Dursun schreibt sein Fürther Fußballmärchen

31.8.2016, 12:00 Uhr
Serdar Dursun startet bei der SpVgg Greuther Fürth durch.

© Sportfoto Zink / WoZi Serdar Dursun startet bei der SpVgg Greuther Fürth durch.

Ein bisschen zufrieden mit sich dürfen sie schon sein, die Kicker vom Ronhof. Oder, wie es Stürmer Serdar Dursun formuliert: "Sechs von neun Punkten erreicht, auch in Hannover hätten wir die Punkte verdient gehabt. Super Auftakt eigentlich." Das ist auch das Verdienst von Spielern wie ihm, der gerade an einem kleinen Fußballmärchen schreibt. Daran erinnert auch sein Trainer Stefan Ruthenbeck, wenn er sagt: "Man darf nicht vergessen: Ramazan Yildirim hat Dursun aus der dritten türkischen Liga geholt."

Dass man das vielleicht schon vergessen hat, dafür sorgte der 24-Jährige mit einer Spielweise, als wäre er schon länger in Fürth. Doch Fakt ist: Nach fünf Jahren in der Türkei stellte er sich im Frühjahr und in diesem Sommer via Probetraining für einen Vertrag vor. Trotz einer Knie-Verletzung, die ihn zwei Wochen kostete, gewann er das Vertrauen des Managements und unterschrieb für ein Jahr, der Verein kann die Option für ein weiteres ziehen. Wenn er so weitermacht, ist auch das keine Utopie mehr.

In den ersten vier Pflichtspielen stand er zwar nie über 90 Minuten auf dem Platz, doch wenn er, wie gegen 1860 München und Hannover für Ante Vukusic eingewechselt wurde, sorgte er sofort für Belebung im Angriffsspiel. In den beiden vergangenen Partien — im Pokal gegen Norderstedt und gegen Aue in der Liga — ließ Ruthenbeck Vukusic auf der Bank und probierte es mit Dursun von Beginn an, was der mit zwei Toren und einer Vorlage zurückzahlte.

Und Dursun gibt jetzt erst richtig Gas, nach dem ordentlichen Saisonstart auch verbal: "Wir haben eine tolle Mannschaft und werden alles dafür geben, oben mitzuspielen." Auch die haarsträubend hohe Quote vergebener Tormöglichkeiten sieht er entspannt. "Es wird besser in den nächsten Wochen, wir finden uns zusammen", verspricht er stellvertretend für seine Kollegen.

Megyeri gegen Ronaldo

Vier von ihnen müssen sich in den nächsten Tagen jedoch in anderen Mannschaften zurechtfinden. Als Berufene für ihre Nationalmannschaften werden vor allem Balazs Megyeri und Veton Berisha im Rampenlicht stehen. Fürths Torhüter Megyeri möchte die Nachfolge des zurückgetretenen ungarischen Urgesteins Gabor Kiraly antreten — erster Prüfstein ist das WM-Qualifikationsspiel gegen Europameister Portugal am Samstag.

Stürmer Berisha trifft mit der norwegischen Auswahl am Sonntag auf Deutschland. Außerdem ist George Davies für Sierra Leone gegen die Elfenbeinküste im Einsatz, der 19-jährige Rechtsverteidiger Dominik Schad ist für zwei Spiele der deutschen U 20-Nationalmannschaft nominiert. Wegen Dursun, aber auch wegen solcher Nominierungen sagt Ruthenbeck stolz: "Wir haben die Qualität, aber wir entwickeln sie auch."

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