Breno: "Zum Weinen ging ich auf die Toilette"

12.11.2013, 19:40 Uhr
Breno:

© Tobias Hase (dpa)

Es ist still geworden um Breno Vinícius Rodrigues Borges - Rufname Breno. Als damals 19-Jähriger wechselte der Brasilianer 2008 vom FC Sao Paulo an die Isar. Als großes Abwehrtalent gehandelt, konnte sich der Innenverteidiger beim FC Bayern München nie wirklich durchsetzen. Auch deshalb wechselte er im Januar 2010 auf Leihbasis zum 1. FC Nürnberg.

Anders als beim deutschen Rekordmeister fasste der Brasilianer beim Club schnell Fuß - allerdings nicht für lange. Sieben zum Teil starke Ligaspiele bestritt Breno für den FCN, bis ihn ein Kreuzbandriss stoppte und seine Leidenszeit begann. Diese gipfelte schließlich darin, dass der Defensivspezialist seine Villa im Münchner Stadtteil Grünwald anzündete und daraufhin im Juli 2012 wegen schwerer Brandstiftung zu drei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt wurde.

Nun, knapp eineinhalb Jahre später, sprach der mittlerweile 24-Jährige erstmals über seine Zeit im Gefängnis München Stadelheim. Dem brasilianischen Fernsehsender TV-Globo gab er Einblicke in sein Seelenleben. Er habe viel geweint, als er Briefe von seiner Frau und Bilder der Kinder bekommen habe. "Ich ging auf die Toilette zum Weinen, damit mein Zellennachbar es nicht sieht", so Breno weiter. Auch über schreckliche Erlebnisse während der Zeit in der Justizvollzugsanstalt (JVA) sprach er mit dem Sender: "Ich habe gesehen, wie andere Gefangene versucht haben, sich umzubringen." Einzig über die Nacht, in der er sein Haus anzündete, wollte er nicht reden.

Seit August arbeitet der Brasilianer bei seinem Ex-Verein Bayern München im Nachwuchsbereich. Das darf er als Freigänger für fünf Stunden am Tag. Ab dem 15. November darf der 24-Jährige die JVA an den Wochenenden verlassen und zu seiner Famile gehen. Die schwere Zeit im Leben des Breno Vinícius Rodrigues Borges, die er selbst als einen "Lernprozess" bezeichnet, scheint sich heute, knapp 18 Monate nach seiner Verurteilung, so langsam dem Ende entgegen zu neigen.

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