Ungewöhnliches Verfahren

So bekommt Brose Bamberg einen neuen Namen

Sebastian Gloser

Sportredakteur

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16.2.2023, 19:00 Uhr
Einer für alle, alle für einen: Unter welchem Namen treten Bambergs Basketballer in Zukunft an?

© Axel Heimken/dpa/Archivbild Einer für alle, alle für einen: Unter welchem Namen treten Bambergs Basketballer in Zukunft an?

Die Basketbären Bamberg, in Anlehnung an das Maskottchen? Freak City Bamberg - als Reminiszenz an die enthusiastischen Fans? Baller-Baller Bamberg, in der Hoffnung künftig besonders treffsichere Spieler zu verpflichten? Eher nicht. Aber wie dann?

Am Ende der Saison zieht sich Michael Stoschek als Alleingesellschafter der Basketballer von Brose Bamberg zurück. Sein Unternehmen, der Automobilzulieferer, wird weiter Hauptsponsor bleiben, das Namensrecht am Klub gibt es aber ab. Anfragen neuer Interessenten gab es bereits, hat Geschäftsführer Philipp Höhne vor wenigen Tagen berichtet, dass sich jemand diesen besonderen Werbeplatz aber auch schon zur kommenden Spielzeit sichert, ist eher unwahrscheinlich.

Zur Saison 2016/17 hatte der Klub den Namen Brose Baskets Bamberg eingedampft, um das besondere Engagement des Hauptsponsors zu würdigen, nun macht es genau dieser Schritt nötig, dass die Basketballer einen neuen Namen brauchen. Stoschek selbst schlug vor, die Baskets Bamberg wiederzubeleben, Höhne schwebt aber offenbar vor, den Neustart auch durch den Vereinsnamen zu manifestieren. Er setze auf die "Schwarmintelligenz", sagte er Anfang Januar und kündigte an, die Fans miteinbeziehen zu wollen.

Die Fan-Seele streicheln

Genau das tut der Klub nun und hat ein eher ungewöhnliches Verfahren gestartet. Normalerweise haben die Verantwortlichen solch gewichtige Entscheidungen lieber selbst in der Hand, in Bamberg setzt man nach der Ära Stoschek anscheinend auf das alte Motto "Mehr Demokratie wagen".

Auf der Homepage von "Radio Bamberg" können Fans bis zum 3. März ihre Vorschläge einbringen, Fanclubvorsitzende wählen dann die zehn besten Ideen aus, die es in eine finale Abstimmung schaffen. Bis Mitte April, sagt Höhne, soll ein neuer Name gefunden sein, es wird nach 1. FC 01 Bamberg, TTL Universa Bamberg, TSK Universa Bamberg, GHP Bamberg und Brose (Baskets) Bamberg der fünfte beziehungsweise sechste Wechsel in der Vereinsgeschichte sein.

Ein Tiername? Ein Basketball-Wortspiel? Ein historischer Bezug? Noch ist alles denkbar bei diesem ungewöhnlichen Verfahren, der nach komplizierten Jahren auch ein bisschen die geschundene Fan-Seele streicheln soll.

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