Brose Baskets: Heimsieg stößt Achtelfinal-Tür weit auf

12.2.2014, 21:56 Uhr
Souveräne Vorstellung der Brose Baskets im Eurocup. Die Bamberger schlagen Dünkirchen klar mit 70:59.

© Sportfoto Zink Souveräne Vorstellung der Brose Baskets im Eurocup. Die Bamberger schlagen Dünkirchen klar mit 70:59.

Damit haben die Bamberger, bei denen Rakim Sanders die meisten Punkte sammelte (14), am letzten Spieltag in Sassari alles selbst in der Hand, um den zweiten Platz hinter Ankara zu sichern und damit ins Achtelfinale einzuziehen. Bester Scorer auf Seiten der Franzosen war Yakhouba Diawara, der als einziger Akteur seines Teams eine zweistellige Punktausbeute erreichte (16).

Brose Baskets-Cheftrainer Chris Fleming hielt auch im dritten Spiel in Folge an seiner Startfünf, bestehend aus Zack Wright, Elias Harris, Casey Jacobsen, Anton Gavel und Maik Zirbes, fest. Dem gegenüber stellte BCM-Coach Christian Monschau Yakhouba Diawara, Yannick Bokolo, Ousmane Camara, Marcus Lewis und Steven Gray.

Die Mannschaft aus der französischen Hafenstadt erwischte in dieses vorletzte Gruppenspiel der Last32 den besseren Start. Allen voran der agile Yakhouba Diawara und Ousmane Camara waren in den ersten Minuten von Bambergs Defense kaum zu halten und trugen mit sechs beziehungsweise vier Punkten zum guten Start ihres Teams bei. Bamberg versuchte offensiv zwar dagegen zu halten, konnte den 8:12-Rückstand Mitte des ersten Viertels aber nicht verhindern, was eine Auszeit durch Chris Fleming zur Folge hatte. Im Anschluss fielen über Casey Jacobsen und Anton Gavel zwar die ersten Dreier, doch Dünkirchens Diawara sowie Camara punkteten weiter nach Belieben, sodass sich der Abstand aus Sicht der Hausherren nur marginal veränderte (14:17, 8. Min.).

Allen voran die Einwechslungen von John Goldsberry, Rakim Sanders und D´Or Fischer verliehen der Bamberger Defense dann jedoch mehr Stabilität. Die Franzosen fanden deutlich schwerer einen guten Wurf, auf der Gegenseite besorgte Goldsberry den Ausgleich (17:17) und Fischer kurz darauf die Führung (19:17, 9. Min.). Den Vorsprung gab der Deutsche Meister bis zur Viertelpause nicht mehr ab, baute diesen stattdessen durch Velickovic noch minimal – auf 21:18 – aus.

Den Druck der letzten Minuten im ersten Viertel versuchten die Domstädter mit in die zweiten zehn Minuten zu nehmen. Aber auch das Gruppenschlusslicht aus Frankreich erhöhte die Schlagzahl in der Verteidigung und erlaubte den Oberfranken in den ersten vier Minuten gerade einmal zwei Punkte durch Rakim Sanders. Auf der Gegenseite fand Dünkirchen wieder seinen Touch und nutzte auch nahezu jeden Fehler der Hausherren eiskalt aus. Einer dieser Fehler (Ballverlust von Velickovic) führte in der 14. Spielminute zum erneuten Führungswechsel (25:23 durch Diawara). Ein Dreier von Rakim Sanders, der kurz darauf wieder einmal ein schnelles zweites Foul kassierte, beendete daraufhin die Durststrecke der Fleming-Truppe und Zack Wright, der Gerüchten zufolge vor einem Wechsel nach Athen steht, erhöhte wieder auf 28:25 für den Meister – Auszeit Gravelines in der 15. Spielminute.

