Club holt mühsames 1:1 gegen den SC Freiburg

2.3.2013, 18:03 Uhr
Club holt mühsames 1:1 gegen den SC Freiburg

© Sportfoto Zink

Gelbgesperrt musste Timothy Chandler passen. Für ihn rückte Hanno Balitsch auf die Rechtsverteidigerposition. Überraschender die Besetzung der anderen Außenverteidigerstelle: Marvin Plattenhardt verdrängte Platzhirsch Javier Pinola auf die Bank.

Der SC Freiburg begann lebendiger und nistete sich anfangs in der Nürnberger Hälfte ein. In der 6. Minute hatten die Breisgauer bereits ihren vierten Eckstoß zugesprochen bekommen. Zwar geriet der Kasten von Raphael Schäfer nicht in große Gefahr, der Club verteidigte dennoch zu passiv.

Auch im Spielaufbau war beim FCN anfangs der Wurm drin. Timmy Simons, der sein 100. Pflichtspiel für die Franken absolvierte, konnte auch nicht für geordnete Spielzüge sorgen. Bezeichnend, dass die erste gefährliche Offensivaktion der Nürnberger einer Standardsituation entsprang. Kiyotakes Hereingabe aus dem linken Halbfeld erwischte Balitsch in der 18. Minute mit dem Hinterkopf und das Leder strich knapp am Gehäuse von Oliver Baumann vorbei.

Simons nimmt Elfmetergeschenk an

Wer dachte, dies sei ein Hallo-Wach-Erlebnis für den Club gewesen, der täuschte sich. Die Partie blieb zerfahren. In der 33. Minute erweckte Schiedsrichter Felix Zwayer den Club zum Leben. Nach einer Freistoßflanke von Kiyotake köpfte Rosenthal Manschaftskamerad Cedrick Makiadi von hinten den Ball an die Hand. Zwayer pfiff Elfmeter, eine mehr als fragwürdige Entscheidung, gleichzeitig ausgleichende Gerechtigkeit für die verwehrten Handelfmeter in Frankfurt und Stuttgart. Timmy Simons schnappte sich die Kugel und verwandelte sicher zur Nürnberger Führung.

Bis zur Halbzeitpause verflachte die Partie wieder. Weder Schäfer noch sein Gegenüber Baumann mussten ernsthaft eingreifen. Zumindest die Defensivreihen beider Mannschaften verdienten sich ein Fleißkärtchen. Optisch war nun der Club das bessere Team. Positiv, dass das zwangsweise Verzichten auf Timothy Chandler und der freiwillige Verzicht auf Javier Pinola keinerlei negativen Effekte auf das Nürnberger Defensivspiel hatten. Im Gegenteil: Hanno Balitsch und Marvin Plattenhardt bekamen ihre Seite jeweils dicht.

Für das erste Highlight im zweiten Durchgang sorgte in der 52. Minute Freiburgs Max Kruse, der aus der zweiten Reihe fulminant abzog und um ein Haar Raphael Schäfer überrascht hätte, der dem strammen Schuss nur ungläubig hinterher blicken konnte. Allerdings strich das Leder knapp über die Latte. Besser machte es der FCN-Keeper vier Minuten später. Einen direkt getretenen Freistoß von Jonathan Schmid faustete Schäfer mit beiden Händen aus der rechten Ecke.

Matysek muss auf die Tribüne

Auf die Tribüne schickte das Schiedsrichtergespann wenige Augenblicke später Torwarttrainer Adam Matysek, der sich scheinbar zu laut über einen umstrittenen Freistoßpfiff gegen Markus Feulner beklagt hatte. In der 61. Minute trat Jonathan Schmidt wieder zum Freistoß an. Dieses Mal aus deutlich zentralerer Position und dieses Mal musste Schäfer nicht eingreifen. Der Franzose schlenzte den Ball am Winkel vorbei.

Die Partie wurde zusehends hektischer und Referee Zwayer hatte nun gut zu tun, nicht die Kontrolle zu verlieren. Viel Hektik, viel Gemecker – die Spieler beider Teams zeigten jetzt Emotionen. Über etwas Beschäftigung konnte sich Oliver Baumann in der 68. und der 69. Minute freuen: Erst zog Alexander Esswein von links nach innen und der Freiburger Keeper musste zur Ecke abwehren. Nach diesem Eckstoß kam Simons im Strafraum bedrängt zum Schuss und sein Versuch konnte der U-21-Keeper sicher fangen.

Schrecksekunde auf der anderen Seite: Nach einem Freistoß in der 77. Minute blieb Per Nilsson beim Einlaufen in den Strafraum liegen und musste anschließend vom Feld getragen werden. Berkay Dabanli kam für den Schweden in die Partie. Sichtlich ungeordnet war eine Minute später die FCN-Defensive. Auf einmal lief Jan Rosenthal frei auf Schäfer zu, verzog aber kläglich. Die bis dato größte Chance der Freiburger hätte eigentlich der Ausgleich sein müssen.

Schmid sträflich frei gelassen

Mit fünfminüter Verzögerung fiel dann doch der Freiburger Treffer. Julian Schuster kam an der Strafraumgrenze nahezu ungestört zum Abschluss, Schäfer parierte gekonnt, der Abpraller fiel allerdings genau vor die Füße von Jonathan Schmid, der überlegt zum 1:1 abstaubte. Stand die Club-Abwehr lange sicher, offenbarte sie jetzt doch gravierende Lücken.

Kurz vor Abpfiff probierte es der Club nochmal, jetzt erarbeiteten sich die Hausherren einige Eckbälle. In der 90. Minute rettete Oliver Baumann in letzter Sekunde mit der Hand vor Sebastian Polter, zwei Minuten später setzte der eingewechselte Muhammed Ildiz einen Versuch von der Strafraumgrenze etwas zu hoch an. Vorbei, der FCN bleibt zu Hause auch im neunten Spiel in Folge ungeschlagen, kann allerdings wieder nicht siegen.

Mühsam ernährt sich der Club, das vierte Unentschieden war unter dem Strich leistungsgerecht. Mit dem gleichzeitigen Erfolg des FC Augsburg bei Werder Bremen schmolz der Vorsprung auf den Relegationsplatz allerdings auf sieben Zähler. Vor dem nächsten Spiel am Freitag in Augsburg steht der FCN nun unter verschärftem Erfolgsdruck in einem Sechs-Punkte-Spiel. 

Nürnberg: Schäfer - Balitsch, Nilsson (77. Dabanli), Klose, Plattenhardt - Simons - Frantz, Feulner, Kiyotake (82. Ildiz), Esswein – Pekhart (62. Polter)

Freiburg: Baumann - Schmid, Ginter, Diagne, Sorg - Schuster, Makiadi (77. Flum) - M. Kruse, D. Caligiuri - Rosenthal, Guede (46. Santini)

Schiedsrichter: Zwayer (Berlin)

Zuschauer: 38.188

Tore: 1:0 Simons (Handelfmeter, 33.), 1:1 Schmid (83.)

Gelbe Karten: Frantz, Polter (5, gesperrt) - Makiadi, Caligiuri

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