Schmeichelhaft: Choupo-Moting besiegt Sporting

21.10.2014, 22:57 Uhr
Schmeichelhaft: Choupo-Moting besiegt Sporting

© REUTERS/Ina Fassbender

Der eingewechselte Eric Maxim Choupo-Moting machte mit einem zweifelhaften Handelfmeter (90.+3) den schmeichelhaften Sieg perfekt. Zuvor trafen Chinedu Obasi (34. Minute), Klaas-Jan Huntelaar (51.) und Benedikt Höwedes (60.).

Nani (16.) und Adrien Silva (64./Foulelfmeter/78.) hatten das zwischenzeitliche 3:3 für die Gäste herausgeschossen, die von der 33. Minute an wegen einer Gelb-Roten Karte gegen Maurício in Unterzahl spielen mussten. Mit dem Last-Minute-Erfolg verbesserten die Schalker mit nun 5 Punkten ihre Ausgangslage im Kampf um den Einzug ins Achtelfinale enorm.

Bei seiner Rückkehr auf die Champions-League-Bühne veränderte Di Matteo die Schalker Startelf im Vergleich zum 2:0-Bundesliga-Sieg gegen Hertha BSC nur moderat. Choupo-Moting erhielt zunächst eine Pause, für ihn spielte Obasi von Beginn an. Marco Höger kam im defensiven Mittelfeld zum Einsatz, dafür rückte Dennis Aogo auf die linke Abwehrseite. Christian Fuchs saß nur auf der Bank.

Und Aogo war auch gleich an zwei entscheidenden Szenen beteiligt. Zunächst köpfte er vor dem 0:1 bei einer Flanke den Ball unbedrängt ins Aus. Joao Mario trat den Eckball flach und langsam in die Mitte, wo die Schalker Hintermannschaft pennte. Nani schaltete am schnellsten und schoss einen leicht abgefälschten Kullerball dem Schalker Schlussmann Ralf Fährmann durch die Beine ins Tor.

Im Gegenzug verfehlte Julian Draxler mit einer Direktabnahme nur knapp das Tor (17.). Die Schalker bemühten sich um Struktur im Spielaufbau, agierten aber zeitweise zu verhalten und unkonzentriert. Doch nach dem Platzverweis für Maurício, der nach einem ungestümen Einsatz gegen Höger zurecht Gelb-Rot sah, trat Aogo den Freistoß in den Strafraum, wo Obasi per Kopf erfolgreich war.

Wie schon Fährmann zuvor machte diesmal auch Sporting-Schlussmann Rui Patricio keine gute Figur und ließ den Ball über seine Hände ins Netz rollen. „Ich freue mich total für ihn“, sagte der verletzte Schalke-Torwart Fabian Giefer zur Pause im TV-Sender Sky über den nigerianischen Nationalspieler, der nach dem Ausgleich sofort auf Di Matteo zustürmte und dem früheren Chelsea-Coach in die Arme sprang.

Der Champions-League-Sieger von 2012 hatte nach dem bislang wenig berauschenden Auftritt der Königsblauen in der Königsklasse mit zwei Punkten aus den ersten beiden Partien die Vergleiche mit Lissabon als „vielleicht entscheidend“ eingestuft. Realistisch betrachtet kämpfen die Schalker um den zweiten Platz in der Gruppe hinter dem FC Chelsea - und entsprechend motiviert starteten sie in die zweiten 45 Minuten.

Choupo-Moting kam nun für den angeschlagenen Kevin-Prince Boateng. „Ich gehe mal ganz stark davon aus, dass wir dieses Ding hier noch drehen werden“, hatte Giefer vor der zweiten Halbzeit gesagt. In Überzahl entfachten die Gastgeber nun mehr Druck und wurden schon früh belohnt. Draxler passte auf Obasi, der direkt auf Huntelaar weiterleitete. Der Niederländer zögerte nicht lange und schloss unhaltbar mit seinem 44. Europapokaltor im 67. Einsatz ab.

Als Höwedes wenig später per Kopf auf 3:1 erhöhte, schien eine Vorentscheidung gefallen. Aber nur drei Minuten nach seiner Torvorlage für Höwedes trat der 19 Jahre alte Kaan Ayhan im eigenen Strafraum André Carrillo auf den Fuß – und Adrien Silva verkürzte per Strafstoß auf 3:2. Ein Durcheinander in der Schalker Abwehr ermöglichte dem Mittelfeldspieler sogar das 3:3. Erst in der dritten Minute der Nachspielzeit gelang den Schalkern der Sieg.

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