Caligiuri: Fürths Capitano muss sich beweisen

19.1.2017, 17:52 Uhr
Nicht nur Einsatz ist gefordert: Marco Caligiuri muss sich mit bald 33 Jahren neu erfinden.

© Sportfoto Zink / WoZi Nicht nur Einsatz ist gefordert: Marco Caligiuri muss sich mit bald 33 Jahren neu erfinden.

Fußball ist ein Bewegungsspiel, wer da in den letzten Monaten etwas anders gesehen hatte, musste sich vom im Dezember zum Cheftrainer beförderten Janos Radoki eines besseren belehren lassen. In den Spielen unter dem einstigen Vollblutverteidiger legten die Fürther Profis im Durchschnitt etwas mehr als acht Kilometer mehr als zuvor unter Stefan Ruthenbeck zurück. Daten, die zeigen, woran es haperte und auf was Radoki gesteigerten Wert legt. Bestätigen mag das keiner der Beteiligten, aber es ist davon auszugehen, dass Radoki dem erfahrensten Spieler im Kader diesen Punkt sehr deutlich gemacht hat.

Kaum eine Trainingswoche ohne Ruhetag

In der Hinrunde hatte sich der Fürther Kapitän immer mal wieder die ein oder andere Auszeit genommen. Hier ein kleiner Infekt, da ein paar muskuläre Probleme. Kaum eine Trainingswoche verging ohne einen zusätzlichen Ruhetag. Ohne ihm etwas unterstellen zu wollen, musste dies aber doch den Eindruck machen, als würde sich Caligiuri nicht mehr über die Maßen schinden. Unter dem verständnisvollen Ruthenbeck funktionierte das. Bei Radoki, der so gar nicht in die Kategorie Spielerversteher einzuordnen ist, sicher nicht.

Das anzunehmen ist sicher eine Herausforderung. Raus aus dem Wohlfühlklima, in jeder Hinsicht. Als gesetzt kann Caligiuri nur gelten, wenn er die körperliche Komponente tagtäglich wieder in den Vordergrund stellt und sich darüber hinaus mit einer Rolle anfreundet, die ihm unter Ruthenbeck als verhasst galt. Nach dem langfristigen Ausfall von Spielmacher Jurgen Gjasula war die Sechser-Position in der Hinrunde nie wirklich zufriedenstellend und langfristig stabil zu besetzen gewesen. In den letzten Testspielen beorderte Radoki nun den erfahrenen Caligiuri in die Mittelfeldzentrale. Ein Wink mit dem Zaunpfahl.

"Ich kann beide Positionen spielen und werde immer das machen, was am besten für das Team ist", gibt sich der Altmeister betont mannschaftsdienlich und der neuen Variante gegenüber durchaus aufgeschlossen. "Als Sechser ist es sicher eine Umstellung, aber ich würde bestimmt schnell wieder reinfinden."

"Das wir kein Problem sein"

Im Gegensatz zur Abwehrzentrale, wo Cleverness und Übersicht den ein oder anderen Meter sparen, sind als Verbindungsmann zwischen Defensive und Angriff aber viele Kilometer abzuspulen, und obendrein sind Härte und Entscheidungsfreudigkeit im Zweikampf gefragt. "Aber das wird kein Problem sein“, gibt sich Caligiuri selbstbewusst. In der Vormittagseinheit am Dienstag waren Tempoläufe und Sprints auf dem Programm gestanden. Caligiuri soll im Kader nicht der langsamste gewesen sein. Ein deutlicher Fingerzeig für seine Zukunft in Fürth.

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