Club-Comeback: Leibold ist einfach nur glücklich

1.7.2017, 15:01 Uhr
Club-Comeback: Leibold ist einfach nur glücklich

© Sportfoto Zink

Die Vorbereitung vor einem Jahr nutzte Tim Leibold noch in eigener Sache. Allerdings nicht so, wie sich das seine Vorgesetzten gewünscht hätten. Um den Sommerurlaub nach anstrengender Zweitliga-Saison samt verlorener Relegation voll auskosten zu können, verschob er eine notwendig gewordene Leisten-OP in den Juli - und verpasste damit große Teile des mehrwöchigen Aufbauprogramms.

Wochen, Monate oder Jahre

Trotzdem reichte es beim Saisonstart in Dresden noch für einen Platz in der Startformation. Bis November hielt er durch, obwohl er Schmerzen hatte; nach der Partie in Würzburg im November meldete sich Leibold ab. Es ging einfach nicht mehr. Ärzte diagnostizierten eine Schambeinentzündung, eine komplizierte Verletzung. Mit nicht prognostizierbarem Heilungsverlauf. Bei dem einen dauert es ein paar Wochen, bei anderen mehrere Monate. Oder sogar Jahre.

"Alles ist tiptop"

Schon Ende April, Anfang Mai sah man Leibold wieder regelmäßig auf dem Trainingsplatz, die einst chronischen Beschwerden sind längst Geschichte. Pläne oder Ziele hat Leibold nicht. Nicht mehr. "Ich bin einfach nur glücklich, dass ich wieder dabei bin", sagt Leibold, er ist seit seiner Reha in Donaustauf schmerzfrei. Was ihm letztlich geholfen hat, kann er nicht genau sagen. Vielleicht waren es bestimmte Übungen oder Behandlungen, vielleicht auch nur die Zeit. Egal - Für ihn zählt nur noch die Zukunft. "Alles ist tiptop, auch im Kopf bin ich richtig klar."

Das ist für ihn, aber natürlich auch für den 1. FC Nürnberg, eine ausgesprochen gute Nachricht. In der erfolgreichen Saison 2015/2016 zählte der Schwabe zu den Stützen seiner Mannschaft. Meist auf ungewohnter Position links offensiv oder sogar im defensiven Mittelfeld. "Herr Weiler hat mich nach vorn verfrachtet", erzählt Leibold, der eigentlich linker Verteidiger gelernt hat. Und, wie es aussieht, künftig auch wieder linker Verteidiger sein darf. Seine Konkurrenz ist entweder noch auf Krücken angewiesen (Dennis Lippert) oder entzündungshemmende Spritzen (Laszlo Sepsi). Der Rumäne hat wieder Probleme mit dem Sprunggelenk, kommt aber wohl um eine weitere Operation herum. Wann er wieder einsatzfähig sein könnte, steht freilich in den Sternen.

"Das ist meine Lieblingsposition"

Am Samstagabend, im Test gegen Bohemians Prag in Weiden (Anstoß 18 Uhr), wird ihn unter anderem Tim Leibold ersetzen und, sofern er gesund bleiben sollte, mittelfristig wohl auch verdrängen. "Das ist meine Lieblingsposition, weil ich da Druck nach vorn ausüben kann, linker Verteidiger macht mir richtig Spaß." Erst recht beim 1. FC Nürnberg. "Der Club ist eine super Adresse, da darf jeder froh sein, wenn er hier spielen darf", sagt Leibold, er ist es auch, "deswegen kann ich mir auch vorstellen, hierzubleiben." Vor einer möglichen Vertragsverlängerung möchte er aber erst wieder konstant gute Leistungen bringen. In eigener Sache, versteht sich.

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