Der TV Fürth 1860 bekommt ein Drittliga-Volleyballteam

27.6.2017, 21:08 Uhr
Der TV Fürth 1860 bekommt ein Drittliga-Volleyballteam

© Foto: Zink/MaWi

Es sind viele schöne Erinnerungen, die Markus Reichler an Volleyball beim VfL Nürnberg hat. Noch vor etwas mehr als einem Jahr wurde der VfL Meister in der 3. Liga, theoretisch hätte man aufsteigen können. Sponsoren wären genug dagewesen, aber schon damals fehlte es an zwei Dingen: an Spielerinnen und an Helfern.

Nun, knapp zwölf Monate später, ist alles vorbei. Denn statt dem VfL wird ab der kommenden Saison der TV Fürth 1860 in der 3. Liga Ost der Frauen antreten. Die Spielberechtigung wurde am Dienstag offiziell übertragen. Zu seinem überraschenden Drittliga-Glück ist der TV 1860 kurzfristig gekommen. Erst Ende April wurden die ersten Gespräche geführt. "Der Standort Mittelfranken musste gerettet werden", sagt Reichler.

Dass es beim VfL nicht weitergehen würde, hatte sich zuletzt angedeutet. Das sowieso schon kleine Team wurde zum Saisonende weiter ausgedünnt.  "Mit einem unterklassigen Kader in der Liga zu bleiben, hätte keinen Sinn gemacht", sagt Reichler. Dazu kommt, dass das Personalproblem beim VfL nicht nur den sportlichen Bereich betraf. Auch zur Organisation des Drumherums fehlte es an qualifizierten Leuten, oft mussten die Spielerinnen aushelfen.

Vor allem hier sieht sich der TV Fürth 1860 besser aufgestellt, dazu ist auch der Unterbau größer: Momentan gibt es vier Jugendteams. Doch auch für die "Sechzger" steht nun die Kaderplanung an. Zwar werden wohl mindestens sechs Spielerinnen, darunter die Spielführerin Katja Holstein, in die Kleeblattstadt wechseln, zwei davon sind momentan aber verletzt. Der TV will das Team um eigene Talente ergänzen, ist aber auch auf der Suche nach weiteren Spielerinnen. Und auch Sponsoren werden noch benötigt.

Potenzial für mehr

Auch deshalb ist das Ziel für die kommende Saison erst einmal niedrig gesteckt: "Wir wollen uns in der Liga stabilisieren", sagt der stellvertetende Abteilungsleiter beim TV 1860, Stefan Fürst. In Fürth sieht man die plötzliche Drittklassigkeit als Geschenk, wenn auch als ein nicht unverdientes. "Uns wurden jahrelang immer die besten Talente abgeworben. Dass es jetzt so klappt, höherklassig zu spielen, ist schön", sagt Fürst. Eine feindliche Übernahme ist es sowieso nicht: Der Rivale des VfL war nicht Fürth, sondern der TV Altdorf.

 

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