Brose Baskets entgehen Hagener Feuer

5.4.2014, 21:22 Uhr
20 Punkte steuerte D'Or Fischer zum Sieg der Brose Baskets in Hagen bei. Damit war der Center treffsicherster Werfer der Bamberger.

© dpa 20 Punkte steuerte D'Or Fischer zum Sieg der Brose Baskets in Hagen bei. Damit war der Center treffsicherster Werfer der Bamberger.

Ohne Anton Gavel und Jared Jordan tat sich das Team von Chris Fleming lange Zeit sehr schwer und bekam die Partie erst gegen Ende des dritten Viertels so richtig in den Griff. Neben D´Or Fischer (20 Punkte) zeigte auch Jamar Smith wieder eine sehr gute Leistung und sammelte 16 Zähler. Erfolgreichster Hagener war David Bell (19).

Beide Trainer mussten sich im Vorfeld der Partie mit diversen Verletzungssorgen herumschlagen. Während bei Hagen US-Guard Henry Dugat fehlte, musste Chris Fleming neben Anton Gavel kurzfristig noch auf Jared Jordan, der unter der Woche in Frankfurt umknickte und sich eine Bänderzerrung zuzog, verzichten. Dementsprechend gab es in beiden Startformationen Veränderungen: Gastgeber Hagen startete mit David Bell, Larry Gordon, Dino Gregory, Mark Dorris und Keith Ramsey. Bamberg begann mit John Goldsberry, Rakim Sanders, Karsten Tadda, Sharrod Ford und D´Or Fischer.

Die Brose Baskets fanden zunächst sehr schwer ins Spiel. Hagen wartete von Beginn an mit einer guten aggressiven Defense auf und klebte förmlich an seinen Gegenspielern. Obwohl Chris Fleming bereits nach zwei Minuten die erste Auszeit nahm und Jamar Smith für Karsten Tadda brachte, musste er mit ansehen, wie sich Phoenix Hagen über Dino Gregory und David Bell (Dreier) auf 9:2 (3. Min.) absetzte. D´Or Fischer und der eingewechselte Smith (Dreier) sorgten anschließend zwar für ein paar Punkte, doch Hagen blieb weiter druckvoll. Mittels ihrer hautengen Verteidigung erzwangen die Mannen von Trainer Ingo Freyer immer wieder Bamberger Ballverluste und nutzten im eigenen Angriff ihre gute Trefferquote, um die Führung konstant zu halten (14:7, 4. Min.).

Mitte des ersten Viertels sah sich Coach Fleming dazu genötigt, sein zweites Timeout zu nehmen, doch es klappte vorerst weiter nicht viel. Einzig Scharfschütze Smith schien bei den Oberfranken sein Visier gut eingestellt zu haben und verwandelte in der fünften Spielminute seinen zweiten Dreier zum 10:15 aus Gäste-Sicht. Bamberg, das zwischenzeitlich mit Daniel Schmidt als Point Guard agierte, war weiter darum bemüht, im Angriff Ruhe zu bewahren und defensiv die Intensität hoch zu halten, doch auch Hagen steckte nicht zurück. Nach einer kurzzeitigen zweistelligen Führung (20:10) nahmen die Hausherren ein 26:18 mit in die erste Viertelpause.

Zu Beginn des zweiten Spielabschnitts setzten die Volmestädter ihr druckvolles Spiel zunächst weiter fort und zogen durch Bernd Kruel und David Bell (Freiwurf) bis auf elf Zähler (29:18) davon. Dann ließ der Tabellenzehnte jedoch etwas in der Defense nach und wurde von Casey Jacobsen und Elias Harris (Dreier) sofort bestraft - Bamberg verkürzt auf 23:29, Auszeit Phoenix Hagen (13. Min.). Der erfolgreiche Distanzwurf schien Harris zu beflügeln, denn er ließ vier weitere Zähler folgen, was den Meister Mitte des Viertels wieder bis auf fünf Punkte heranbrachte (27:32). Hagen zeigte sich von dem kurzen Zwischenspurt des ehemaligen L.A. Laker unbeeindruckt und setzte sofort wieder nach. Dies und auch einige Schiedsrichterentscheidungen brachten Chris Fleming zunehmend in Rage, für seine Beschwerden erntete der Coach ein gellendes Pfeifkonzert und eine Ermahnung.

