Der Fall Maroh spitzt sich zu

28.7.2011, 20:21 Uhr
Der Fall Maroh spitzt sich zu

© Wolfgang Zink

Weil schwerere Verletzungen ausgeblieben und Formkrisen einfach nicht auszumachen sind, kommt Hecking ob der hohen Personaldichte ins Grübeln. Ausschlaggebend bei seiner Wahl seiner ersten Elf werden in manchen Bereichen nur „Nuancen und mein Bauchgefühl“ sein, sagte er.

Die Möglichkeiten sind manigfaltig. Deshalb kündigte Hecking bereits Härtefälle an. Und die beginnen schon bei der Zusammenstellung des 17-Mann-Kaders – von der Konstellation der Anfangself ganz zu schweigen. Vor allem im Mittelfeld herrscht Gedränge. Die Außenbahnen sind vorerst für Christian Eigler und Robert Mak reserviert. Letzterem garantierte der Coach auf Grund einer glänzenden Form bereits einen Einsatz. Im zentralen Mittelfeld dürfte das Duo Markus Feulner und Jens Hegeler gegenüber Almog Cohen und Daniel Didavi die Nase vorne haben. Als einzige Spitze im klassischen Sinn spricht alles für Neuzugang Tomas Pekart. Im Tor ist Kapitän Raphael Schäfer gesetzt. Und die Abwehr stand bis gestern eigentlich auch schon. Rechts Timothy Chandler, links Javier Pinola und dazwischen Per Nilsson und Philipp Wollscheid.

Doch der Schwede Nilsson fällt wegen einer Reizung der Achillessehne aus. „Wir können ihn gleichwertig ersetzen“, sagte Hecking, der nun aber um eine Entscheidungsfindung reicher ist und zwischen Timm Klose und Dominic Maroh wählen kann. Möglich, dass die ständigen Abwanderungsgerüchte um Maroh seine Entscheidung beeinflussen. Immerhin zeigte sich der Trainer genervt von den ständigen Gerüchten um einen Wechsel Marohs. „Weder Frankfurt, Bochum noch Cottbus haben uns ein Angebot gemacht. Es soll nicht immer so dargestellt werden, dass Dominic überall der Wunschspieler ist. Die Spieler sollen sich konzentrieren. Sie verdienen gutes Geld“, raunzte Hecking, der aber wiederholt betonte, Maroh ohnehin behalten zu wollen.

Cottbus-Coach Claus-Dieter Wollitz bestätigte nun aber, Kontakt zu Maroh aufgenommen zu haben. Beim Zweitligisten ist man auf der Suche nach einem Ersatzmann für Markus Brzenska, der sich just die Achillessehne gerissen hat. „Wir haben über finanzielle Dinge und die Laufzeit des Vertrages aber noch nicht gesprochen“, meinte Wollitz. Das wiederum haben die dafür zuständigen Personen, Nürnbergs Manager Martin Bader und Energie-Präsident Ulrich Lepsch übernommen. „Es gab nur ein loses Gespräch“, wollte Bader das branchenübliche Vorgeplänkel nicht überwerten. Zumal die Vorstellungen bezüglich der Ablösesumme dabei zu weit auseinanderlagen.

Ob mehr aus Marohs Flirt mit dem Zweitligisten wird, hängt auch stark vom Genesungsverlauf bei Nilsson ab, der zunächst einmal drei Tage pausieren wird. „Die Situation hat sich verändert. Ich weiß nicht, ob wir ihn, selbst wenn er mit Cottbus einig wäre und die Ablösesumme passt, jetzt noch gehen lassen würden“, meinte Bader.

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