CL: BVB bändigt Benfica, Barca nach irrem Spiel weiter

8.3.2017, 22:47 Uhr
CL: BVB bändigt Benfica, Barca nach irrem Spiel weiter

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Im Hinspiel gescholten, im Rückspiel grandios - Borussia Dortmund ist dank Pierre-Emerick Aubameyang zurück im Kreis der europäischen Fußball-Giganten. Drei Wochen nach dem 0:1 im Achtelfinal-Hinspiel sorgten der noch in Portugal kritisierte Stürmer (4./61./85. Minute) und Christian Pulisic (59.) am Mittwochabend vor 65.849 Zuschauern im ausverkauften Signal Iduna Park in Dortmund für den verdienten Sieg im Rückspiel der Champions League, der dem Revierclub Zusatzeinnahmen in Höhe von mindestens 6,5 Millionen Euro beschert. Seit 2014 zieht Dortmund erstmals wieder in das Viertelfinale der Königsklasse ein.

Damit dürfen sich die BVB-Fans auf ein weiteres Fußballfest freuen. Die Viertelfinalpartien werden am 17. März in Nyon ausgelost. Die Hinspiele der Runde der letzten acht Teams finden am 11. und 12. April, die Rückspiele eine Woche später statt.

Eine aufwendige Choreografie auf der Südtribüne erinnerte an das legendäre 5:0 im Dezember 1963 gegen die damalige Weltklasself aus Lissabon. Einige BVB-Spieler der damaligen Elf heizten dem Spiel die Stimmung zusätzlich an. Das schien zu beflügeln, Schwarzgelb erwischte einen Traumstart: Pulisic, der für den verletzten Marco Reus in die Startelf gerückt war, verlängerte eine Ecke von Ousmane Dembélé per Kopf auf den zweiten Pfosten. Dort stand Aubameyang völlig frei und drückte den Ball aus kurzer Distanz per Kopf über die Linie. 

Die dicke Chance der Gäste weckte die Borussia auf. Dortmund wurde stärker und entschied die Partie per Doppelschlag: Christian Pulisic mit seinem ersten Champions-League-Treffer und Aubameyang mit seinem zweiten Tor des Abends ließen das Stadion erbeben. In sieben Spielen der laufenden Königsklassen-Saison hat Aubameyang jetzt schon sechsmal getroffen.

Irres: Barcelona trifft sechs Mal - und kommt weiter

Der FC Barcelona hat das Fußball-Wunder mit dem allerletzten Torschuss geschafft und erstmals in der Champions-League-Geschichte einen Vier-Tore-Rückstand aufgeholt. Drei Wochen nach der 0:4-Packung bei Paris St. Germain gewannen die Katalanen das Achtelfinal-Rückspiel am Mittwoch im Camp Nou mit 6:1 (1:0) - und stürzten die Franzosen um die deutschen Fußball-Nationalspielern Julian Draxler und Kevin Trapp ins Tal der Tränen. Der Held im Camp Nou hieß Sergi Roberto, der in der fünften Minute der Nachspielzeit entscheidend traf.

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Luis Suárez (3.), Layvin Kurzawa (40./Eigentor) und Argentiniens Superstar Lionel Messi (40./Foulelfmeter) schürten in der vom deutschen Schiedsrichter Deniz Aytekin umsichtig geleiteten Partie beim Heimteam die Hoffnung. Doch Edinson Cavani (62.) sorgte mit dem so wichtigen Auswärtstreffer für die Pariser zunächst für Ernüchterung bei den Gastgebern. Die beiden Treffer durch den Brasilianer Neymar (88./90+1/Elfmeter) schienen zu spät zu kommen. Doch am Ende eines denkwürdgen Fußball-Abends feierte die Katalanen. Barcelona steht damit zum 15. Mal und zehnten Mal in Folge im Viertelfinale der Königsklasse.

Noch nie war ein Club seit Einführung der Champions League 1992 nach einem Vier-Tore-Rückstand im Hinspiel weitergekommen. Diesmal war es soweit. 

Barcelonas scheidender Trainer Luis Enrique setzte voll auf Offensive. Die eigentlichen Außenverteidiger, Jordi Alba und Sergi Roberto, blieben auf der Bank. Und Enriques Team begann vielversprechend - und stürmisch. Den Suarez-Treffer gab der Oberasbacher Schiedsrichter Aytekin dank der Torlinientechnik erst nach einem Signal.

In der ruppigen Partie sah Draxler nach einem Foul an Messi die Gelbe Karte. Die Gäste konnten das Spiel etwas beruhigen, doch als kurz vor der Pause Kurzawa ein Eigentor fabrizierte, war alles wieder offen. Die Katalanen spielten weiter nur nach vorne. PSG-Profi Thomas Meunier geriet ins Straucheln und Neymar kam zu Fall. Aytekin deutete völlig zu Recht auf den Elfmeterpunkt. Messi ließ Trapp keine Chance - Barcelona fehlte damit nur noch ein Tor zur Verlängerung.

Doch dann patzte der frühere Schalker Ivan Rakitic, der Uruguay Cavani traf. Sein Trainer, der Spanier Unai Emery, tanzte wie ein Irrwisch am Spielfeldrand - es war verfrüht. Barca brauchte jetzt noch drei Tore, um weiterzukommen. Und die Barcelona-Profis machten das Wunder wahr.

 

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