Blitzstart am Böllenfalltor: Der Club gewinnt in Darmstadt

16.1.2016, 17:19 Uhr
Famoser Auftakt: Der 1. FC Nürnberg hat in Darmstadt gut in die Partie und somit auch gut ins neue Spieljahr gefunden.

© Zink Famoser Auftakt: Der 1. FC Nürnberg hat in Darmstadt gut in die Partie und somit auch gut ins neue Spieljahr gefunden.

Der Erstligist nahm den Test gegen den Zweitligisten sehr ernst. In der Stadt hatte der SV Darmstadt sogar etliche Schilder platzieren lassen, um auf das Vorbereitungsspiel am Böllenfalltor gegen den 1. FC Nürnberg hinzuweisen. Nächste Woche wird es für den Aufsteiger wieder ernst, in Hannover geht es gleich um viel - während der Club noch Zeit hat. Bis zum 6. Februar.

Folglich fand die Auseinandersetzung unter ungleichen Voraussetzungen statt; vor allem in puncto Fitness können beide Mannschaft aktuell nicht auf einem Niveau sein, was sich im Laufe des Nachmittags allerdings kaum bemerkbar machen sollte. Der tiefe Boden kostete zwar viel Kraft, Vorteile hatten die Gastgeber deswegen aber nicht. Das Tor des Tages fiel bereits in der zweiten Minute, erzielt von einem Darmstädter. Endstand 1:0 (1:0) - für den 1. FC Nürnberg.   

Die Gäste und allen voran der "Aufstiegsheld Hanno Behrens", wie ihn der Stadionsprecher begrüßte, wurden ausgesprochen freundlich empfangen im altehrwürdigen Stadion. Nur die Haupttribüne ist überdacht, die Zuschauer in den Kurven und auf der Gegengerade müssen zudem stehen. Dass widrige Bedingungen nicht hinderlich sein müssen auf dem Weg nach oben, sollte anderen Vereinen Mut machen. Auch der 1. FC Nürnberg schwimmt im Winter 2016 ja nicht gerade im Geld - kann es aber trotzdem schaffen. Die in Darmstadt gezeigte Leistung sollte Auftrieb geben.

Trainer René Weiler hatte vorher bereits angekündigt, auf die 90 Minuten keine Rücksicht zu nehmen. Deshalb ließ er seinen Torwart Raphael Schäfer zu Hause und baute seine Formation auch auf anderen Positionen um. Die Stammkräfte Dave Bulthuis und Tim Leibold saßen zunächst auf der Bank, dafür bekamen Even Hovland und Sebastian Kerk eine Chance.

Ecke Kerk, Eigentor!

Nicht einmal zwei Minuten waren vorbei, als Sebastian Kerk von der rechten Seite mit links einen Eckstoß scharf in den Fünfmeterraum trat. Vom Knie eines Darmstädters prallte der Ball ins Tor, der Stadionsprecher machte zunächst Aufstiegsheld Behrens für die entscheidende Richtungsänderung verantwortlich.Die frühe Führung änderte wenig am jeweiligen Matchplan: Darmstadt versuchte vor allem über Flanken zum Erfolg zu kommen, der Club legte größten Wert auf defensive Stabilität und schnelles Umschalten. Mehr als einen Kopfball (Dominik Stroh-Engel, 6.) und einen Heber (Marcel Heller, 36.) brachten die Lilien in der ersten Halbzeit auch nicht zustande im letzten Platzdrittel. Auf der anderen Seite hatte Kevin Möhwald das 2:0 auf dem Fuß: Guido Burgstaller hatte wunderbar quergelegt, aus fünf Metern drosch Möhwald die Kugel aber mindestens genauso weit über die Latte.

Auch nach dem Seitenwechsel hielten die Gäste ausgezeichnet mit und hatten durch Sebastian Kerk gleich eine gute Möglichkeit. Ansonsten passierte in den Strafräumen nicht mehr viel; Rakovsky lenkte einen Heller-Schuss über den Querbalken, hatte aber insgesamt wenig zu tun. Jedenfalls weniger als sein Kollege Mathenia auf der anderen Seite, der unter anderem noch gegen Blum und Füllkrug retten musste. Sieben Minuten vor Schluss tauchte wiederum Füllkrug nach schöner Kombination mit Teuchert im Darmstädter Strafraum auf, verzog mit links aber deutlich.

Stieber kommt nach Nürnberg

Gute Nachrichten gab's auch vom Sportvorstand: Zoltan Stieber vom Hamburger SV soll am Sonntag zur sportmedizinischen Untersuchung nach Nürnberg kommen und am Montag mit ins Trainingslager nach Belek fliegen. "Die Tendenz stimmt", sagte Andreas Bornemann auf der Haupttribüne. Das neue Jahr fängt also vielversprechend an für den Club. Fast so, wie das alte aufgehört hatte.     

Darmstadt: Mathenia; Garics (74. Ivana), Sulu (64. Gorka), Rajkovic (46. Holland), Caldirola (64. Diaz) – Niemeyer (46. Jungwirth) – Heller (74. Stark), Vrancic (46. Rosenthal), Gondorf (74. Sirigu), Rausch (46. Kempe) – Stroh-Engel (64. Sailer).

Nürnberg: Rakovsky; Brecko (84. Wenninger), Margreitter (46. Bulthuis), Hovland, Sepsi (46. Leibold) – Behrens (73. Polak), Erras (46. Petrak) – Kerk (64. Blum), Burgstaller – Füllkrug (84. Hercher), Möhwald (73. Teuchert).

Schiedsrichter: Günsch (Marburg). - Zuschauer:  3000. - Tor: 0:1 Eigentor (2.).

 

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