Erlanger Judoka: "Fifty-fifty-Chance ist da"

28.5.2016, 06:00 Uhr
Erlanger Judoka:

© Foto: Harald Hofmann

Zwei der fünf entscheidenden Bundesligakämpfe haben die Erlanger als Neulinge bereits verloren – einmal zuhause, einmal in Ettlingen. Am Samstag gegen Rüsselsheim kann das Blatt aber noch einmal gewendet werden. Nach allen fünf Kampftagen der Saison kämpfen die zwei schlechtesten Mannschaften im Herbst um den Klassenerhalt in der Bundesliga. Hier liegt das Ziel der Erlanger, auch im nächsten Jahr wieder in der Bundesliga starten zu dürfen.

Zuversichtlicher Trainer

Klaus Lohrer, Judo-Abteilungsleiter und Trainer des TV Erlangen, sieht die Lage optimistisch: „Ich sehe die Chancen gegen Rüsselsheim 50:50. Da wir in Erlangen antreten, werden wir knapp 50 Leute da haben die theoretisch kämpfen können. Das ist gut für uns.“

In der Judo Bundesliga ist es üblich, dass die Kämpfer von ihren Vereinen bezahlt werden. Nicht so beim TV 48 Erlangen. Der „Underdog“ unter den Mannschaften macht vieles anders – und landete vergangenes Jahr überraschend in der ersten Liga. „Unsere Philosophie ist Geld verdirbt den Charakter. Bei uns ist der Zusammenhalt davor, während, und nach dem Kampf groß. Wir unternehmen nach jedem Turnier etwas zusammen.“, erklärt Klaus Lohrer. Teamgeist zählt hier mehr als Geld.

Trainer und Mannschaftskapitän Heiko Koch stimmt ihm zu: „Ich kann mir keinen besseren Teamzusammenhalt vorstellen.“ Die Kämpfer des TVE lehnen bezahlte Angebote von anderen Vereinen ab, um bei ihrer Mannschaft zu bleiben. „Wir haben noch nie jemanden für Geld verloren. Das zeigt ja, dass wir vieles richtig machen.“

„Schneeball im Ofen“

Der 44-Jährige stand mit sechs Jahren zum ersten Mal auf einer Judomatte – und war von da an nicht mehr von dort wegzudenken. Als Teamkapitän hätte er niemals mit dem Aufstieg gerechnet. Auch jetzt weiß er realistisch einzuschätzen, wie schwer es für seine Mannschaft sein wird, nicht wieder abzusteigen. „Ein Schneeball im Ofen hat mehr Überlebenschancen als wir in der ersten Bundesliga. Es gibt allerdings drei Mannschaften, die wir ins Wanken bringen können. Und auf die sind wir bestens vorbereitet.“

Dafür analysieren die Erlanger vor jedem Kampftag ihre Gegner ganz genau. Sie wissen, welchen ihrer Kämpfer sie gegen welchen gegnerischen Judoka einsetzen werden, um dessen Schwächen auszunutzen und ihre Chancen zu erhöhen.

Bestens vorbereitet

„Wir möchten den Klassenerhalt unbedingt schaffen und dafür tun wir alles“, erklärt Koch. Für den anstehenden Kampftag fühlt er sich bestens vorbereitet: „Wir haben das Privileg des Außenseiters und haben nichts zu verlieren.“

Das Turnier beginnt am Samstag um 16 Uhr in der Jahnhalle und dauert knapp zwei Stunden. Der Eintritt ist kostenlos.

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