Braunschweig überrascht Bayers B-Elf

2.11.2013, 17:48 Uhr
Braunschweig überrascht Bayers B-Elf

© Peter Steffen (dpa)

Domi Kumbela sorgte mit seinem Siegtor in der 81. Minute für das völlig verdiente und frenetisch gefeierte 1:0 (0:0) des Tabellenletzten. Der bis dahin letzte Heimerfolg war den Niedersachsen am 3. Mai 1985 beim 2:1 gegen den 1. FC Kaiserslautern gelungen.

Trotz der großen Überraschung bleibt Braunschweig mit nun sieben Punkten nach elf Spieltagen Bundesliga-Schlusslicht. An der Tabellenspitze sind Bayern München (29) und Borussia Dortmund (28) dem Tabellendritten Leverkusen mit 25 Punkten zunächst enteilt. Zu allem Überfluss sah der eingewechselte Lars Bender in der Nachspielzeit noch Gelb-Rot.

Drei Tage vor dem Champions-League-Spiel bei Schachtjor Donezk hatte Bayer-Coach Sami Hyypiä zunächst auf Bender und sein Offensiv-Trio Heung-Min Son, Sidney Sam sowie Stefan Kießling verzichtet. Der Torjäger der Rheinländer saß nach zuletzt 60 Start-Einsätzen erstmals seit dem 22. Januar 2012 zu Beginn nur auf der Bank. Im Angriff spielten zunächst Jens Hegeler, Eren Derdiyok und Robbie Kruse. Durch die vielen Umstellungen taten sich die Gäste in der Offensive zunächst schwer. Vor allem Derdiyok und Kruse nutzten ihre Chance nicht und blieben harmlos.

Bis zur Pause entwickelte sich ein offenes Spiel. Der Tabellenletzte hielt gegen das Spitzenteam ein 0:0. Zuvor bedurfte es einer Riesen-Chance der Eintracht, die Omar Elabdellaoui leichtfertig neben das Tor knallte (18.), um Bayer etwas aufzuwecken. Einen Patzer von Braunschweigs Keeper Daniel Davari nach einem Schuss von Jens Hegeler konnte Robbie Kruse nicht nutzen (19.). Kurz darauf rettete Davari bei einem abgefälschten Schuss von Bayer-Kapitän Simon Rolfes klasse (22.). Vorher und nachher geschah im ersten Durchgang kaum Aufregendes. Leverkusen hatte mit seiner B-Elf gehörig Mühe mit der Eintracht, die zuvor in zehn Spielen nur vier Punkte gesammelt hatte.

Hyypiä reagierte zur Pause auf den lethargischen Auftritt seiner Elf und brachte in Nationalspieler Bender zumindest eine Stammkraft für Can. Dennoch nahm der Druck der Eintracht zu. Das Team von Trainer Torsten Lieberknecht wurde mutiger und glaubte an die Chance auf den ersten Bundesliga-Heimsieg seit 1985.

Die erste Möglichkeit im zweiten Durchgang vergab Kumbela. Der Stürmer erwischte eine scharfe Hereingabe von Leverkusens Leihgabe Karim Bellarabi im Fünfmeter-Raum nicht richtig (48.). Braunschweig war nun klar spielbestimmend und vergab durch Bellarabi (63.) eine weitere gute Möglichkeit. Danach reagierte Hyypiä erneut und brachte in Kießling und Sam seine Top-Offensivleute. Doch auch das zeigte keine Wirkung: Braunschweig blieb zur Verwunderung der 22 720 Zuschauer am Drücker. Glück hatten die Gäste, als Keeper Bernd Leno einen Freistoß von Deniz Dogan nicht festhalten konnte (75.).

Braunschweigs Leidenschaft wurde knapp zehn Minuten endlich belohnt. Kumbela drückte eine Hereingabe für Norman Theuerkauf über die Linie. Was folgte war grenzenloser Braunschweiger Jubel.

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