Erst Disco, dann Burg: Das Party-Protokoll des Jubel-Club

14.5.2018, 22:12 Uhr
Ab auf die Kaiserburg! Nürnbergs Aufsteiger um Sebastian Kerk, Tim Leibold und Tobias Werner (von links nach rechts) ließen sich vom Oberbürgermeister empfangen.

© Sportfoto Zink/DaMa Ab auf die Kaiserburg! Nürnbergs Aufsteiger um Sebastian Kerk, Tim Leibold und Tobias Werner (von links nach rechts) ließen sich vom Oberbürgermeister empfangen.

Es war eine feucht-fröhliche Nacht, das sagen sie alle beim 1. FC Nürnberg. Nachdem die Clubspieler auf dem Fanfest vor dem Stadion mit Tausenden Anhängern sangen und den Aufstieg zelebrierten, stärkten sich Mannschaft und Verantwortliche bei einer Party in der Nürnberger Kult-Cocktailbar Kontiki für nächtliche Tanzeinlagen. 

Die Profis selbst kamen peu à peu ein wenig ermattet zur Türe herein. "Ganz guter Dinge" sei er, meinte Kapitän Hanno Behrens, den Aufstiegs-Kuchen in der Hand. "Fantastisch!", brachte Enrico Valentini, der mit Ehefrau Xenia erschien, seine Stimmungslage auf den Punkt. In letzter Sekunde die Meisterschaft verpasst zu haben, bekümmere ihn nicht. "Mir egal!", meinte der 29-Jährige. "Wir sind aufgestiegen!"

"Gigantisch" zu feiern, hatte Trainer Michael Köllner nach dem Spiel gegen Düsseldorf angekündigt. "Wir haben damit schon angefangen und machen jetzt hier weiter", meinte er. "Nullkommanull 'Aber'" gäbe es für ihn dabei. "Jetzt stärken wir uns, dann geht's los", sagte der Oberpfälzer. Los ging es dann im Szene-Club "Hinz x Kunz"

Während die meisten Spieler relativ unauffällig in Jeans und Shirt oder Hemd erschienen, hatte sich einer stylish in Schale geworfen: Edgar Salli trug zum schwarzen Shirt mit Glitzer-Applikationen golden funkelnde Turnschuhe. Das richtige Disco-Outfit für den In-Club, in den alle nach dem Kontiki noch zogen.

"Hauptsache, wir sind aufgestiegen!"

Zu Hip-Hop-Beats feierten die Spieler dort im Vip-Bereich dann ein bisschen gelöster. Dass sich Fußballer auch jenseits des Rasens gut bewegen können, bewiesen Valentini, Behrens und Tim Leibold, die auf einem kleinen Podest auf der Tanzfläche groovten. Ab und zu verließen die Spieler den Promi-Bereich und mischten sich unter die Fans, die im vorderen Bereich der Bar zuhauf standen und ihre Mannschaft feierten. Hier war die Meinung ebenfalls einhellig: Auch wenn es für das Tüpfelchen auf dem i nicht gereicht hat - "Hauptsache, wir sind aufgestiegen!".

Am Tag darauf ging der Feier-Marathon für den künftigen Erstligisten weiter, erste Station: der Hauptsponsor, die Nürnberger Versicherung. Der hatte in der Nacht noch den Business Tower in clubrot anstrahlen lassen. Am Vormittag schauten Mannschaft, Trainer und Betreuerstab dann zu einem Team-Event an der Ostendstraße vorbei. 

Das vorzeitige Ende des Party-Marathons soll der Empfang auf der Nürnberger Kaiserburg bilden, zu dem die Stadt geladen hat. Dort nahm Oberbürgermeister Ulrich Maly die Mannschaft in Empfang, aber nicht nur er, sondern auch jede Menge Sport-Prominenz aus Fußball-Deutschland. Neben DFB-Vizepräsident Rainer Koch schaute auch Moderatorin Katrin Müller-Hohenstein vorbei.

"Man hat mit diesem Aufstieg nicht unbedingt gerechnet", sagte Nürnbergs OB Maly in seiner Ansprache vor etwa 185 geladenen Gästen. "Aber die Mannschaft hat sich durch Teamgeist, Einsatz und Leidenschaft ausgezeichnet. Deshalb sind ihr viele Herzen aus der Stadt zugeflogen." Jetzt, und das sei klar, könne die oberste Prämisse für die kommende Saison nur der Klassenerhalt sein. 

Etwas philosophischer wird da schon Thomas Grethlein. "Von diesem Team geht eine geheimnisvolle Kraft aus", sagte der Club-Aufsichtsratsboss. Auch er habe mit dem Aufstieg nicht gerechnet, das Team habe damit aber eine ganze Stadt beschenkt. "Wir mischen wieder mit bei den Großen." 

Jetzt der wohlverdiente Urlaub? Noch nicht ganz, denn auf den Club kommt noch mehr zu. Schon am Mittwoch soll es noch einmal aufs Feld gehen. Coach Michael Köllner hat für 15 Uhr zu einer lockeren Trainingseinheit am Valznerweiher geladen. Es wird die letzte der Saison sein. 

 

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