Der Sand kehrt auf die Fürther Freiheit zurück

28.3.2016, 10:00 Uhr
Der Sand kehrt auf die Fürther Freiheit zurück

© Archivfoto: Hans-Joachim Winckler

Der Ärger darüber, dass die Veranstaltung im vergangenen Jahr ausfallen musste, ist bei Stefan Fürst noch immer nicht ganz verflogen. "Aus meiner Sicht war diese Entscheidung überhaupt nicht nachvollziehbar", sagt der Leiter der Volleyballabteilung beim TV Fürth 1860. Vor allem der Zeitpunkt der Absage – genau einen Tag vor dem Turnier im Sommer 2014 – stieß den "Sechzigern" übel auf. Für die Zukunft ist nun ein zweijähriger Turnus angedacht – denn in diesem Jahr kann das Beachvolleyball-Turnier wieder stattfinden.

"Halb glücklich" sei er mit dieser Zweijahrestakt-Lösung, erklärt Fürst, "schließlich ist dieses Turnier keine Hinterhofveranstaltung". Gerade im Hinblick auf den ausrichtenden Bayerischen Volleyballverband (BVV) und die Anwerbung von Sponsoren wäre ein jährlich wiederkehrendes Ereignis vorteilhafter, findet er. Der Verband zeigt sich indes hoch erfreut, dass die "Mutter aller Innenstadtturniere Bayerns" zurück im Beachvolleyball-Kalender ist.

Die Fürther Freiheit habe durch die Geschäfte der Neuen Mitte eine höhere Besucherfrequenz, so dass einem tollen Comeback des Turniers nichts im Weg stehen dürfte, schreibt der BVV in einer Pressemitteilung.

Möglich wurde die Wiederbelebung dank intensiver Gespräche zwischen Einzelhandel, Stadtverwaltung und Verein. "Die Freiheit muss als Fläche für attraktive Veranstaltungen wie das Beachvolleyball-Turnier zur Verfügung stehen", findet Sportreferent Markus Braun. Wie berichtet, hatte die Industrie- und Handelskammer (IHK) 2014 auf einen Standortwechsel gedrängt, weil die Veranstaltung für die umliegenden Geschäftsleute "umsatzschädigend" sei. Die Spielfelder, so klagte die Wirtschaft, belegten eine Woche lang die "dringend benötigten" Parkplätze auf der Freiheit, ohne dass erkennbar sei, "dass die Besucher die Gelegenheit nutzen, Fürther Geschäfte kennenzulernen bzw. Einkäufe zu tätigen". Fürst wandte damals schon ein, dass seit 2011 nur noch ein Teil des Areals belegt werde.

Gemeinschaftsgefühl steht im Vordergrund

2018 soll außerdem versucht werden, Metropolmarathon und Beachvolleyball an zwei aufeinanderfolgenden Wochenenden über die Bühne zu bringen. „Ob uns das gelingt, muss man sehen“, sagt Braun vorsichtig, "denn in einem Jahr mit Fußball-WM sind freie Termine rar gesät."

Beim TV Fürth 1860 laufen indes bereits die Vorbereitungen für die Veranstaltung, die von Freitag, 15., bis Sonntag, 17. Juli, stattfinden soll. Am ersten Tag sind ein Hobby- und Firmenturnier sowie die Fürther Schulmeisterschaften geplant, während am Wochenende die Top-Beachvolleyballer ihr Masters austragen. Dort werden Punkte für die bayerische und deutsche Rangliste vergeben. Die Veranstalter rechnen mit 16 Damen- und 24 Herren-Teams.

Damit alles reibungslos abläuft, werden rund 100 Ehrenamtliche aus dem Verein mithelfen. "Insgesamt an sechs Tagen", wie Stefan Fürst erläutert, "zwei Tage Aufbau, drei Tage Turnier und ein Tag Abbau."

Auch dies mache die Veranstaltung zu etwas Besonderem, "denn normalerweise organisieren professionelle Agenturen solche Turniere und wollen damit Gewinn machen". Beim TV 1860 stehe dagegen das Gemeinschaftsgefühl im Vordergrund – besonders für Kinder und Jugendliche. "Viele fiebern darauf hin, selbst mal beim Masters antreten zu dürfen", weiß Fürst und sieht seine Tochter als bestes Beispiel: 2001 überreichte sie als Knirps den Siegern noch Blumen, zehn Jahre später schlug sie selbst in ihrer Heimatstadt auf.

Die Stadt hilft mit

Die will das Turnier im Übrigen mit Sponsorengeldern unterstützen und nimmt dem Verein im Anschluss auch den Sand ab: Kaolin-Sand aus der Oberpfalz. Mit über 10.000 Euro Anschaffungskosten sei der nicht eben günstig zu haben, sagt Fürst, aber dank seiner Eigenschaften für den Beachvolleyballsport bestens geeignet. Er ist praktisch frei von Lehm und organischen Bestandteilen, wächst also nicht so schnell wieder zu. An den drei Turniertagen wird zwar bestimmt kein Gras über die beiden Courts wachsen, aber dort, wo der Sand anschließend für Freizeitsportler zur Verfügung stehen soll, eben doch: Die Stadt will damit die Beachvolleyballplätze bestücken, die in der Nähe des Friedhofs geplant sind.

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