Club will zurück in die Erfolgsspur: Duisburg als erste Hürde
15.9.2017, 16:48 UhrDie durch die ansehnliche Vorbereitung und den guten Start erzeugte zarte Aufbruchstimmung ist spätestens nach der 0:1-Heimpleite gegen den FC St. Pauli wieder dem bewährten fränkischen Zweckpessimismus gewichen, als Tabellenzehnter dümpelt der Club wie im Vorjahr nur im grauen Mittelfeld herum.
In dieser frühen Phase der Saison mag das natürlich nur als wenig aussagekräftige Momentaufnahme dienen, zumal der Abstand zur Spitzengruppe gerade mal drei Pünktchen beträgt und sich die Liga extrem ausgeglichen präsentiert. Nach wie vor sei es das erklärte Ziel, ins obere Tabellendrittel vorzustoßen, betont Trainer Michael Köllner, für generelle Prognosen sei es indes noch viel zu früh. Die anstehende Englische Woche mit drei "intensiven Aufgaben" (Köllner) in neun Tagen dürfte aber schon eine leise Ahnung vermitteln, wohin die Reise für Köllners Club gehen könnte.
Schnelles Wiedersehen mit schönen Erinnerungen
Die erste Etappe führt am Samstag (13 Uhr, Live-Ticker auf nordbayern.de) zum MSV Duisburg und ist durchaus verbunden mit schönen Erinnerungen: Erst vor knapp vier Wochen war der FCN dort durch einen 2:1-Sieg in die zweite Runde des DFB-Pokals eingezogen. Am Donnerstagabend geht es gegen den VfL Bochum, ehe drei Tage später dann das stets emotional aufgeladene Derby in Fürth ansteht – eine Trilogie mit Chancen und Risiken. Köllner freilich geht die Herausforderung ganz entspannt an. Weil er sich generell nicht mit Negativszenarien beschäftigen mag, aber auch, weil er das Vertrauen in sein Personal trotz der jüngsten Niederlagen keineswegs verloren hat. In erster Linie soll die ja durchaus gefällig kombinierende Mannschaft wieder mehr Torgefahr entwickeln und die sich bietenden Chancen dann auch konsequent nutzen.
Dumm nur, dass nun just Kevin Möhwald auszufallen droht, mit bislang drei Treffern Nürnbergs gefährlichste Offensivkraft. Zwar hat sich der 24-Jährige am Montag wohl "nur" einen Bluterguss im linken Oberschenkel zugezogen, sein Mitwirken an der Wedau scheint aber noch völlig offen. "Wir werden bestimmt kein Risiko eingehen", sagte Köllner. Als Alternativen stünden die bislang ebenfalls nicht unbedingt als Knipser aufgefallenen Mikael Ishak und Lucas Hufnagel bereit – oder eben Cedric Teuchert, beim 2:2 gegen Union Berlin Schütze des bislang einzigen Nürnberger Stürmertors dieser Saison.
Allerdings hatte der 20-Jährige gegen St. Pauli mit einem pomadigen und fahrigen Jokerauftritt nicht gerade Eigenwerbung betrieben, was auch Köllner unumwunden einräumte. Allerdings sei Teuchert nach seiner krankheitsbedingten Pause noch auf der Suche nach Rhythmus und Routine. Dass das ehrgeizige, mitunter wohl etwas zur Selbstüberschätzung neigende Talent Probleme haben könnte, sich mit seiner Reservistenrolle zu arrangieren, glaubt Köllner nicht. "Und er hat in diesem Verein ja bereits bewiesen, dass er weiß, wo das Tor steht." Derzeit gewiss nicht das schlechteste Argument.
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