Eine neue Zentrale für den Fürther Fußball

21.8.2014, 05:58 Uhr
Eine neue Zentrale für den Fürther Fußball

© Foto: Zink

Seit Dienstag rollt ein Schwerlasttransporter nach dem anderen von Cadolzburg in die Kronacher Straße, wo bisher allein das Nachwuchsleistungszentrum mit Internat stand. Im ersten von drei Bauabschnitten hat die Cadolzburger Firma Cadolto 16 Gebäude-Module in Fertigbauweise produziert.

Noch am Donnerstag setzt sie ein Kran auf- und nebeneinander, so dass sich am Ende die Funktions- und Verwaltungsgebäude ringförmig gegenüberstehen. Auf dem Innenhof - das zeigt bisher nur der Bauplan - wird ein Amphitheater errichtet, daneben Betonwürfel, an denen sich Skateboardfahrer und Straßenfußballer austoben können. "Ein Spielplatz für Jugendliche", nennt es der Fürther Architekt Peter Dürschinger, dessen Büro auch den Business Tower der Nürnberger Versicherung geplant hat.

"Ein Ort der Begegnung"

Präsident Helmut Hack sieht im Kleeblatt-Campus vor allem eine Idee verwirklicht: "Unsere Mitarbeiter sollen nahe an den Jugendlichen sein. Es soll ein Ort der Begegnung werden." Damit sei endlich auch der historisch bedingte Missstand behoben, dass die Fußball-Abteilung auf verschiedene Standorte in der Stadt verteilt war.

"Das", fügt NLZ-Leiter Günter Gerling hinzu, während er auf den schweren Kran mit den Umkleidekabinen am Haken deutet, "ist für uns ein Quantensprung, damit sind wir mindestens auf dem Niveau von Erstligisten."

Derzeit wohnen 14 Teenager im Fußballinternat, weitere vier sind in einer Gastfamilie untergebracht. Auch Einrichtungsleiter Peter Back hat hier eine Wohnung, der pädagogische Leiter Stefan Schmidt daneben sein Büro. Der ehemalige Junioren-Trainer ist als Sozialpädagoge bei der städtischen Qualifizierungsgesellschaft "elan" angestellt, der Verein bezahlt seine Arbeitsstunden.

Der gewünschte Weg der Talente ist klar: Sie sollen, ebenso wie Johannes Geis (für 1,4 Millionen zu Mainz 05) oder Felix Klaus (für 1,5 Millionen zum SC Freiburg), um nur zwei zu nennen, zunächst zum Profi werden und dann mit einer Transfersumme Geld in die Kassen des Vereins spülen. In diesem Sommer erst sind die ehemaligen Internatsschüler Muhammed Kayaroglu (18 Jahre) aus Miltenberg und der luxemburgische A-Nationalspieler Dwayn Holter (19) in den Kader von Frank Kramer aufgestiegen. Helmut Hack hat mittelfristig die Quote von 30 Prozent selbstentwickelter Spieler in der ersten Mannschaft als Ziel ausgegeben.

Mit den Transfereinnahmen will die Spielvereinigung Investitionen mit einem hohen Anteil an Eigenkapital stemmen, der andere Teil wird im Fall des Campus’ mit einem Bankkredit auf zehn Jahre finanziert.

Mitte Oktober transportiert Cadolto noch die Geschäftsstelle am Laubenweg zum NLZ. Dann steht das Stadion völlig alleine, der frei gewordene Raum soll zu Parkplätzen werden. Damit ist die Bedingung, die der Verein gestellt hat, erfüllt: Noch vor Winter soll alles bezugsfertig sein. Die nächste Baustelle ist dann der Umbau des Ronhofs.

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