Die Füchse sollen dem HCE in die Falle gehen

29.5.2015, 10:49 Uhr
HCE gegen die Füchse: Für die Teams beider Spieler geht es am Freitag um viel: Berlin will einen EHF-Rang, Erlangen nicht absteigen.

© Harald Sippel HCE gegen die Füchse: Für die Teams beider Spieler geht es am Freitag um viel: Berlin will einen EHF-Rang, Erlangen nicht absteigen.

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Nichts anderes als ein Sieg zählt, wenn dieses letzte Heimspiel der Saison nicht auch das vorerst letzte in der 1. Bundesliga sein soll. Die Spieler und alle die hinter der Mannschaft stehen, wissen, dass die Chance auf den Ligaerhalt verschwindend gering ist und der HCE selbst bei zwei Siegen in den letzten beiden Partien auf Patzer der Konkurrenz angewiesen ist. Friesenheim hat den Erlangern diesen Gefallen schon mal nicht getan und am Mittwochabend gegen den Bergischen HC gewonnen. Und doch ist noch fast alles möglich.

Unfassbare Fans

„Wir wollen diese letzte Chance am Leben erhalten“, sagt HC-Geschäftsführer Stefan Adam. „Wir haben oft genug bewiesen, dass wir uns in der Arena gegen übermächtige Gegner eine Chance kreieren und diese dann auch nutzen können.“ Die beiden Siege gegen Friesenheim und in Bietigheim hätten der Mannschaft einen psychischen Schub gegeben. Die Fanunterstützung beim Auswärtsspiel sei unfassbar gewesen, sagt Adam: „So etwas habe selbst ich noch nie erlebt.“

Auf die Fans in der Arena baut auch Rückraumakteur Nicolai Theilinger: „Berlin ist natürlich richtig gut, aber sie haben bei uns das dritte Spiel in sechs Tagen, vielleicht spielt uns das ein bisschen in die Karten. Wir müssen auf jeden Fall voll da sein und haben hoffentlich viele Zuschauer, die uns nach vorne peitschen.“ Der 23-Jährige hat beim historischen ersten Auswärtssieg in Bietigheim fünf Tore beigesteuert und immer wieder auch für seine Kollegen aufgelegt. „Nicolai ist ein Beispiel dafür, was sich bei uns entwickelt hat. Aus der 2. Liga kommend hat er sich zum Leistungsträger gemausert“, lobt Stefan Adam den jüngsten Neuzugang, den man erst in der WM-Pause aus Neuhausen nach Erlangen geholt hatte. Finanziell unterstützt wurde der Transfer vom Metropol Medical Center, das nun auch offiziell Spielerpartner von Theilinger ist.

Der HCE kann in dieser schwierigen Phase also nicht nur auf seine Fans sondern auch auf seine Unterstützer bauen. Das alles scheint sich mittlerweile auch auf die Mannschaft übertragen zu haben, die den Druck, der sie vor einigen Wochen im wahrsten Sinne des Wortes noch erdrückt hatte, anscheinend abgeschüttelt hat. Die Verkrampfung ist der Vorfreude auf die bevorstehenden Partien gewichen. Das sagt auch Trainer Robert Andersson: „Wir freuen uns auf ein schönes Spiel gegen eine Top-Mannschaft, aber wir wissen, dass ein hartes Stück Arbeit auf uns zukommt.“

Immerhin bringt der frisch gebackene Europapokal-Sieger eine illustre Truppe mit in die Arena: Neben den beiden klasse Torhütern Silvio Heinevetter und Petr Stochl hat Bundestrainer Dagur Sigurdsson auch die beiden Nationalmannschafts-Eckpfeiler Fabian Wiede und Paul Drux in seinem Team. Dazu kommen die „alten Hasen“ Iker Romero, Konstantin Igropulo und Petar Nenadic. Alle drei werden wie auch Trainer Sigurdsson die Füchse verlassen und sich entsprechend verabschieden wollen. Denn die Berliner haben keine optimale Saison hinter sich und könnten mit einem Sieg gegen Erlangen ihre Chance auf den erneuten Einzug in den EHF-Pokal wahren.

Berlin ist gewarnt

Dennoch lässt sich der HCE nicht nervös machen: „Wir haben noch zwei superschöne Spiele vor uns, die wollen wir genießen und so gut wie möglich bewältigen“, sagt Trainer Andersson. „Für alle sind diese Endspiele eine gute Aus- und Weiterbildung und wenn wir am Ende drin bleiben, dann ist das ein toller Bonus.“ Und Berlin ist vorgewarnt. Dort erinnert man sich schon noch gut daran, wie knapp man im Hinspiel an einer Niederlage vorbei geschrammt war, als Niko Links Wurf in den Schlusssekunden vom Innenpfosten zurück ins Feld und nicht ins Tor gesprungen war.

Angesichts des bis jetzt schon sehr großen Zuschauerinteresses wird der HCE Freitagabend in der großen Version der Arena, also ohne Vorhänge, spielen. Es werde deshalb auch an der Abendkasse noch genügend Tickets für Kurzentschlossene geben, verspricht Stefan Adam.

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