Challenge Roth: Neue Laufstrecke, neuer Kick

27.10.2016, 19:58 Uhr
Wendepunkt Rathausplatz: Felix Walchshöfer, Ralph Edelhäußer, Alice und Kathrin Walchshöfer sowie Helmut Bauz zeigen, wo es künftig langgeht.

© Paul Götz Wendepunkt Rathausplatz: Felix Walchshöfer, Ralph Edelhäußer, Alice und Kathrin Walchshöfer sowie Helmut Bauz zeigen, wo es künftig langgeht.

Da im organisatorischen Vorlauf für den größten Triathlon der Welt ab sofort zu viele Mitwisser eingeweiht werden mussten, war die Zeit gekommen, das lange gehütete Geheimnis auf einer Pressekonferenz im Büchenbacher Rathaus zu lüften. Der Veranstaltungsort war Hinweis genug, was sich da tun wird, denn der Weiher im Dorfzentrum taugte nur für ein spaßiges Szenario, das ein Kollege aus Nürnberg für den Schwimmstart entwarf.

Der Kurs verläuft künftig von der Wechselzone bis zur Lände, wird dann zurück nach Roth geführt, durch die Innenstadt zur Kläranlage und durch den Wald bis zum Büchenbacher Rathaus und zurück nach Roth. Das ganze zweimal, damit die 42,195 Kilometer zusammenkommen. Challenge-Geschäftsführer Felix Walchshöfer nannte drei Gründe für den "großen Eingriff in die über 30 Jahre bestehende Laufstrecke". Einer davon war der Sicherheitsaspekt, denn an der bisherigen Strecke am Kanal nach Schwand tummelten sich immer mehr Fahrradfahrer.

Alte Strecke "zu monoton"

Einen anderen Ansatzpunkt ergab die jüngste Teilnehmerbefragung. 87,5 Prozent der Athleten schwärmten von der Schwimmstrecke, 96 Prozent vom Radkurs, aber nur 71 Prozent waren mit den Bedingungen beim Laufen zufrieden: "Zu monoton", wurde moniert. Mit einem weinenden Auge hat sich der Marathon deshalb von Schwand, Eckersmühlen und Haimpfarrich verabschiedet. "Das tut uns leid, weil wir so viel Unterstützung und Loyalität erfahren haben", versicherte Felix Walchshöfer.

Für das lachende Auge war Büchenbachs Bürgermeister Helmut Bauz zuständig, der schon vor Jahren vorgefühlt hatte, ob die Gemeinde nicht Abschnitt der Challenge werden könnte. Auch sein Rother Kollege Ralph Edelhäußer freute sich über eine Win-Win-Situation: Die Läufer kommen künftig viermal durch das Zentrum. Das sorgt für fast pausenfreien Betrieb in den Stimmungsnestern. "Je öfter der Marktplatz bespielt wird, desto besser", freute sich Edelhäußer. Die Stimmungsnester von der bisherigen Laufstrecke samt Sprecher und Helfer ziehen mit um, dazu kommen zwei Hotspots an der Schule und am Rathaus Büchenbach.

Da die Runde in etwa halbiert wurde, schrumpfen die Abstände zwischen den Stimmungsnestern. Dichter und komfortabler wird auch das Netz der Versorgungspunkte für die Athleten, weil sich entlang des Weges feste Strom- und Wasserentnahmestellen befinden (Grund drei).

Bis auf den Abschnitt an der Lände ist der Untergrund asphaltiert, die Straßenabschnitte samt Gehsteigen sind mehr als doppelt so breit wie die Wege am Kanal, weshalb man sich keine Sorgen um gegenläufige Bewegungsrichtungen und Überholmanöver macht. Ein Vorteil für Zuschauer und Verkehrsplaner: Wenn sie am Geschehen dranbleiben wollen, müssen sie nicht so häufig den Standort wechseln und kürzere Distanzen überbrücken.

Während Edelhäußer in Richtung seines Kollegen frotzelte "das Gute ist, man läuft aus Büchenbach wieder raus", verspricht sich sein Kollege Bauz von der Aufnahme in die Challenge-Zone im Gegenteil einen touristischen Effekt für die Gemeinde Büchenbach.

Die Veranstalter spekulieren auf einen neuen Impuls für Athleten, die schon öfter dabei waren. Der Schwanstettener Bürgermeister Robert Pfann wurde bereits im September von Felix Walchshöfer informiert, wie er auf Nachfrage des Schwabacher Tagblatts erklärte. "Diese Nachricht hat uns schon getroffen", sagt Pfann.

Immerhin habe man seit 13 Jahren den Challenge zu Gast gehabt. "Wir hatten ein schönes Umfeld und gute Resonanz." Mittlerweile sieht Pfann die Entscheidung ganz nüchtern, denn: "Man kann die Gründe ja durchaus nachvollziehen." Ähnlich äußert sich Jobst-Bernd Krebs, der das Stimmungsnest des SV Leerstetten an der Schleuse organisiert hatte. "Das ist schade", sagt er. Weiter mitmachen aber wird man: "Wir ziehen mit um an die Lände Roth."

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