DTM: Mit Vollgas Richtung Nürnberg

4.6.2012, 09:41 Uhr
DTM: Mit Vollgas Richtung Nürnberg

© dpa

Man hörte die Steine buchstäblich von den Herzen der Audi-Verantwortlichen fallen. Beim vierten Rennen der neuen DTM-Generation in der Heimat ihres Motorsportchefs Wolfgang Ullrich durfte nun endlich auch die dritte Marke den ersten Sieg bejubeln.

Im bisher spannensten Rennen des Jahres fuhr der 25 Jahre alte Edoardo Mortara aus Genf in seinem Audi A5 des Rosberg-Teams auf dem 4,326 Kilometer langen Ring in Spielberg nach 203,322 Kilometern seinen ersten Sieg heraus. Und erneut waren auf dem Siegertreppchen die beiden anderen Marken vertreten. Titelverteidiger Martin Tomcyzk verbuchte im BMW M3 Rang zwei, gefolgt von Gary Paffett im Mercedes Coupé und Mattias Ekström im Abt-Audi. Der Brite kommt damit Ende Juni als souveräner Spitzenreiter (83 Punkte) nach Nürnberg, Zweiter ist Ekström (47), Dritter Paffetts Mercedes-Kollege Jamie Green (44). 



„Das ist ein richtig großer Moment, natürlich für mich, aber auch für Rosberg und Audi-Sport“, sagte Mortara artig, der die französische und italienische Staatsbürgerschaft besitzt und im zweiten Jahr in der DTM unterwegs ist. Martin Tomczyk schwärmte von einem „sensationellen Wochenende“; die Berg- und Talbahn in der Steiermark liege ihm – im Vorjahr gewann der Rosenheimer in Spielberg.

„Das war sicherlich eines der besten Rennen der jüngeren Vergangenheit“, sagte BMW-Motorsportchef Jens Marquardt. An Spitze fuhr ein Quintett mit dem Trainingsschnellsten Mortara an der Spitze, Paffett, Ekström, Tomczyk und dem dreimaligen Norisring-Sieger Jamie Green auf und davon und blieb während der gesamten 47 Runden eng zusammen. Vor allem Mortara zeigte ein fabelhaftes Rennen, er fuhr absolut fehlerlos, setzte sich aber durchaus auch resolut durch.

Großartige Aufholjagden

Dahinter gab es, nach einem turbulenten Start mit mehreren Runden hinter dem Sicherheitsfahrzeug, jede Menge Überholmanöver. Man sah großartige Aufholjagden, etwa von Audi-Fahrer Timo Scheider vom letzten Platz, der ein Audi-Trio mit Mike Rockenfeller und Felipe Albuquerque auf die Ränge sechs bis acht führte. „Wir haben eine überzeugende Mannschaftsleistung geboten“, fand Motorsportchef Wolfgang Ullrich. Sein Mercedes-Kollege Norbert Haug bemängelte in einem „fantastischen Rennen“ (Haug) bloß, dass der eine oder andere Fahrer über die Stränge geschlagen habe, „vielleicht auch einer von uns“. Die neue DTM-Generation bestätigte vor dem Gastspiel in Nürnberg, dass die Serie mittels des neuen Reglements, der neuen Autos und mit dem dritten Hersteller BMW so spannend verläuft wie lange nicht mehr. Wie eng es zugeht, verdeutlichte ein Blick auf das Qualifikationstraining: 19 von 22 Autos lagen binnen einer Sekunde. Alle drei Hersteller sind siegfähig, in drei der vier Rennen waren auch alle drei auf dem Siegerpodest vertreten.

Ekström: "Rennen, das ich von ganzem Herzen gewinnen möchte"

Die meisten Fahrer freuen sich jetzt auf die Saison-Halbzeit auf dem Stadtkurs in Nürnberg. Für Gary Paffett ist es „das Monaco im Tourenwagen-Sport“; BMW-Fahrer Bruno Spengler, der Vorjahressieger, nennt Nürnberg den „Höhepunkt des Jahres“. „Das Rennen, das ich von ganzem Herzen gewinnen möchte“, nennt Mattias Ekström den Norisring – „und jetzt ist Zeit dafür“.

 

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