Dieses Mal ließ sich Bamberg durch die Spielunterbrechung allerdings nicht groß aus den Rhythmus bringen und baute seinen Vorsprung Punkt um Punkt weiter aus (36:27, 18. Min.). Anstatt jedoch weiter dran zu bleiben und sich gar zweistellig abzusetzen, luden die Bamberger ihre Gegenspieler immer wieder mit Ballverlusten zu Schnellangriffen ein, die Diawara, Holland und Bokolo konsequent verwerteten. Aufgrund von elf Turnover (Dünkirchen 8) war es demnach nicht verwunderlich, dass die Brose Baskets „nur“ mit einem 39:34-Vorsprung in die Halbzeitpause gingen.

Was die Bamberger im ersten Durchgang noch leichtfertig verdaddelten, holten Fischer, Sanders und Harris in den ersten 94 Sekunden nach dem Seitenwechsel nach und bauten die Führung erstmals zweistellig aus (45:34). Dünkirchens bester Punktesammler in der ersten Halbzeit, Yakhouba Diawara, und Yannick Bokolo jagten anschließend zwei schnelle Distanzwürfe durch die Bamberger Reuse, doch der Meister blieb offensiv am Drücker und hielt die Differenz durch ein Drei-Punkte-Spiel von John Goldsberry bei zehn Zählern (50:40, 24. Min.).

Angetrieben vom wieselflinken Bokolo gaben die Franzosen, für die es in diesem Spiel schon um alles oder nichts ging, aber noch längst nicht auf und erkämpften sich immer wieder zweite oder dritte Wurfchancen. In der Schlussphase des dritten Spielabschnitts gingen die Jungs der Brose Baskets jedoch sehr effizient zu Werke und unterbanden auch die Offensivrebounds der Franzosen besser. So konnten die Oberfranken den ein oder anderen Fastbreak laufen und die Führung bis zum Ablauf der 30. Spielminute auf 58:42 ausbauen.

Ein Freiwurftreffer von Maik Zirbes sowie der zweite erfolgreiche Dreier von John Goldsberry eröffnete das Schlussviertel und Bamberg war trotz eines zwischenzeitlichen AND1 von Marcus Lewsis drauf und dran, diese Partie vorzeitig zu entscheiden (62:45,32. Min.). Dünkirchen gab mit dem Mute der Verzwiflung weiter alles, doch der Meister steuerte jetzt dem sicheren Sieg entgegen. Im Schlussviertel durfte sich auch Jamar Smith nach zwei Spielen Pause wieder über Einsatzzeit freuen und brachte seine Farben sechseinhalb Minuten vor dem Ende mit 18 Zählern in Front (66:48).

Mit dem Gefühl der sicheren Führung schaltete der Deutsche Meister spürbar einen Gang zurück, was Dünkirchen sofort zu fünf unbeantworteten Punkten zum 66:53 (37. Min,) nutzte. Dennoch war dieses Heimspiel der Brose Baskets längst zu deren Gunsten entschieden. Durch einige kleinliche und nicht immer nachvollziehbare Pfiffe gegen die Oberfranken kam zwar nochmals etwas Hektik ins Spiel, doch am Ende stand ein klarer 70:59-Erfolg zu Buche. Mit der gleichzeitigen Niederlage von Sassari in Ankara (75:104) stehen die Brose Baskets mit einem Bein im Achtelfinale des Eurocups, wo Alba Berlin als Sieger der Last32-Gruppe H wartet.

Brose Baskets vs. BCM Gravelines Dunkerque 70:59 (21:18; 18:16; 19:8; 12:17)

Brose Baskets: Sanders (14 Punkte/2 Dreier), Harris (13/1), Fischer (10), Goldsberry (9/2), Zirbes (7), Jacobsen (6/2), Wright (4), Gavel (3/1), Velickovic (2), Smith (2), Tadda

BCM Gravelines Dunkerque: Diawara (16/2), Gray (9/1), Camara (9), Bokolo (7/1), Lewis (7), Akpomedah (6/1), Holland (3), Johnson (2), Rouselle, Diabate

SR: Garcia Gonzalez (ESP), Vojinovic (MNE), Juras (SRB) Zuschauer/Halle: 6800 (ausverkauft) / Brose Arena, Bamberg

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