Fahrlässige Falcons ermöglichen Kirchheim den Kantersieg

14.10.2017, 21:44 Uhr
Ratloser Valérien: Die Enttäuschung war Nürnbergs Korbjägern nach der klaren Niederlage am Samstagabend ins Gesicht geschrieben.

© Sportfoto Zink / WoZi Ratloser Valérien: Die Enttäuschung war Nürnbergs Korbjägern nach der klaren Niederlage am Samstagabend ins Gesicht geschrieben.

Mitte der ersten Halbzeit sah es am Samstagabend dann aber phasenweise tatsächlich eher nach Fußball aus. Die Distanzwürfe wirkten wie Flanken, die nur selten ihr Ziel fanden, vielleicht hatte sich Junge auch gegenüber seiner Mannschaft einen Scherz erlaubt in der Vorbesprechung. Dass ab dem zweiten Viertel die Wurfuhren nicht mehr funktionierten und zwischenzeitlich sogar die Anzeigetafel den Dienst verweigerte, passte jedenfalls zu 20 desolaten Minuten, in denen beim Nürnberger Basketballclub weder auf noch neben dem Feld viel zusammenlief.

Die logische Konsequenz: ein deutlicher Rückstand zur Pause. 15 Minuten blieben Junge, um sein Team noch einmal an die Grundlagen des Sports zu erinnern. Dass die Falcons kaum von außen trafen, war dabei noch das geringste Problem (Matthew Gibson hatte den einzigen erfolgreichen Dreier beigesteuert), entscheidender waren die vielen schlampigen Pässe und die nachlässige Rebound-Arbeit. Anders dagegen das deutlich erfahrenere Team aus Kirchheim, bei dem zwar ebenfalls wenig Spielfluss aufkam, das seine Qualitäten in der Offensive aber besser auszuspielen wusste und bei ein paar wilden Würfen auch das nötige Glück hatte.

Viel flüssiger sah das Spiel der Falcons auch in der zweiten Hälfte nicht aus, immerhin hatten sie nun aber einen Teil ihres Selbstvertrauens wiedergefunden. Dan Oppland wühlte unter dem Korb, Malo Valérien nutzte seine Athletik im Post-up und Mardracus Wade versuchte sich als Energizer. Immer wieder wussten sich die Gäste nur mit Fouls zu helfen, wären die Falcons an der Linie konstanter gewesen, hätten sie sich im Schlussabschnitt durchaus noch Hoffnungen auf ein Comeback machen dürfen.

So ging das Team von Junge mit über 20 Punkten Rückstand ins letzte Viertel (40:63). Kirchheim konnte sich nur noch selbst schlagen, verzichte aber darauf, vor 773 Zuschauern zu einem weiteren legendären Abend im Nürnberger BBZ beizutragen. