Eurocup: Brose Baskets verputzen die Grissinis
19.11.2014, 22:35 Uhr
Die Brose Baskets starteten wie schon gegen Frankfurt mit Brad Wanamaker, Karsten Tadda, Ryan Thompson, Elias Harris und Dalibor Bagaric in die Partie. Nach erfolgreichem Ballgewinn beim Tip-Off erzielte US-Guard Thompson per Dreier die ersten Punkte der Partie. Obwohl Emilias Point-Guard Cinciarini im Gegenzug verkürzen konnte, erwischten die Bamberger insgesamt den besseren Start. Nach drei Minuten stand es nach Dunkings von Harris und Bagaric 7:2.
Die Gäste kämpften sich jedoch wieder heran, nach fünf Minuten lautete der Zwischenstand 9:8 aus Sicht der Hausherren. Zur Freude der Fans folgte dann die Einwechslung von Josh Duncan, am Sonntag noch geschont, nun wieder im Einsatz. Allerdings leistete er sich schnell zwei einfache Ballverluste, was Reggio Emilia in Person von Taylor eiskalt ausnutzte. Acht Punkte erzielte der Topscorer der Italiener in den ersten zehn Minuten und sorgte somit für eine 16:21-Führung der Gäste nach dem ersten Viertel.
Im zweiten Spielabschnitt schien es anfangs so, als ob die Italiener weiter davon ziehen würden. Lavrinovic traf einen Distanzwurf, doch Strelnieks antwortete mit einem wichtigen Dreier. Es folgte ein doppeltes Spektakel durch Trevor Mbakwe, der in zwei Angriffen nacheinander erst über della Valle und dann Lavrinovic zum 23:25 stopfte. Doch tat sich Bamberg im weiteren Verlauf des zweiten Viertels mit der Zonenverteidigung der Gäste schwer. Zudem konnte der Tabellenführer der Lega A mit erfolgreichen Dreipunktewürfen die Führung weiter behaupten, so dass es nach sechs Minuten 27:31 aus Sicht der Heimmannschaft stand.
Die Schlussphase der ersten Halbzeit gestaltete sich daraufhin ausgeglichen. Beide Trainer versuchten mit Auszeiten ihren Spielern die richtigen Impulse zu geben, doch konnte sich keine der beiden Mannschaften absetzen. Zwanzig Sekunden vor der Pause war Strelnieks aufgrund der ablaufenden 24-Sekunden-Uhr gezwungen, einen ganz wilden Dreier zu nehmen. Doch fand der Ball den Weg durch die Reuse, so dass Bamberg mit einem 36:38-Rückstand in die Kabine ging.
Bamberg holt sich die Führung zurück
Nach der Pause sorgte Tadda per Dreier für eine 39:38-Führung. Die Italiener antworteten jedoch prompt, so dass es drei Minuten dauerte, bis die Brose Baskets wieder die Oberhand gewinnen konnten. Ein Dreipunktspiel von Mbakwe führte zu einem 42:40-Zwischenstand, Reggio Emilia hingegen warf den dritten "Airball" in Folge. Doch beide Mannschaften begegneten sich weiterhin auf Augenhöhe, knapp drei Minuten vor Ende des Viertels führten die Hausherren knapp mit 47:46. Obwohl Bamberg nun in der Offensive deutlich besser agierte, verschliefen die "Big-Men" der Domstädter es zu oft, unter dem eigenen Korb richtig auszuboxen, so dass die Gäste weiter dran blieben.
Nach einer Auszeit folgte jedoch die Phase des Bradley Wanamaker. Der Kapitän agierte wie ein echter Anführer und sorgte mit einem "And-One" für die bis dahin höchste Führung des Spiels (54:46). Bis zum Ende des Viertels hatte die Trinchieri-Truppe ihre Führung in den zweistelligen Bereich geschraubt, was auch beim Trainer für ein leichtes Schmunzeln sorgte (57:47).
Die letzten zehn Minuten wurden durch Cinciarini eröffnet, doch Strelnieks antwortete einmal mehr per Dreier. Nach zwei starken Verteidigungssequenzen und den daraus resultierenden Ballgewinnen schloss Ryan Thompson gleich zweimal sehr anschaulich am Korb der Gäste ab (64:49). Bamberg spielte sich nun in einen Rausch, da nutzte auch die Auszeit von Gäste-Trainer Menetti nicht viel. Nach einem zauberhaften Anspiel von Strelnieks auf Wanamaker versenkte dieser mit Ablauf der Shotclock den nächsten Distanzwurf.
Trinchieri lobt die Verteidigungsarbeit
"Freak City" war nun nicht mehr zu bremsen. Nur kurze Zeit später verwandelte sich die neu gewonnene Euphorie bei den Fans jedoch in einen Schockmoment. Ryan Thompson blieb verletzt liegen, musste in die Kabine gebracht werden und kehrte nicht mehr aufs Parkett zurück.
Aber die Brose Baskets machten auch ohne ihren zweitbesten Scorer da weiter, wo sie aufgehört hatten. Strelnieks traf fünf Minuten vor Schluss seinen fünften Dreier zum 69:53. Für unnötige Aufregung sorgten dann die Schiedsrichter, als sie Tadda das fünfte Foul anhingen und für seinen Applaus ein zusätzliches technisches Foul verhängten. Doch sollte dies den Bambergern keine Sorge mehr bereiten, eine Minute vor Schluss führte Bamberg dank eines weiteren Strelnieks-Dreiers 75:59. Es sollten die letzten Punkte der Gastgeber an diesem Abend sein, am Ende siegten die Brose Baskets Bamberg gegen Grissini Bon Reggio Emilia mit 75:61.
Coach Trinchieri war nach der Partie zufrieden mit seinen Mannen, sagte, dass er zum ersten Mal das körperliche Spiel gesehen habe, welches er von seiner Mannschaft verlange. Besonders die Verteidigungsarbeit hat er hervorgehoben, denn "die langen Kerle von Emilia haben keinen freien Wurf mehr bekommen".
Brose Baskets Bamberg: Strelnieks (20 Punkte), Thompson (14), Mbakwe (12), Wanamaker (10), Theis (7), Duncan (5), Tadda (3), Harris (2), Bagaric (2), Schmidt, Shipp.
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