College Basketball: Wagner zwischen Nonne und Talenten

27.3.2018, 17:37 Uhr
Ein deutsches Basketball-Talent geht seinen Weg: Moritz Wagner (re.) könnte schon bald Karriere in der NBA machen.

© Jae Hong/dpa Ein deutsches Basketball-Talent geht seinen Weg: Moritz Wagner (re.) könnte schon bald Karriere in der NBA machen.

Konfetti, eine Nonne und Basketball. Eine ungewöhnliche Kombination, die Freunde des US-Sports weltweit in diesem Jahr verzaubert. "March Madness", den Wahnsinn im März, nennen die Amerikaner dieses Turnier, in dem die 68 besten Teams Jahr für Jahr den Meister ausspielen. Wegen der tollen Geschichten die es produziert, und der unvorhersehbaren Ergebnisse. Und trotz der vielen Skandale, die sich in den vergangenen Jahren um die studentischen Athleten - ein Gehalt darf laut Regularien keiner der Spieler, die lediglich Stipendien für ihre sportlichen Leistungen erhalten, kassieren - gebildet haben.

Die Quoten sind in den USA 2018 im Vergleich zum Vorjahr nochmals gestiegen. Auch, weil eine kleine Universtität aus Chicago mit einem ganz besonderen Glücksbringer für Furore sorgt. Die Loyola Ramblers gingen als krasser Außenseiter ins Turnier und kämpften sich mit vier Siegen ins Halbfinale. Dabei am Spielfeldrand: Die 98-jährige Sister Jean, die als Team-Geistliche immer hautnah am Team der katholischen Hochschule dran ist.

In der Nacht zum Sonntag (0.09 Uhr/Sport1 US) müssen die Ramblers im Halbfinale gegen die Michigan Wolverines ran. Einer historisch erfolgreichen Universität, bei der mit Moritz Wagner auch der letzte verbliebene Deutsche im Turnier mitspielt. Wagner ist einer der Schlüsselspieler im Team, das im Laufe der Saison immer besser wurde und sich zum Titel-Kandidaten mauserte.

Mit 14,4 Punkten und 6,9 Rebounds legt der gebürtige Berliner Zahlen auf, die auch Interesse aus der NBA, der besten Liga der Welt, geweckt haben. Es gilt als so gut wie sicher, dass Wagner seine College-Karriere im Sommer beendet und ab dann sein Glück in der NBA sucht. Einer der größten Fans des 21-Jährigen? Dirk Nowitzki, der seinem Landsmann die Daumen drückt: "Es gibt nicht so viele Deutsche in der Liga, und es bedeutet mir sehr viel, dass er sich am College entwickelt", verriet der Würzburger kürzlich in einem Interview.

Noch zwei Siege stehen zwischen Wagner und der College-Meisterschaft, in der Nacht zum Dienstag kann sich der Big-Man (2,11 Meter großer Power Forward) gemeinsam mit seinem Team zum Champion küren. In einem möglichen Finale würden dann Villanova oder Kansas warten. Ein großer Erfolg auf dem langen Weg, der dem vielleicht talentiertesten deutschen Basketballer seit Dennis Schröder noch bevorsteht.

Keine Kommentare