Der FCN-Frust: Schussgewaltig an falscher Stelle

11.4.2016, 12:08 Uhr
Herber Dämpfer: Beim FCN - und speziell bei Dave Bulthuis - musste der Frust noch während des Spiels raus.

© Sportfoto Zink / WoZi Herber Dämpfer: Beim FCN - und speziell bei Dave Bulthuis - musste der Frust noch während des Spiels raus.

Klug war es nicht, was Dave Bulthuis in der Nachspielzeit veranstaltete: Erst schubste er Gegenspieler Tim Albutat, dann ließ sich der Niederländer zu einer abfälligen "Pistolen-Geste" hinreißen. Die Rote Karte war die logische Folge für diese überschäumende Emotionen. Der Ausraster des Abwehrspielers war quasi die Krönung des schwärzesten Nürnberger Fußballtages seit langem.

Sowohl das Eckballverhältnis (10:4) als auch das Torschussverhältnis (19:13) wiesen zwar den FCN als tonangebende Mannschaft aus, doch tatsächlich spielte der Club wesentlich pomadiger als in den Wochen zuvor. Mit wenig Durchsetzungsvermögen über die Flügel und langen Bällen, die von den Duisburger Abwehrkanten humorlos abgeräumt wurden, machte sich die Weiler-Elf das Leben selbst schwer. Gab es dann doch mal Chancen für den Tabellendritten, ging ihm die Effizienz und die Präzision der letzten Wochen ab.

Das Spiel am Sonntag, in dem mit Georg Margreitter ein Innenverteidiger die meisten Pässe und den häufigsten Ballbesitz verbuchte, zeigte deutlich, dass man selbst einen Tabellenletzten nicht so einfach aus dem Stadion spielen kann, auch nicht mit dem Aufwind von 18 ungeschlagenen Spielen im Rücken.

Zu spät, mit der Niederlage gegen Duisburg sind die Chancen auf den direkten Aufstieg erheblich gesunken. Das derzeit wohl realistischste Ziel ist nun die Verteidigung des Relegationsplatzes, was angesichts von neun Punkten Vorsprung auf den Vierten VfL Bochum ein erfolgreiches Unterfangen werden dürfte.

Dave Bulthuis wird dabei zunächst nicht mitwirken können, alles andere als eine längere Sperre käme überraschend. Doch sowohl für Bulthuis als auch für den mit Gelb-Rot vom Feld gegangenen Tim Leibold gibt es Alternativen: Even Hovland (gegen Leipzig) und Danny Blum (beim 3:0 in Frankfurt) haben erst kürzlich nachgewiesen, dass sie mehr sind als nur Lückenfüller für wenige Spielminuten.

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