Der HCE macht sich Mut fürs Match in Minden

13.9.2018, 10:44 Uhr
Jan Schäffers Erlanger wollen sich diesmal einen Punktgewinn nicht aus der Hand nehmen lassen.

© Sportfoto Zink / OGo Jan Schäffers Erlanger wollen sich diesmal einen Punktgewinn nicht aus der Hand nehmen lassen.

Die Augenringe sind noch ein wenig dunkler geworden, die Haut auch zwei Tage später genauso weiß wie die Wand in der Nürnberger Arena. Vor dieser hatte Adalsteinn Eyjolfsson am Samstagabend erklären müssen, wieso seine Handballer wieder verloren hatten. Trotz überzeugender Leistung. "Es ist sehr bitter. Doch wir können nicht permanent in den Rückspiegel schauen", sagt der Trainer also.

"Damit muss man sich abfinden"

Die Erlanger sind bemüht, zu zeigen, dass sie das 24:25 gegen Göppingen längst abgehakt haben. Doch das Ergebnis, "nicht unbedingt fair" zustande gekommen, wie HCE-Coach Eyjolfsson zu Recht meint, steht. "Damit muss man sich abfinden. Ich versuche, das zu verbessern, was man selbst kontrollieren kann", sagt der Trainer. "Unverständliche Entscheidungen" der Unparteiischen "sind jetzt Vergangenheit". Ändern, das ist klar, lässt sich daran nichts mehr.

"Man kann die Schuld nur bei sich selbst suchen, bei eigenen Würfen müssen wir cleverer werden", sagt Eyjolfsson. In den letzten Minuten müsse sich sein Team steigern. Die "Abgezocktheit" habe gefehlt. Trotzdem gibt es auch Lob vom Isländer: "Die Mannschaft hat eine gute Reaktion gezeigt nach dem BHC-Spiel", nach der erschreckend klaren Auswärtsniederlage am vergangenen Mittwoch beim Bergischen HC.

"Gegen Göppingen war Kampf, Leidenschaft und Wille zu sehen. Wir haben uns nur mit der Chancenverwertung schwergetan. Mit dem Spiel", sagt Eyjolfsson, "war ich gar nicht so unzufrieden. Mit dem Ergebnis aber schon. Meiner Mannschaft kann ich kaum Vorwürfe machen. Wir gehen gestärkt aus der Partie heraus." In Minden, das weiß der Coach, wird es "die gleiche Einstellung brauchen, um dort zu gewinnen".

Rückhol-Aktion beim Angstgegner

Minden. Ausgerechnet Minden. "Bisher haben wir uns dort sehr schwergetan", sagt Geschäftsführer René Selke. Im Horror-Herbst 2017 lieferten die Erlanger beim 22:33 in der Kampa-Halle ihr schlechtestes Spiel ab, auch zuvor war die Reise in den Nordosten Nordrhein-Westfalens nie eine wirklich schöne. Das soll sich nun ändern. "Die Mannschaft weiß, dass sie gegen Göppingen einen Punkt verloren hat. Mindestens den wollen wir uns nun zurückholen." Noch besser wären nur: zwei Punkte.

"Minden hat eine gute Mannschaft", sagt Selke. "Die Ergebnisse bislang waren sehr unterschiedlich", nach knappen Niederlagen gegen die Top-Teams SG Flensburg-Handewitt und Füchse Berlin folgten der Pflichtsieg gegen die Eulen Ludwigshafen und das 25:30 gegen den TSV Hannover-Burgdorf. "Sie haben auch noch ein paar Schwankungen, doch sie haben einen sehr guten Kader", vor allem auf die Rückraumschützen werden die Erlanger aufpassen müssen. "Mit Christoffer Rambo, Marian Michalczik und Dalibor Doder, wenn er wieder fit ist", sagt Eyjolfsson, "ist das eine Mannschaft mit sehr viel internationaler Erfahrung."

Blessuren und Augenringe

Personell haben die Erlanger "Kleinigkeiten" auszukurieren. Michael Haaß plagt sich weiter mit seinem angeschlagenen Finger herum, bei Martin Murawski zwickt die Wade, Nico Büdel hat Schmerzen im Adduktorenbereich. Trotzdem sollen alle drei in Minden spielen können. Auch Kreisläufer Sergej Gorpishin, bisher in der U23 im Einsatz, wird dabei sein. Und natürlich Trainer Adalsteinn Eyjolfsson. Wahrscheinlich mit unverändert dunklen Augenringen.

 

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