Derby-Krimi in Würzburg: Benzing blamiert Bamberg

29.9.2017, 23:03 Uhr
Robin Benzing war beim Derby-Sieg der Würzburger Dreh- und Angelpunkt der Unterfranken.

© Hans-Martin Issler/dpa Robin Benzing war beim Derby-Sieg der Würzburger Dreh- und Angelpunkt der Unterfranken.

Den Schwung, den Culcha Candela bei der BBL-Saisoneröffnungsfeier aufs Parkett der s.Oliver-Arena zauberten, übertrugen beide Teams zunächst nicht in ihr Spiel. Erst in der dritten Spielminute konnte Brose-Neuzugang Daniel Hackett von "downtown" den Offensivbann durchbrechen. Würzburg, das bis auf ganz wenige Akteure die komplette Mannschaft auf links gedreht hatte, brauchte sogar noch etwas länger und kam erst eine Minute später durch DBB-Kapitän Robin Benzing zu den ersten Punkten der neuen Saison.

Mäßiger Start beider Teams - und dann kam Würzburg

Der Meister hatte sich in der Zwischenzeit zwar ein kleines Polster erspielt, doch angetrieben von Benzing, der viel versuchte, im ersten Viertel aber noch Schwierigkeiten im Abschluss hatte, kämpften sich die Unterfranken langsam ins Spiel. Center-Routinier Kresimir Loncar brachte die Hausherren immer näher an die Bamberger heran und kurz vor der ersten Viertelpause besorgte Würzburgs Kämpfer Felix Hoffmann mit vier Punkten die erste Führung (18:16, 9. Min.). Nikos Zisis und Aleksej Nikolic schlugen für Bamberg zwar nochmal zurück, doch ab dem zweiten Viertel spielte fast nur noch Würzburg.

Plötzlich fand Benzing auch seinen Wurfrhythmus und sorgte zusammen mit Loncar dafür, dass sich Würzburg erstmals deutlicher absetzen konnte. Jetzt merkte man den Brose-Boys an, dass sie erst vier Trainingseinheiten als komplettes Team absolvierten. In der Offensive hakte es und zusätzlich offenbarte der Titelverteidiger fast schon gewohnte Schwächen beim Rebound (vor allem am offensiven Brett - nur einen Rebound in Halbzeit eins). Da nutzte es dem Trinchieri-Team auch nichts, dass man zur Pause die deutlich bessere Trefferquote (63 Prozent, Würzburg 48) an den Tag legte - zum Seitenwechsel führten die Unterfranken 46:39.

Topscorer Lô kritisiert Defensivleistung

Auch nach dem Seitenwechsel konnte Bamberg den Spielverlauf nicht entscheidend verändern. Im Gegenteil: Würzburg, weiterhin getragen vom Duo Benzing/Loncar nutzte Bambergs Abstimmungsfehler und Nachlässigkeiten nahezu konsequent aus und schnupperte mehrmals an einer zweistelligen Führung. Diese erreichten die Mainstädter zwar nicht, nahmen aber ein respektables Neun-Punkte-Polster (64:53) mit ins Schlussviertel. Dort bäumte sich insbesondere Maodo Lô noch einmal auf und brachte seine Farben zusammen mit Daniel Hackett noch einmal bis auf vier Zähler heran (60:64, 32. Min.). Nach einigen ungenutzten Gelegenheiten brachen schlussendlich die Dreier von Clifford Hammonds und Maurice Stuckey den Bambergern das Genick, auch wenn es am Ende noch einmal spannend wurde.

Mit 73:76 musste der Double-Titelverteidiger zum Saisonauftakt in die erste Niederlage einstecken - gleichzeitig auch die erste Derbyniederlage gegen Würzburg. Coach Trinchieri musste an der Seitenlinie erkennen, dass er bis zum nächsten Spiel am 3. Oktober gegen Gießen noch an etlichen Stellschrauben nachjustieren muss. Zwar hatte seine Mannschaft die bessere Trefferquote (46:38 Prozent) und leistete sich "nur" acht Ballverluste (Würzburg sogar nur 5), doch in Sachen Einsatz und Siegeswillen konnte man den Unterfranken nicht Paroli bieten. Zu allem Überfluss zeigte der Meister ungewohnte Schwächen von der Freiwurflinie, wo Maodo Lô & Co. von 25 Versuchen neun Fahrkarten schossen (Würzburg traf 22/25 - Benzing als Topscorer 13/13).

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