von den anwesenden Medienvertretern zum wertvollsten Spieler dieser Serie (Finals-MVP) gewählt.

Brose Bamberg: Lô (15 Punkte), Causeur (11), Strelnieks (11), Miller (10), Theis (8), Harris (8), Zisis (6), Radosevic (3), Heckmann (3), Melli (1), Staiger, Kratzer

EWE Baskets Oldenburg: Qvale (12), C. Kramer (10), Paulding (9), Massenat (7), Schwethelm (6), De Zeeuw (5), D. Kramer (4), Wimberg (3), Mihailovic (2), Lockhart, Freese, Mädrich

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