Brose Baskets vor richtungsweisendem Spiel in Istanbul

26.11.2015, 16:20 Uhr
Auch Istanbuls Luke Harangody (hier gegen Bambergs Elias Harris) hat NBA-Erfahrung vorzuweisen (Bosten Celtics, Cleveland Cavaliers).

© Sportfoto Zink / HMI Auch Istanbuls Luke Harangody (hier gegen Bambergs Elias Harris) hat NBA-Erfahrung vorzuweisen (Bosten Celtics, Cleveland Cavaliers).

Doch auch ohne diese Rechenspiele wird das Gastspiel in der türkischen Metropole kein leichtes Unterfangen. Coach Andrea Trinchieri, der all diese Eventualitäten ausblendet, weiß um die Schwere der anstehenden Aufgabe: "Für uns ist jedes Euroleaguespiel eine Herausforderung. Darussafaka ist eine große Organisation, mit vielen großen Namen und einem hohen Budget. Sie haben 18 Spieler im Aufgebot. Das ist wie eine Fußball-Mannschaft."

Trinchieri sieht seine Bamberger daher als leichten Außenseiter, auch wenn die Oberfranken in der Tabelle einen Rang vor den Türken liegen. "Darussafaka ist der aufsteigende Stern unter den europäischen Klubs. Sie haben einen neuen Guard und einen neuen Center aus der NBA geholt. Ich erwarte, dass sie ihren besten Basketball spielen. Also werden wir auch unseren besten Basketball spielen müssen, um eine Chance zu haben, im Spiel zu bleiben."

Worauf es ankommen wird? Turnover vermeiden und fokussiert sein, so der Brose-Coach. "Wir müssen besser auf den Ball aufpassen und uns weniger mentale Aussetzer erlauben. Wir dürfen Darussafaka nicht ins Laufen kommen lassen. Sonst wird es sehr schwer, zurück zu kommen."

Istanbul hat NBA-erfahrene Spieler

Die vom Italiener angesprochenen Nachverpflichtungen der Türken, Nationalcenter Furkan Aldemir und Combo-Guard Scottie Wilbekin, standen beide zuletzt in der NBA bei den Philadelphia 76ers unter Vertrag und verleihen Trainer Oktay Mahmuti zusätzliche Optionen im Angriff. Vor allem unter dem Korb ist das Team um den ehemaligen BBL-Akteur Reggie Redding extrem gut aufgestellt. Mit dem 2,10m großen früheren Boston Celtics-Center Semih Erden, Oguz Savas und dem in Bamberg bestens bekannten Marcus Slaughter wartet viel Arbeit auf den oberfränkischen Frontcourt um Neuzugang Leon Radosevic & Co. Das beweist auch ein Blick auf die Statistik, denn die Istanbuler sind besonders bei den Offensivrebounds (Schnitt 11,7 gegenüber 7,5 der Bamberger) schwer zu stoppen.

Wie man das Istanbuler Starensemble im Zaun halten und bezwingen kann, haben die Brose Baskets im Hinspiel eindrucksvoll gezeigt. In der heimischen Brose-Arena fertigte der deutsche Meister das türkische Powerhouse mit 86:76 ab. Dabei zeigte sich Trinchieri allerdings mit der zweiten Halbzeit nicht ganz zufrieden, als man den Korbjägern vom Bosporus 49 Punkte gestattete. Damals machte Bambergs Cheftrainer noch die Unerfahrenheit seiner jungen Mannschaft verantwortlich. In diesem Bereich konnten Brad Wanamaker & Co. jüngst zwar deutlich dazugewinnen, doch in der 5.800 Zuschauer fassenden Volkswagen Arena wird ein anderes Istanbuler Team auf die Bamberger warten.

"Wir sind ohne die nötige Härte ins Spiel gegangen. Bamberg hatte diese Härte von Beginn an und hat dazu seine Schüsse getroffen. Im Grunde hat Bamberg alles das gemacht, was wir machen wollten. Wir müssen härter spielen und unsere Größe ausnutzen", ärgerte sich der ehemalige Tübingen- und Berlin-Spieler Redding Ende Oktober über die Pleite in der Domstadt und schickte gleich eine Kampfansage hinterher.

 

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