Club-Verteidiger Margreitter arbeitet am Comeback

9.11.2016, 11:40 Uhr
Seit einer Woche ist Georg Margreitter wieder voll ins Mannschaftstraining integriert.

© Zink Seit einer Woche ist Georg Margreitter wieder voll ins Mannschaftstraining integriert.

Am Montag ist Georg Margreitter 28 Jahre alt geworden. Ein "paar graue Haare" mehr habe er inzwischen an sich entdeckt als noch vor 366 Tagen. Aber körperlich fühlt er sich, wie sich ein Profi nach einer längeren Verletzungspause fühlen muss, um ein Comeback in Angriff nehmen zu können: "Ich muss nur noch einiges nachschieben, was die Kondition betrifft", sagt der Innenverteidiger des 1. FC Nürnberg.

Seit einer Woche ist er wieder voll ins Mannschaftstraining integriert, nachdem er die erste schwerwiegende Verletzung in seiner Karriere vollständig und in ungewöhnlich kurzer Zeit auskuriert hatte. Ursächlich für den Riss der Syndesmose, ein Band, das Schien- und Wadenbein miteinander verbindet, sei Müdigkeit gewesen. "Ich hatte mich an diesem Vormittag eigentlich nur über den Platz geschleppt und dann ist es passiert", blickt der Österreicher zurück. Bei einem Zweikampf im Trainingsspiel verdrehte er sich Anfang September den Fuß.

Margreitter verzichtete auf herkömmliche Operation

Er verzichtete auf die herkömmliche Operation, bei der Schien- und Wadenbein mittels einer Schraube für sechs Wochen miteinander fixiert werden. Er ließ sich das Sprunggelenk lediglich ausspülen, um es zu reinigen. Das malade Band wurde leicht angeritzt, um das Anwachsen an den Knochen zu stimulieren. Hätte er sich für die übliche Prozedur entschieden, hätte er seinen Fuß sechs Wochen nicht belasten dürfen. "Ich habe mich von meinem Vertrauensarzt überzeugen lassen und konnte so nach fünfeinhalb Wochen schon wieder voll belasten." Um einen zweiten Eingriff, bei dem die Schraube entfernt worden wäre, kam er ebenfalls herum.

Margreitters Entscheidung barg jedoch ein Risiko. Wäre die Behandlung nicht so optimal verlaufen, hätte er sich doch noch der konservativen Methode unterwerfen und von ganz vorne beginnen müssen. Die Ausfallzeit hätte sich um mindestens zwei Monate verlängert. "Der Heilungsverlauf hat meinem Arzt recht gegeben. Darüber bin ich sehr glücklich", sagt Margreitter, der anschließend im Rehazentrum am Valznerweiher behandelt wurde und dort für Staunen sorgte. "Die haben mich erst behandelt wie ein rohes Ei und sich nicht getraut, richtig hinzulangen", schmunzelt er. Erst nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt legten die Physiotherapeuten ihre anfängliche und gutgemeinte Skepsis ab.

Nach zwei Monaten ist der Österreicher nun so fit, dass er einen konkreten Comeback-Termin im Blick hat. Wenn der Club am 18. November die Würzburger Kickers empfängt, will er eine Option für Trainer Alois Schwartz sein. "Das ist der Plan", meint der 28-Jährige, der für seinen Stellvertreter, den juvenilen Lukas Mühl, nur anerkennende Wort übrig hat: "Es waren schwere Spiele dabei, aber er gezeigt, dass er das Potenzial hat, Nürnbergs Zukunft zu sein."

Margreitter hingegen könnte bald wieder die Gegenwart gehören. Wenigstens bis Sommer. Sein Vertrag läuft nach zwei Jahren aus. "Es hat sich noch nichts getan. Ich habe so lange auf die Initiative gewartet. Ich beschäftige mich jetzt nur damit, wieder zu spielen." Nürnbergs Sportvorstand Andreas Bornemann hat genügend offene Baustellen. Insgesamt neun Verträge – ohne Leihspieler – enden. Mit Margreitters Berater sei er aber schon länger im Dialog, auch wenn das noch nicht zum Spieler durchgedrungen zu sein scheint.

 

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