Erlangen auf Krücken ins Ziel?

15.12.2017, 08:00 Uhr
Hoffen auf den Klassenerhalt: Die A-Junioren des HC Erlangen.

© Harald Sippel Hoffen auf den Klassenerhalt: Die A-Junioren des HC Erlangen.

Das wichtigste Ziel, die Finanzierung, haben sie am vergangenen Samstagabend in der Hiersemann-Halle bereits gefeiert: 5000 Euro wollten die A-Junioren des HC Erlangen für ihre Saison in der Bundesliga sammeln, 7180 sind es (Stand gestern) geworden. 102 Unterstützer hatten sich an der Crowdfunding-Aktion im Internet gefunden, für die vor allem Anton Käppner voller Einsatz und Leidenschaft kämpfte.

Am anderen, dem sportlichen Ziel, müssen sie noch ein Vierteljahr lang arbeiten. Spätestens zum letzten Saisonspiel am 25. März gegen die HSG Dutenhofen soll der Klassenerhalt stehen, nicht noch einmal will sich die Mannschaft von Trainer Matthias Bracher durch die Qualifikation quälen.

Dazu jedoch muss der HCE mindestens Rang sechs in der Tabelle erreichen, der ist derzeit zwei Ränge und drei Zähler entfernt. "Sicher ist das im Bereich des Möglichen", sagt Bracher, "aber es wird richtig knackig."

Es streiten sich mehrere

Die ersten fünf der Tabelle kämpfen um Rang eins, dahinter streiten sich Coburg, Hüttenberg und eben der HC Erlangen um den sechsten Rang. "Gegen die vorderen Fünf, das haben wir jetzt gesehen, fehlt uns schon noch einiges", so Bracher. Auch wenn der Zweite, DHfK Leipzig, überraschend mit zehn Toren Differenz besiegt wurde.

Wie bei den Profis mangelt es der A-Jugend vor allem an den einfachen Toren, denen aus dem Rückraum. "Wir müssen für jeden Treffer sehr hart kämpfen, währenddessen andere aus neun Metern den Ball locker-leicht über unsere Abwehr ins Tor hämmern." Nachverpflichtungen sind kaum möglich, "wir müssen zusehen, dass wir unsere Spieler wieder gesund bekommen", sagt der Coach.

Leistungsträger fehlten

Dem fehlten zuletzt reihenweise Leistungsträger: Abwehrchef Chris Froschauer mit Knöchelproblemen und Grippe, Kapitän Lukas Sauter war umgeknickt und nur in der Abwehr einsetzbar. Melvin Ugur fehlte gleich zwei Mal je vier Wochen mit Knöchelverletzungen und litt zuletzt unter einer Magen-Darm-Grippe.

"Unser Problem ist, dass der Kader zwar groß ist, aber in der Tiefe unterschiedliche Qualität besitzt", so Bracher. Zwar haben sich mit Jannik Bialowas und Philipp von Alvensleben zwei jüngere Spieler aufgedrängt, dafür aber sind die beiden Bayreuther, Thomas Wilke und Max Pankratz, wieder gegangen. "Wir werden das aus den eigenen Reihen lösen müssen", sagt Bracher, mit Linkshänder Jonas Poser, Steffen Barnik und Lorenz Meidl haben sich Spieler bereits so weiterentwickelt, dass sie bei den Profis erste Trainingseinheiten mitmachen durften.

Doch persönliche Erfolge und wirtschaftliches Glück hin oder her – nun zählt vor allem erst einmal das Sportliche.

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