Chhunly Pagenburg: "Der Kleine" ist Sportinvalide

12.2.2015, 11:29 Uhr
Chhunly Pagenburg - hier wird er als Siegtorschütze beim 1:0 gegen Aachen vom damaligen Club-Coach Hans Meyer ausgewechselt - wird Sportinvalide.

© Günter Distler Chhunly Pagenburg - hier wird er als Siegtorschütze beim 1:0 gegen Aachen vom damaligen Club-Coach Hans Meyer ausgewechselt - wird Sportinvalide.

Chhunly Pagenburg ist erst 28 Jahre alt. Professionell Fußballspielen kann der ehemalige Club-Stürmer aber nicht mehr. “Ich werde Sportinvalide“ erklärt der gebürtige Nürnberger, der seit Sommer 2013 am Bornheimer Hang beschäftigt ist, der Bild. Seit beinahe eineinhalb Jahren quält sich "Chhun" - wie sie ihn beim 1. FC Nürnberg einst nannten – mit starken Rückenschmerzen herum. In der Reha schuftete Pagenburg, dessen Vorname aus dem kambodschanischen übersetzt “Glück im Frühling“ bedeutet, dafür, irgendwann auf den Platz zurückzukehren.

Nun hat die Offensivkraft aufgegeben. FSV-Physio Thomas Stubner sagt der Bild, warum: “Er hat eine chronische Entzündung der Wirbelsäule und des Beckens. Das ist nicht mehr komplett heilbar.“ Trotz dieser traurigen Gewissheit blickt der 28-Jährige bereits nach vorne. “Ich würde gerne im Fußball bleiben. Ich mache jetzt meine Trainer-Scheine und möchte Jugendarbeit machen“.

In seiner Heimatstadt wird man aufmerksam verfolgen, wie es mit Pagenburg weitergeht. “Ich habe Nürnberg viel zu verdanken, hatte viele schöne Jahre dort“, beteuerte Pagenburg in der jüngeren Vergangenheit gegenüber nordbayern.de. Bei Phönix, dem Kleeblatt und der Club-Jugend hatte er einst sein fußballerisches Rüstzeug erhalten. Im Februar 2006 debütierte Pagenburg als 19-Jähriger in der Bundesliga. In Nürnbergs nachfolgender Gute-Laune-Saison führte ihn Hans Meyer über weitere Kurzeinsätze an die Startelf heran. Insgesamt zwölf Mal ging der 1,78-Meter-große Stürmer zwischen Februar 2006 und November 2007 in Deutschlands Eliteklasse auf Torejagd.

Im April 2007 durfte der flinke Angreifer gegen Aachen erstmals von Beginn an ran. Er bedankte sich, indem er ein Engelhardt-Zuspiel kaltschnäuzig zum 1:0 verwertete. Dass Meyer die emsige Offensivkraft im Anschluss als “gerade mal zwei Köpfe größer als ein Schwein“ bezeichnete, war als Lob zu verstehen. Als “Riesenerlebnis“ - wahlweise auch als “Riesensache“ - erlebte “der Kleine“ den größten Erfolg in Nürnbergs jüngerer Vereinsgeschichte - den Pokalsieg 2007. Das Finale in Berlin verfolgte Pagenburg 120 Minuten von der Bank aus. Während der stimmungsvollen Ouvertüre, beim 4:0-Halbfinaltriumph gegen Eintracht Frankfurt hatte “Chhun“ als idealer Konterspieler allerdings den Schlussakkord gesetzt.

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