DHB-Pokal: HC Erlangen unterliegt dem Favoriten

11.12.2013, 22:02 Uhr
DHB-Pokal: HC Erlangen unterliegt dem Favoriten

© Sportfoto Zink

Natürlich sollte es auch ein kleiner Testlauf sein. Ein Bundesligist zu Gast in der eigenen Halle — in eher näherer Zukunft wollen sie das beim HC Erlangen regelmäßig erleben. Diesmal mussten sie sich noch auf den deutschen Pokal verlassen. Das Los hatte ihnen im Achtelfinale die Melsunger Turngemeinde von 1861 beschert — hört sich unspektakulär an, ist aber der Tabellensechste der angeblich besten Liga der Welt, der Bundesliga.

Mit etwas Glück spielen sie in Erlangen in einem Jahr selbst in der Bundesliga und eine Ahnung davon, wie kompliziert das werden könnte, haben sie am Mittwochabend bekommen. Wobei: Schön kann das natürlich auch werden, wenn sie sich ständig mit den Spitzenteams der Republik messen dürfen.

Gesehen hat man das kurz vor Beginn: Die Lichter gingen aus in der Karl-Heinz-Hiersemann-Halle, 1500 Zuschauer tauchten die Ränge mit kleinen Lampen in das rot und blau des HCE. Es ging dann sogar noch besser weiter, mit dem ersten Angriff traf Oliver Hess für den Gastgeber zur Führung. Es sollte allerdings der letzte Vorsprung des großen Außenseiters sein an diesem Abend.

„Wir brauchen einen fantastischen Tag und müssen hoffen, dass Melsungen keinen fantastischen Tag erwischt“, hatte HCE-Coach Frank Bergemann vor der Partie gesagt. Zumindest ein Melsunger aber war fantastisch an diesem Tag: Als man sich mit einem 17:12 für den Gast in die Pause verabschiedete, hatte Mikael Appelgren, immerhin schwedischer Nationaltorwart, erstaunliche 12 von 24 Erlanger Würfen auf sein Tor abgewehrt.

Erlangen, angeführt von Sebastian Preiß, wehrte sich nach Kräften, hatte der individuellen Klasse der Gäste, aber oftmals nur in Nervosität übergehenden Kampfgeist entgegenzusetzen. Fantastisch, wie von Bergemann erhofft, war das nicht, beeindruckend war das Erlanger Bemühen dennoch.

Am Ende hatte sich der Favorit deutlich durchgesetzt, die Erlanger aber nahmen es mit Gelassenheit. „Wir wollten es vorne zu perfekt machen“, sagte Daniel Pankofer, der zweimal getroffen hatte, „und hinten haben wir zu viele einfache Treffer zugelassen.“ Als schlechtes Zeichen für einen möglichen Aufstieg wollte Pankofer die Niederlage aber nicht verstanden wissen: „Pokal ist doch etwas ganz anderes, als wenn man irgendwann mitten in der Saison in der Liga auf die trifft.“

Und gute Nachrichten gab es ja auch noch an diesem Abend: Erlangens Oberbürgermeister Siegfried Balleis versprach den Handballern seiner Stadt vor der Partie, bis spätestens 2015 eine erstligareife Halle zu bauen. Die Zukunft kann kommen für den HCE.

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