Der NBC ist am Ende: Rent4office stellt Betrieb ein

Nürnberg - Rund um den Berliner Platz herrscht nun traurige Gewissheit: Der ProA-Ligist rent4office Nürnberg ist bald Geschichte. Geschäftsführer und Hauptsponsor Alexander Lolis erklärte am Freitag, dass es "aufgrund einer nicht ausreichenden finanziellen Grundlage" professionellen Basketballsport in Nürnberg ab 30. Juni nicht mehr geben wird. Zumindest vorerst - denn Fans und Verantwortliche kämpfen weiter!

Sie hatten gehofft, sie hatten gekämpft, im Internet noch einmal alle Kräfte mobilisiert. Am Donnerstag, nachdem die NN über das drohende, wahrscheinlich bevorstehende Aus für den Nürnberger Profi-Basketball berichtet hatten, riefen die Anhänger eine Facebook-Initiative ins Leben. Bereits am Freitag zählte diese knapp 1500 Unterstützer. Just an diesem Tag scheint es allerdings, dass diese Kraftanstrengung umsonst ist.

Der Grund, warum das Nürnberger Basketball-Buch sieben Jahre nach dem letzten Neuanfang wieder geschlossen wird, ist das Geld oder besser gesagt das nicht mehr vorhandene: Igeko, dem Hauptsponsor des Zweitligisten, fehlt die Überzeugung und Perspektive, um rent4office Nürnberg im bisherigen Ausmaß weiter zu fördern. Alexander Lolis, Geschäftsführer und Finanzier in Personalunion, beendet sein Engagement in Maxfeld zum 30. Juni. Dies wird auch der Stichtag sein, ab dem rent4office Nürnberg Geschichte ist.

In der "aktuellen Konstellation" könne man Profi-Basketball in Nürnberg "nicht mehr anbieten", gab Lolis am Freitag in einer mit Bangen erwarteten Erklärung, die sich auch als Schreiben an Fans und Unterstützter richtete, den Sportfreunden in der Stadt zur Kenntnis. "Letztendlich stellen auch die schwierige Vermarktung der aktuellen Spielstätte (BBZ) und die damit zusammenhängende Zuschauerentwicklung, ein zu großes Handicap dar, die Anforderungen des immer anspruchsvoller werdenden Profibasketballs in Deutschland zu erfüllen", heißt es an gleicher Stelle als zusätzliche Begründung.

Basketball - auf möglichst hohem Niveau natürlich - soll in der Noris jedoch weiterhin gespielt werden. Man werde, wie Lolis, ausführt, "alles daransetzen, bis Ende Juni eine Lösung herbeizuführen, die den Fortbestand des Nürnberger Basketballs, in welcher Form auch immer, sichern soll." Im Schulterschluss mit den Mitarbeitern, die an eine Rettung glauben, und mit den Fans, welche die Partien des NBC stets zu besonderen Spielen gemacht haben und machen. Die Anhänger sind es auch, die fest daran glauben dass der Nürnberger Basketball eine Zukunft hat.

Rent4office Nürnberg ist bald Geschichte. Darauf deutet auch hin, dass die 2. Bundesliga ein Nachlizenzierungsverfahren gegen den Klub eröffnet hat, in der die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Vereins als nun nicht mehr gegeben eingestuft wird. Doch Nürnberg kämpft. So wie in den letzten vier Jahren, als es der mittelfränkische Basketballbotschafter jeweils in die Playoffs schaffte, das Ziel des Aufstieg in Deutschlands Eliteklasse in diesen aber stets verfehlte. Auch Cheftrainer und Sportdirektor Ralph Junge, der die letzte Spielzeit eigentlich erst einmal "sacken lassen wollte" und von der Entwicklung ebenfalls überrascht wurde, hat signalisiert, dass er für eine Zukunft des Nürnberger Basketball kämpfen wird. So viel Engagement und Kraftanstrengung - so bleibt zu hoffen - ist hoffentlich nicht umsonst.

 

 

Ein herber Verlust für den Profisport in #Nürnberg. Danke für viele mitreißende Spiele! https://t.co/dY7jTGGebn

— Stadt Nürnberg (@nuernberg_de) 3. Juni 2016