Club-Coach René Weiler will Taten sehen

23.8.2015, 05:59 Uhr
"Wir müssen besser Fußball spielen": René Weiler hat einen klaren Auftrag für seine Spieler.

© Sportfoto Zink / WoZi "Wir müssen besser Fußball spielen": René Weiler hat einen klaren Auftrag für seine Spieler.

In die bundesweiten Lobesarien über die Revier-Kicker, die mit überfallartigem Pressing, einem klasse Umkehrspiel und einer prächtigen Balance die Liga rocken, wollte Nürnbergs Trainer René Weiler nicht mit einstimmen. Die Lobhudelein lassen den Schweizer kalt. Zum einen sei es noch recht früh in der Saison, um weitreichende Prognosen zu treffen, zum anderen sei es auch nicht so, "dass man in Bochum den Fußball erfunden" habe, wenngleich die drei Siege und 7:1 Tore des unangefochtenen Tabellenführers genau diese Vermutung nahelegen. "Wir müssen besser Fußball spielen, unabhängig vom Resultat", erklärte Club-Coach Weiler vor dem zweiten Auswärtsspiel der Saison.

Verletzungsbedingt ist er diesmal nicht zu personellen Umstellungen an der Castroper Straße gezwungen, allein das mitunter arg lethargische Auftreten seiner Spieler beim glücklichen Punktgewinn gegen 1860 München (2:2) am vergangenen Montag, bringt ihn ins Grübeln. "Veränderungen sind durchaus denkbar", sagte der 42-Jährige, ließ sich aber nicht in die Karten schauen. Sein VfL-Pendant und Vorvorgänger beim Club Gertjan Verbeek dürfte auch so schon besten über Nürnbergs Ist-Zustand informiert sein. Der Niederländer trainierte den 1.FCN von Oktober 2013 bis April 2014. Neben Raphael Schäfer, Jürgen Mössmer, Sebastian Kerk und Laszlo Sepsi stehen auch die beiden Nachwuchsspieler Cedric Teuchert und Philipp Hercher dem Club nach wie vor nicht zur Verfügung.

Die spielerische Komponente dahingehend zu optimieren, nicht nur ansehnlichen, sondern auch erfolgreichen Fußball zu spielen, ist das eine. Das andere, eine derart harmlose Zweikampfführung wie beim glücklichen 2:2 gegen 1860 München nicht zu wiederholen. Die Erklärungsversuche seiner Spieler habe Weiler über die Zeitungen wahrgenommen, einen Seitenhieb auf deren Versprechungen, es beim nächsten Mal besser machen zu wollen, konnte er sich nicht verkneifen: "Ich bin schon immer derjenige gewesen, der den Worten Taten vorzieht. Grundsätzlich hat jeder Spieler die Möglichkeit, das zu beweisen. Aber man muss das beweisen, und nicht mit geblümten Worten darstellen."

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Weiler zieht die Zügel an, auch seine Erwartungen gilt es, gerecht zu werden. Immerhin herrscht nach nur vier von neun möglichen Punkten schon am vierten Spieltag ein enormer Ergebnisdruck. Eine weitere Niederlage und der Club würde früh den Anschluss an das obere Tabellendrittel in der Zweiten Liga verlieren. "Ergebnisdruck ist immer da, den hat man unabhängig von den jüngsten Resultaten. Für uns ist aber zusätzlicher Druck da, besser Fußball spielen zu müssen", sagte Weiler.

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