Berisha beim Kleeblatt: Ein Tor und Chancen satt

5.8.2015, 11:12 Uhr
Berisha beim Kleeblatt: Ein Tor und Chancen satt

© Foto: Zink

"Ich weigere mich, dieses Ergebnis nur als Remis zu werten und etwas Negatives zu sehen“, sagte Trainer Stefan Ruthenbeck. Der 43-Jährige konnte und wollte sich nicht ärgern. Dafür hatte seine Mannschaft zu viele Dinge richtig gemacht. Ruthenbecks Gesicht war in der Pressekonferenz dann auch deutlich zu entnehmen, dass er sich über seine gelungenen taktischen Vorgaben freute: „Wir haben es geschafft, ihre Schwächen aufzuzeigen, wussten, dass sie mit viel Personal in der gegnerischen Hälfte stehen werden.“ 

Die Spielvereinigung fand gegen oft unausbalancierte Leipziger das richtige Mittel. Statt gegen die personell am besten besetzte Offensive der Liga Beton anzurühren, attackierten die Fürther früh, ließen kaum einen geordneten Spielaufbau zu und unterbanden das gefährliche Direktspiel. Denn wenn die Kurzpassmaschine der Roten Bullen lief, wurde es gefährlich. „Die beiden Gegentreffer waren erste Liga. Da können wir nichts machen. Wir waren immer am Mann, aber das war klasse gemacht“, fand Ruthenbeck.

Der 43-Jährige hat nach nur zwei Spieltagen beim Kleeblatt enorm an Profil gewonnen. Sowohl gegen Karlsruhe als auch jetzt gegen Leipzig hatte er den richtigen Matchplan parat, was zeigt, dass er in Aalen sein Potenzial als Trainer nicht wirklich ausschöpfen konnte. „Wenn mir in Aalen ein, zwei Spieler ausgefallen sind, hatte ich ein Problem. Hier kommt einfach der nächste.“

Drei, vier todsichere Chancen

„Hut ab vor unserer Leistung. Hier werden nicht viele punkten. Dass wir das dritte Tor nicht gemacht haben, wird aber noch länger an uns nagen“, sagte Benedikt Röcker, der den erkrankten Caligiuri als Kapitän vertrat. Mit dieser Aussage kam Veton Berisha ins Spiel. Der 21-Jährige hätte sich in die Geschichtsbücher eintragen können. Drei, vier todsichere Chancen hatte er auf dem Fuß, traf aber zumindest zu 2:1-Führung. „Natürlich habe ich diesmal ein bisschen Schuld, dass wir nicht gewonnen haben“, gab er zu. Dabei hatte der Glücks-Cent, den Physiotherapeut Carsten Klee ihm zugesteckt hatte, zunächst so gut geholfen.

Glücks-Cent im linken Stutzen

Im linken Stutzen hatte Berisha die Kupfermünze versteckt. „Carsten hat mir das Geldstück zugesteckt und gesagt, dass ich treffen werde.“ Berisha dankte es Klee mit einer herzlichen Umarmung nach seinem ersten Tor für die Spielvereinigung. „Das gibt mir Selbstvertrauen. Die 2. Liga ist um einiges besser als die norwegische. Ich muss die Spieler alle noch ein bisschen besser kennenlernen. Viel wertvoller als ein Sieg heute war für mich die Erkenntnis, dass wir eine Einheit sind, die in jedem Spiel kämpfen wird“, sagte der Neuzugang von Viking Stavanger. 

„Klar hat Veton vier, fünf dicke Dinger und Sebastian Freis hatte auch welche. Freis ist unglaublich viel gelaufen und wenn du mit einem Puls von 160 im Strafraum an den Ball kommst, ist das nicht so einfach.“ Für Ruthenbeck haben ganz andere Dinge Priorität. Schafft es Fürth, Leistungen wie die von Leipzig konstant abzurufen? „Wir haben jetzt vier Punkte, wie letzte Saison nach den ersten beiden Spielen. Aber Qualität definiert sich über Konstanz und das wird die Kunst sein, das Woche für Woche zu zeigen.“ Der nächste Prüfstein ist am Samstag im Pokal in Aue. 

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