Der sympathische Unbekannte: Buric in Fürth vorgestellt

11.9.2017, 16:21 Uhr
Auf Radoki folgt Buric: Der Kroate soll die SpVgg Greuther Fürth wieder aus der Gefahrenzone in der 2. Bundesliga führen.

© Sportfoto Zink / WoZi Auf Radoki folgt Buric: Der Kroate soll die SpVgg Greuther Fürth wieder aus der Gefahrenzone in der 2. Bundesliga führen.

"Wir wollen gegen Düsseldorf ein anderes Gesicht zeigen. Wir wollen guten und erfolgreichen Fußball spielen, das sind wir unseren Fans schuldig", weiß der 53-jährige Kroate. Bis aus "unseren Fans" auch in die andere Richtung "unser Trainer" wird, könnte es noch ein wenig dauern. Denn noch trauert man in Fürth dem kernigen Vorgänger Janos Radoki hinterher, der das Thema Identifikation mit dem Verein mehr gelebt hat als manch anderer in verantwortlicher Position bei der Spielvereinigung.

Einerlei, Ergebnisse müssen her, sonst herrscht Abstiegskampf, da sind Fans genauso pragmatisch wie Funktionäre. Aus diesem Grund hat das Kleeblatt auch 100.000 Euro an Admira Wacker Mödling überwiesen, weil man es genau deren Trainer zutraut, dass er mit den Weiß-Grünen die Kurve kriegt. Und der wickelt seinen ersten Termin als Cheftrainer der SpVgg Greuther Fürth professionell ab.

Am Montag bat er die Mannschaft zweimal zum gemeinsamen Üben, am Dienstag wird am Vormittag das letzte öffentliche Training in dieser Woche stattfinden, ab Mittwoch lässt er bis zum Spiel am Sonntag die Tore an der Kronacher Hard verriegeln, Spione des Gegners sollen draußen bleiben. Zu wichtig ist das kommende Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf.

Als er sich in der Presserunde selbst charakterisieren soll, zeigt er eine erste Charaktereigenschaft. "Mir ist das ein bisschen unangenehm", sagt er mit leichtem kroatischen Akzent, lässt immer mal wieder ein Wort weg, ohne dass es den Sinn des Satzes verfälscht. Als ein Reporter wissen will, ob er im Vergleich zu Radoki eher Schleifer oder Softie sei, antwortet er gewieft: "Es gibt mehrere Wege nach Rom. Stellen Sie die Frage meiner Mannschaft. Ich mag das nicht, zu erzählen, wie ich arbeite."

Ohnehin gehe es in den ersten Tagen darum, auf das professionelle Netzwerk des Trainerstabs zurückzugreifen. Er werde sich in seinem Büro verbarrikadieren und Videos bis zum Abwinken anschauen. Grundsätzlich stehe er nicht für einen gewissen Stil, sondern die Mannschaft solle sich auf den jeweiligen Gegner einstellen können. Ob die Düsseldorfer mit frühem Pressing rechnen müssten oder nicht, ließ er im wahrsten Sinne des Wortes aus taktischen Gründen offen.

Es wurde also viel gesprochen, doch wenig gesagt. Das ist aber völlig legitim, denn Buric weiß, was die Stunde geschlagen hat. Punkte müssen her, dann kommen auch die Argumente. Manager Ramazan Yildirim jedenfalls hat Buric schon jetzt überzeugt. Bei den Vertragsgesprächen – Buric unterschrieb bis Sommer 2019 – habe er "Leidenschaft und Feuer" gespürt. Jetzt muss er nur noch die Mannschaft damit anstecken.

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