DFB will neuen Katalog ohne Kollektivstrafen verabschieden

7.2.2018, 13:05 Uhr
Für DFB-Vizepräsident Rainer Koch müsse der Kontrollausschuss "allgemeine unsportliche Unmutsäußerungen nur unter außergewöhnlichen Umständen" verfolgen.

© Roland Fengler Für DFB-Vizepräsident Rainer Koch müsse der Kontrollausschuss "allgemeine unsportliche Unmutsäußerungen nur unter außergewöhnlichen Umständen" verfolgen.

"Das überarbeitete 9-Punkte-Papier verfolgt weiterhin das Ziel, Verstöße gegen die Stadionordnung zu verfolgen und die Täter zu identifizieren. Wir wollen nicht im Kollektiv bestrafen, wir wollen aber auch nicht, dass sich Täter dauerhaft im Kollektiv verstecken können", sagte DFB-Vizepräsident Rainer Koch der Sport Bild. Der Verband wolle stärker darauf hinwirken, dass Täter von den Vereinen ermittelt werden, was bei Fan-Vergehen schon vermehrt getan wird. Der DFB-Kontrollausschuss soll sich bei seiner Arbeit künftig an den Richtlinien des Präsidiums orientieren.

Im vergangenen Sommer hatte DFB-Präsident Reinhard Grindel im Zuge des Dialogs mit Ultra-Gruppierungen dem Kontrollausschuss bereits empfohlen, auf Blocksperren, Teilausschlüsse oder Geisterspiele zu verzichten, weil davon auch unschuldige Fans betroffen sind. In dem geplanten Strafenkatalog sollen auch Zuschauer, die fragwürdige Spruchbänder und Plakate im Stadion aufhängen, glimpflicher davonkommen.

"Nicht jedes sportliche Banner ist zwingend strafwürdig", erklärte Koch. Sein Vorschlag sei, dass der Kontrollausschuss Gesetzverstöße verfolgen müsse - "allgemeine unsportliche Unmutsäußerungen nur unter außergewöhnlichen Umständen". Beleidigungen gegen Personen wie Hoffenheims Mäzen Dietmar Hopp also schon, Schmäh-Banner gegen den DFB möglicherweise nicht mehr.

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