Im Duell der Nachwuchs-Guards unternahm Daniel Schmidt alles, um gegen Niklas Geske einen ordentlichen Ballvortrag abzuliefern. Die zahlreichen Spielunterbrechungen waren für den Spielfluss jedoch nicht sehr förderlich, sodass nach dem Treffer von Fischer zum 34:29 nicht mehr viel Zählbares auf beiden Seiten heraussprang. Die Korbjäger von der Regnitz blieben aber auch angesichts etlicher Turnover relativ entspannt und nutzten in der Schlussphase des ersten Durchgang ihre Cleverness und schafften von der Freiwurflinie (Jacobsen, Smith) den 32:34-Anschluss (20. Min.). Nach einer kurzen Ansage von Ingo Freyer gehörten Hagens Routinier Bernd Kruel die letzten Zähler zum 36:32-Halbzeitstand.

Schwungvoller Meister

Der Meister kam zum Wiederanpfiff mit neuem Schwung aus der Kabine und schnappte sich nicht nur die ersten fünf Punkte, sondern damit auch die erste eigene Führung - das 37:36 für Bamberg nach 66 Sekunden ging auf das Konto von John Goldsberry per Dreier. Hagen schlug zwar sofort zurück doch Fischer hielt im Alleingang dagegen und verteidigte auch in der 24. Spielmiminute die Ein-Punkte-Führung (41:40). Angetrieben von David Bell spuckten die Feuervögel weiter gehörig ihre Flammen und legten einen 7:3-Lauf zum 47:44 (25. Min.) aufs Parkett der Enervie-Arena.

D´Or Fischer und Jamar Smith schlugen erneut für den Tabellenzweiten zurück und im weiteren Verlauf lieferten sich beide Seiten einen offenen Schlagabtausch, bei dem Bamberg, das sich jetzt gut auf den Druck der Hagener eingestellt hat, knapp die Nase vorne hatte - Fischer per Drei-Punkte-Spiel zum 51:49 (28. Min.), Auszeit Hagen. Bernd Kruel verbuchte im Anschluss nochmals den Ausgleich (51:51), ehe die Bamberger das Viertel mit einem 7:3-Lauf beendeten (58:54).

Bamberg blieb cool

Nachdem Niklas Geske mit seinem Dreier zum Viertelende die Siegeshoffnungen seiner Mannschaft am Leben hielt, besorgte Dino Gregory, der bereits mit vier Fouls belastet war, gleich zum Start ins Schlussquarter den 56:58-Anschlusstreffer. Kurz darauf war es erneut Geske, der das 60:60 (32. Min.) markierte und Chris Fleming abermals zum Timeout veranlasste. In Person von John Goldsberry (Dreier aus gut acht Metern), der als einzig erfahrener Point Guard einen hervorragenden Job machte, und Jamar Smith blieb Bamberg nach der Ansage seines Erfolgstrainers cool und setzte sich wieder auf 65:60 (33. Min.) ab. Hagen versuchte mit Larry Gordon und Keith Ramsey zu kontern, beide brachten den Ball aber nicht im Korb unter, was 6:31 Minuten vor dem Ende zu einer Hagener Auszeit führte.

Das Spiel stand jetzt auf des Messers Schneide und lag für beide Seiten offen da. Bamberg verpasste es in dieser Phase durch Offensivfouls und vergebene Wurfchancen, sich weiter abzusetzen. Zweieinhalb Minuten gab es auf beiden Seiten keinen Korberfolg zu verzeichnen. Erst ein Kraftakt von Maik Zirbes zum 67:60 durchbrach den Offensivbann. David Bell scorte dann auch wieder für Hagen (62:67, 36. Min.). Der Meister hatte scheinbar keine Lust auf eine noch höhere Spannung. Rakim Sanders brachte von "downtown" acht Punkte Abstand zwischen beide Teams (70:62). 3:43 Minuten vor der Schlusssirene nutzte Jamar Smith einen Ballgewinn gegen David Bell und brachte seine Baskets erstamls in dieser Begegnung zweistellig in Front (72:62) - die Vorentscheidung war gefallen. Die Phoenix-Akteure gaben zwar nicht auf, Bamberg spielte jetzt jedoch seine Cleverness und Erfahrung aus und holte sich mit 81:72 den Sieg.

Phoenix Hagen vs. Brose Baskets 72:81 (26:18; 10:14; 18:26; 18:23)

Phoenix Hagen: Bell (19 Punkte/2 Dreier), Gordon (11/2), Gregory (10), Dorris (9/1), Geske (7/1), Ramsey (6), Kruel (6), Wendt (4), Krume, Bleck, Khartchenkov

Brose Baskets: Fischer (20), Smith (16/3), Harris (12/2), Goldsberry (10/2), Sanders (9/1), Jacobsen (8), Zirbes (4), Ford (2), Schmidt, Tadda

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