Burgstaller: Verletzt, aber trotzdem gesetzt

10.7.2015, 05:58 Uhr
"Das war das Beste, was ich machen konnte", sagte Guido Burgstaller und meint seinen Wechsel zum Club.

© Sportfoto Zink / MaWi "Das war das Beste, was ich machen konnte", sagte Guido Burgstaller und meint seinen Wechsel zum Club.

Guido Burgstaller weiß, was sein Trainer meint, wenn er im Bamberger Trainingslager Kommandos gibt. "Ihr müsst weniger Fehler machen. Fußball ist ein Spiel der Fehler, je weniger ihr macht, desto besser", erklärt Club-Coach René Weiler seinen Schützlingen freundlich, aber bestimmt. Wie das ist mit den Fehlern hat Burgstaller schon in der letzten Saison festgestellt. Im Winter war er aus Cardiff an den Valznerweiher gekommen. Einer, der für Österreich immerhin schon sieben Länderspiele absolviert hatte, dessen Karriere aber nach seinem Wechsel von Rapid Wien zum Cardiff FC eine kleine Pause eingelegt hatte. 

"Das Beste, was ich machen konnte" 

Der Wechsel nach Nürnberg glich eher einer Flucht vor einem Trainer in Cardiff, der irgendwann nicht mehr mit Burgstaller sprach, ihn "nicht einmal mehr hat anschauen" wollen. Dann lieber zu einem kriselnden Zweitligisten in Deutschland wechseln, dachte sich Burgstaller - und wurde glücklich. "Das war das Beste, was ich machen konnte", sagt der 26-Jährige.

Für den Club war es auch nicht schlecht, dass Burgstaller unbedingt kommen wollte. 14 Zweitligaspiele, sechs Tore — seine Bilanz liest sich für einen Außenbahnspieler tatsächlich sehr gut. Hätte man das auch über alle seine Kollegen in der letzten Saison sagen können, Burgstaller würde sich jetzt auf ein Jahr in der Erstklassigkeit vorbereiten. Aber es hat eben nicht funktioniert mit dem Aufstieg, auch weil, so hatte das Burgstaller schon in der letzten Spielzeit beobachtet, ihnen mitunter die "Abgeklärtheit" gefehlt hat. "Wir müssen dahin kommen, dass wir sagen können: 1:0 gewonnen, danke schön." Mannschaften, die deutlich besser sind als der Club, hat er schon in der letzten Saison nicht erkennen können: "Da war keiner dabei, der uns hergespielt hat."

Einer, der die anderen herspielt, ist auch Burgstaller nicht. Eher kommt er über den Kampf zum Spiel – und kommt das Spiel nicht, sieht der kämpfende Burgstaller alleine immer noch ganz gut aus. Die Fans haben deshalb ihn, der nur eine Halbserie miterlebt hat, auf der Homepage des 1. FCN zum Spieler des Jahres gewählt. Burgstaller freut sich darüber und fühlt sich in der Verantwortung: "Da möchte man schon etwas zurückgeben." Besonders freuen würden sich die Anhänger natürlich, wenn er seinen Toreschnitt mindestens beibehalten könnte. Versprochen aber wird nichts, es wird ja nicht leichter, sagt Burgstaller: "Jetzt kennen mich die Gegenspieler."

Weiler legt sich fest

Sie werden ihn noch besser kennenlernen, wenn es nach René Weiler geht. Obwohl Burgstaller derzeit noch eine Innenbanddehnung auskuriert, legt sich Weiler fest: „Burgstaller ist bei mir gesetzt.“ Viele gibt es bei diesem Club in der Findungsphase derzeit nicht, die das von Weiler hören. 

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