Club-Legende Eckstein macht weiter Fortschritte

5.7.2011, 08:04 Uhr
Club-Legende Eckstein macht weiter Fortschritte

© Sportfoto Zink

Mit blankem Entsetzen mussten die Club-Fans am Wochenende die Nachricht von Ecksteins Zusammenbruch zur Kenntnis nehmen. Der 47-Jährige hatte am Freitagabend bei einem Benefizspiel in Regensburg einen Herzstillstand erlitten. Sanitäter und Ärzte konnten ihn auf dem Platz reanimieren. Eckstein wurde in die Regensburger Uni-Klinik gebracht und ins künstliche Koma versetzt. Am Sonntagtagabend ist er aus diesem erwacht.

Fortschritte erfreuen Ecksteins Umfeld

Mittlerweile befindet er sich auf dem Weg der Besserung, am Sonntag konnte er schon wieder selbstständig atmen. Eine genaue Diagnose über seinen Gesundheitszustand und die Ursache des Herzversagens steht noch aus. „Sein Zustand ist stabil“, sagte ein Sprecher des Universitätsklinikums Regensburg am Montag der Nachrichtenagentur dapd.

Ecksteins kollabierte am Freitag, ohne dass es vorher irgendwelche Anzeichen gegeben hätte. „Wir sind in der Halbzeit vom Platz gegangen, haben noch Witze gemacht“, berichtet Augenzeuge Thomas Ziemer. Zwei Kindern kamen auf Eckstein zu, baten um Autogramme. „Eckes“, der seine aktive Laufbahn vor Jahren beim damaligen Bayernligisten Post/Süd Regensburg beendet hatte und sich dort ebenfalls größter Beliebtheit erfreut, willigte ein. Ziemer: „Auf einmal ist er in die Knie gegangen und umgefallen. Es war furchtbar. Plötzlich wird einem klar, dass alles anderer völlig unwichtig ist.“

Robert Steinbeißer, der Organisator der Benefizspiels, lobte das beherzte Eingreifen des Rettungsdienstes. „Zwei Sanitäter haben sofort Wiederbelebungsmaßnahmen eingeleitet. Auch der Notarzt war ganz schnell vor Ort. Die Mediziner der Uni-Klinik sprachen von einer sensationell guten Erstversorgung“, berichtete Steinbeißer. So konnte Eckstein relativ schnell stabilisiert werden. Mittlerweile macht der 47-Jährige - zur Freude des Ärzteteams und vor allem von Ehefrau Ute - Fortschritte, kann etwa schon ohne Hilfe trinken. Zudem spricht "Eckes" bereits wieder, mehr noch - reißt Witze, wie sein ältester Sohn Marc via dem Fanportal glubbforum.de jüngst übermittelte.

Schock beim Benefizspiel

Die Partie vor 400 Zuschauern auf dem Gelände des VfR Regensburg, an der neben Ziemer weitere Ex-Profis wie Martin Driller und Günter Güttler teilnahmen, wurde sofort abgebrochen. Der Erlös des Spiels im Rahmen der „Aktion Sternstunden“ des Bayerischen Rundfunks sollte den Hinterbliebenen des früheren VfR–Torwarts Stefan Schmid zukommen, der vor einem Jahr im Alter von nur 31 Jahren verstorben ist. Hans Dorfer und Karsten Wettberg betreuten die beiden Teams – ehemalige Profis und eine Auswahl aus dem Kreis Regensburg.

Das Match stand unter einem denkbar schlechten Stern, musste doch tags zuvor schon Ex-Nationalspieler Mario Basler nach einem Autounfall absagen. Er verletzte sich an der Schulter, sein Wagen hat nur noch Schrottwert. Fassungslos musste Steinbeißer registrieren, dass am Samstag zeitweise Gerüchte kursierten, Dieter Eckstein sei an den Folgen der Herzattacke verstorben. „Das hat mich absolut schockiert. Leute, die so etwas in die Welt setzen, gehören bestraft“, forderte er.

Der 1.FCN und dessen Anhang hoffen inständig auf baldige Genesung. Und setzen auf die Willenskraft des einstigen Publikumslieblings, der heute mit seiner Familie in der Nähe von Dinkelsbühl wohnt und beim Club als Fan-Betreuer tätig ist. Der siebenfache Nationalspieler, der 1983 aus Kehl zum 1.FCN kam, absolvierte für den Club, Schalke04 und Eintracht Frankfurt 284 Bundesliga-Spiele (84 Tore).

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