Die Reimers sichern Ice Tigers den ersten Sieg

12.9.2014, 22:26 Uhr
Sicherer Rückhalt: Jochen Reimer wusste bei seinem Debüt für die Ice Tigers zu überzeugen. (Archivbild)

© Sportfoto Zink / MaWi Sicherer Rückhalt: Jochen Reimer wusste bei seinem Debüt für die Ice Tigers zu überzeugen. (Archivbild)

Sie machten Ausflüge nach Pilsen, Dornbirn und Bietigheim. In Ludwigsburg schauten sie sich die schöne Residenz an. Und zwischendurch spielten sie ein bisschen Eishockey. Dabei drängte sich aber der Eindruck auf, als würden gerade Patrick Reimer und Steven Reinprecht, in der Vorsaison Nürnbergs überragende Angreifer, die sechswöchige Saisonvorbereitung zunächst einmal vor allem dazu nutzen, die neue Ausrüstung im simulierten Wettkampf durchzulüften. Als es gestern Abend im Eisstadion am Bauchenberg (Zum Mooswäldle 9) allerdings ernst wurde, dauerte es nicht einmal eine Viertelstunde, dann traf, genau, Kapitän Reimer, auf Vorlage von, richtig, Steven Reinprecht.

Vielleicht hatten die Ice Tigers in den so ungeliebten sechs Wochen Sommereishockey das Gefühl vermisst, sich jederzeit auf Reimer und Reinprecht verlassen zu können. In Schwenningen war es sofort wieder da. Die beiden Routiniers waren die besten Spieler auf dem Eis. Im Laufe des Abends weitete sich das Gefühl der Sicherheit zudem auf einen weiteren Reimer aus. Jochen Reimer steht bei den Ice Tigers neuerdings im Tor und behielt in der etwas unübersichtlichen Schlussphase die ersten drei Punkte dieser jungen Saison fest. Für das 3:1 (1:1, 1:0, 1:0) waren also die Reimers, der Reinprecht – und Evan Kaufmann verantwortlich.

Als die beiden Mannschaften im Mitteldrittel das Ansinnen des Weltverbands, durch zwei Regeländerungen das Spiel attraktiver zu machen, sehr nachdrücklich mit Verachtung straften, schnappte sich der Deutsch-Amerikaner einen von Jochen Reimer abgewehrten Puck, überbrückte die geschrumpfte neutrale Zone eher uninspiriert, nur um blitzartig zwei Verteidiger zu splitten und den Puck alleine vor Schwenningens Torhüter Dimitrij Pätzold in aller Ruhe mit der Rückhand zu versenken. 2:1 stand es da, es war ein faires Zwischenergebnis, weil Nürnberg besser als die Gastgeber war, aber eben nur um dieses eine Tor.

Im Gegensatz zur Zurückhaltung ihrer Stars retteten die Ice Tigers ein Defizit aus der Vorbereitung in die Saison: Sie spielten engagiert, defensiv sicher, aber sicher noch nicht so kreativ wie in der Vorsaison. Dafür können sie sich neuerdings auf die Fangkünste eines Ausnahmetorhüters verlassen. Allein Jon Matsumoto, Schwenningens prominentester Neuzugang, konnte Jochen Reimer bei einer 2:1-Situation einmal zur Führung überwinden (12.). Danach war es ebenfalls der routinierte Nordamerikaner, der immer wieder am beweglichen Nürnberger Schlussmann scheiterte. Den Rest der Mannschaft hatten die Ice Tigers weitgehend im Griff. Erst während einer 70-sekündigen doppelten Unterzahl wurde das Geschehen vor Reimer hektisch – Reimer selbst nicht. Vor ihm arbeitete Jason Jaspers zudem wie ein Berserker und wurde mit dem Treffer ins verwaiste Schwenninger Tor belohnt.

Erstes von 52 Zwischenfazits: Ein Punkt mehr als im Vorjahr nach Spiel eins, in der internen Scorerliste platzieren sich die Reimers gleichauf hinter Kaufmann, am Sonntag (16.30 Uhr) kann in der Arena gegen Iserlohn weiter an einem neuen Startrekord gearbeitet werden.

Nürnberg: J. Reimer; Nowak/Eriksson, Klubertanz/Joslin, Schüle/Printz, Weber – Reimer/Reinprecht/Pfleger, Buzas/Kaufmann/James, Pföderl/Jaspers/Oblinger, Elsner/El-Sayed/Möchel. – Tore: 1:0 Matsumoto (11:20), 1:1 P. Reimer (14:28), 1:2 Kaufmann (37:13), 1:3 Jaspers (59:59/5:6). – Schiedsrichter: Aumüller/Oswald. – Zuschauer: 4087. – Strafminuten: 14 + 10 (Goc) – 16. – Ferner: Mannheim - Ingolstadt 5:2, Hamburg - München 3:6, Wolfsburg - Düsseldorf 7:0, Augsburg - Berlin 4:1, Iserlohn - Krefeld 4:2, Straubing - Köln 3:2 n.P