Erlanger Tennis wie im Sommerurlaub

26.7.2017, 11:00 Uhr
Erlanger Tennis wie im Sommerurlaub

Stefan Vogelsang und Flavia Zaunseder, vom TSC Altenberg und TC Roth, sind zwei von über 25 Teilnehmern bei der mittelfränkischen Beachtennis-Bezirksmeisterschaft, die am Wochenende auf dem Gelände des FC West vom Turnverein 1848 Erlangen veranstaltet wurde. Normalerweise spielen die Beiden mit voller Leidenschaft Tennis. Dass man diesen Sport auch auf Sand ausüben kann, war für die Beiden vor dem Turnier neu: "Wir wurden von der Veranstalterin angerufen und gefragt, ob wir nicht teilnehmen möchten. Wir haben davor nie von Beachtennis gehört, um so neugieriger waren wir natürlich auch", erklärt Vogelsang.

Beachtennis ist vor allem in südlichen Ländern prominent, in Deutschland, sagen böse Zungen, regnet es dafür eigentlich zu oft. Auch am Samstagmorgen ergießt sich der Himmel über der Anlage, später dann bleibt es trocken – immerhin ein wenig Strandgefühl kann aufkommen, spielt man Beachtennis ja auch barfuß.

Mittelschwerer Tennisball

Gespielt wird mit einem mittelschweren Tennisball für Kinder, damit man nicht zu viel Kraft beim schlagen aufwenden muss. Das Feld ist kleiner als ein richtiges Tennisfeld und die Netze werden höher gespannt, um die Laufwege zu verkürzen. Der Aufschlag kann aus jeder beliebigen Position zu jeder beliebigen Position gespielt werden, solange er von unten geschlagen wird. Man könnte also meinen, Beachtennis ist eine einfache Version von Tennis mit Elementen von Beachvolleyball.

Erlanger Tennis wie im Sommerurlaub

"Einfach ist das auf keinen Fall. Wir müssen sehr viel Kraft aufwenden, vor allem auf dem Sand. Wenn das Feld die Originalgröße hätte, würden wir nach ein paar Spielen tot umfallen", sagt Flavia Zaunseder. "Für kleine Menschen ist das Ganze noch einmal deutlich schwerer." Vogelsang, der rund einen halben Meter größer ist als seine Mitspielerin, legt seinen Fokus lieber auf die Vorteile des Spaßes: "Durch das kleine Feld wird das Spiel deutlich schnelllebiger, die Sätze sind viel schneller gespielt, wodurch die Spiele schneller entschieden sind." Schneller als Tennis ist ein Spiel auf alle Fälle beendet: Bei Einstand zählt sofort der nächste Punkt zum Spielgewinn. Es besteht so also gar nicht die Möglichkeit, dass sich die Begegnung ewig in die Länge zieht. Um so mehr Zeit bleibt Teilnehmern und Zuschauern, um in den Genuss der Atmosphäre zu kommen.

Ein Strand in Erlangen

Beim FC West ist jedenfalls alles vor Ort, um sich wie auf einem Strand zu fühlen: Laute Musik, Beachbar, weicher Sand, Liegestühle und lachende, ausgelassene Leute.

Den Quarzsand gegen den Tennisboden austauschen wollen Stefan Vogelsang und Flavia Zaunseder aber erstmal nicht dauerhaft: "Es ist ein cooles Event, aber es ist eben auch nur zur Unterhaltung und zum Spaß. Die richtigen Ranglistenspiele spielen wir dann doch lieber auf einem richtigen Tennisplatz", sagt Stefan, bevor es zurück auf den Platz geht.

Erlanger Tennis wie im Sommerurlaub

Unterhalten wurde dabei ein gutes Dutzend Schaulustiger, unter denen auch Zuschauer waren, die grenzenlos begeistert sind: "Wir spielen das immer im Urlaub, aber das es für diesen Sport eine eigene Bezirksmeisterschaft gibt, ist großartig", schwärmt Petra Glössler.

Großartig anzusehen und zu spielen ist diese Sportart in der Tat, mit zu viel Ernst an die Sache sollte man aber eher nicht gehen, sonst geht das Wichtigste verloren: der Spaß. Durch den wird für die Teilnehmer beim FC West Urlaub und Sport verbunden. Ein guter Zeitvertreib also für schöne Sommertage.

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