Erster Neuzugang: Der Club krallt sich Kempe

17.6.2016, 11:32 Uhr
Tobias Kempe (links) spielt in der kommenden Saison im Club-Rot.

© Sportfoto Zink / DaMa Tobias Kempe (links) spielt in der kommenden Saison im Club-Rot.

Endlich mal ein Grund zur Freude. Das dürfte sich Andreas Bornemann zwischendrin vielleicht einmal gedacht haben. Zumindest, als der Sportvorstand und die verbliebenen Personalplaner am Valznerweiher den ersten Neuzugang für die kommende Zweitliga-Spielzeit eingetütet hatten. Es sind anstrengende Tage beim 1. FC Nürnberg.

Es muss doch geplant werden

Vom Wirbel, Wirrwarr und quasi feststehenden Abschied von Erfolgstrainer René Weiler und ihrer medialen, kreuz- und querlaufenden Übermittlung wirkte auch Bornemann in den letzten Tagen mitgenommen. Es ist keine leichte Aufgabe, die der couragierte Wahlnürnberger aktuell zu bewältigen hat. Der Club-Vorstand muss sich nach dem Wechsel-Theater um René Weiler auf der einen Seite um einen neuen Chef-Trainer bemühen - trotzdem darf auf der anderen Seite die Kaderplanung nicht vernachlässigt werden.

Zumindest in der zweiten Kategorie kann Bornemann nun einen Erfolg vermelden: Tobias Kempe ist die erste Neuverpflichtung, welche der Altmeister aus Nürnberg für die kommende Saison unter Dach gebracht hat. "Wir sind froh, mit Tobias einen Spieler in unseren Reihen begrüßen zu dürfen, der seine Klasse in den Profiligen Deutschlands bereits nachgewiesen hat. Mit seiner Variabilität wird er unser Angriffsspiel facettenreicher machen", erklärt Bornemann auf der vereinseigenen Website. Zuvor hatte Kempe den Medizincheck am Neuen Zabo erfolgreich absolviert und sein Servus unter einen Arbeitsvertrag gesetzt.

Warum man sich in Nürnberg auf den ehemaligen U20-Nationalspieler freut, erklärt sich eigentlich von selbst. Der 26-Jährige ist ein gestandener Profi, der dies auch schon in Deutschlands höchster Spielklasse bewiesen hat. In Darmstadt kam der Standardspezialist in der vergangenen Bundesliga-Saison auf 31 Einsätze, blieb selbst zwar ohne Torerfolg, legte immerhin aber vier Treffer auf. Die Lilien hatten es so auch ein Stück weit Kempe zu verdanken, dass sie die Klasse hielten.

Dass die Südhessen in der zurückliegenden Runde überhaupt im Oberhaus am Start waren, hatten sie Kempe übrigens ganz besonders zu verdanken: Durch sein Freistoßtor Ende Mai 2015 gegen St. Pauli hatte der gebürtige Weseler den Aufstieg der Lilien amtlich gemacht. Erstliga-Expertise - wie sie bereits Hanno Behrens, der mit Kempe am Böllenfalltor zusammenspielte, mitbringt - sieht man in Nürnberg gerne. Schließlich ist die Bundesliga die Liga, in der sich der Club am wohlsten fühlt.

Immer noch eine große Strahlkraft

Dass Kempe, der bei Borussia Mönchengladbach und Werder Bremen ausgebildet wurde und bereits 2010 in Aue Zweitliga-Praxis bekam, weiß, wie man es in die Bundesliga schafft, dürfte dem Beinahe-Aufsteiger aus der Noris nützen: "Ich will alles geben, um an die Erfolge der vergangenen Saison anzuknüpfen", erklärt in dieser Logik auch Kempe auf der Club-Homepage. Davor setzt er einen Willkommensgruß, der den FCN-Fans selbst in anstrengenden Zeiten Freude machen dürfte: "Der Club ist ein Traditionsverein, der noch immer große Strahlkraft besitzt."

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