Bambergs Heimspiel-Marathon endet gegen Piräus

14.12.2017, 08:29 Uhr
Ist jetzt in griechischer Arbeitskleidung unterwegs: Der Ex-Bamberger Janis Strelnieks.

© Sportfoto Zink Ist jetzt in griechischer Arbeitskleidung unterwegs: Der Ex-Bamberger Janis Strelnieks.

Ebenso wie das russische Star-Ensemble, das den Bambergern vor Wochenfrist eine bittere 76:92-Heimniederlage zufügte, weißt Piräus eine Bilanz von neun Siegen aus elf Partien auf und steht nur aufgrund der schlechteren Korbdifferenz hinter Moskau auf Rang zwei - und das obwohl die Griechen die stärkste Abwehrreihe des gesamten Wettbewerbs stellen (im Schnitt nur 72,6 Gegenpunkte).

Strelnieks gehört zu Piräus' Stützen

Im Angriff präsentiert sich das Team von Cheftrainer Ioannis Sfairopoulos zwar sehr ausgeglichen, kommt im Durchschnitt allerdings lediglich auf 77,6 Zähler pro Partie, was ligaweit Rang 13 bedeutet (Bamberg liegt mit 74,7 PpG auf dem vorletzten Platz). Angeführt wird die Offensivabteilung der "Reds" von Georgios Printezis, der neben seinen 12,6 Punkten mit 5,4 Rebounds auch diese Kategorie teamintern anführt. Hinter dem griechischen Nationalspieler folgt mit Janis Strelnieks nur noch ein Akteur, der im Schnitt regelmäßig zweistellig scort (10,2 PpG, bei 48,7 Prozent Dreier). Der lettische Distanzwurfspezialist, der seine Dreier in der letzten Saison noch für Brose Bamberg einnetzte, legt zudem auch noch 2,6 direkte Korbvorlagen auf, was ihn hinter Kostas Papanikolaou auch hier zum zweitbesten Spieler seiner Mannschaft macht.

Hinter dem Duo Printezis/Strelnieks kommen gleich sechs Spieler, die im Schnitt zwischen fünf und acht Punkten pro Begegnung erzielen - darunter auch der zweite Ex-Bamberger im Piräus-Aufgebot: Brian Roberts. Der US-Guard kam im Sommer aus der NBA nach Europa zurück und zeichnet aktuell für 7,9 Punkte (42,3 Prozent Dreierquote), 2,4 Rebounds und 1,9 Assists verantwortlich. Seine Karrierebestleistung von 23 Punkten und fünf Rebounds erzielte Roberts, seines Zeichens Threepeat-Gewinner mit Bamberg in den Jahren 2010, 2011 und 2012, aber ausgerechnet beim Bamberger Sieg über Piräus im Oktober 2010.

Als Team besser rebounden

Einen Bamberger Sieg soll es auch am Donnerstag geben. Dass der deutsche Meister weiß, wie man gegen die Griechen bestehen kann, zeigt die ewige Bilanz zwischen beiden Kontrahenten, die Brose aktuell mit 4:2 anführt und dabei all seine bisherigen drei Heimspiele gewinnen konnte. Anders als in den vergangenen Jahren wird es dieses Mal jedoch ungleich schwerer. Während Neuzugang Dejan Musli aufgrund des Reglements erst im Januar in der Euroleague eingesetzt werden darf, fehlen sowohl Bryce Taylor als auch die Big Men Elias Harris und Luka Mitrovic weiterhin verletzungsbedingt. 

Gerade auch deshalb kommt es für die Oberfranken zum einen wieder auf die Treffsicherheit ihres Topscorers Ricky Hickman (13,6 PpG) an, zum anderen auf das Rebounding. Hier hat Coach Andrea Trinchieri nach der Niederlage gegen Moskau das gesamte Team in die Pflicht genommen und besseres Reboundverhalten eingefordert. Bisher sammeln Dorell Wright und Augustine Rubit mit 5,3 und 5,2 die meisten Abpraller ein. Ebenfalls ein wichtiger Faktor im Brose-Spiel ist Daniel Hackett. Der Italo-Amerikaner kam im Sommer aus Piräus in die Domstadt und verleiht dem oberfränkischen Spiel nicht nur defensive Stabilität, sondern hat mit 3,1 Assists pro Begegnung auch klar die Fäden in der Hand.

Eine schwierige Hausaufgabe

Die Schwere der bevorstehenden Aufgabe ist dem Bamberger zwar bewusst, dennoch freut er sich auf das erste Aufeinandertreffen mit seinem ehemaligen Arbeitgeber: "Es wird schwer. Sie gehören definitiv zu den besten Mannschaften Europas. Wichtig ist, dass wir von Beginn an fokussiert ins Spiel gehen und uns auf eine harte, körperbetonte Partie einstellen. Für mich persönlich ist es das erste Aufeinandertreffen mit meinem alten Team. Ich kenne viele Spieler, das ist besonders, natürlich. Wenn allerdings der Ball erst einmal in die Luft geworfen wurde, zählt für mich nur noch der Sieg."

Ein Gott namens Spanoulis

"Wenn man gegen Olympiakos spielt, spielt man gegen einen griechischen Gott: Spanoulis", nimmt Trinchieri auf Piräus´ Urgestein Vassilis Spanoulis BEzug. Der langjährige Weggefährte von Nikos Zisis in der griechischen Nationalmannschaft feierte am letzten Spieltag beim 92:83-Erfolg gegen Real Madrid sein Comeback und verbuchte dabei in etwas mehr als 23 Minuten sieben Punkte und vier Rebounds. Doch Bambergs Übungsleiter weiß, dass der dreifache Euroleague-Champion weit mehr als nur Spanoulis ist. "Zusätzlich spielt man gegen einen der effektivsten Vierer Europas: Printezis. Dazu kommt, und das sollte niemand vergessen, dass sie eine der besten Verteidigung der gesamten EuroLeague spielen. Wir müssen smart spielen, sehr effizient und konsistent - und das auf beiden Enden des Feldes", so der Italiener abschließend.

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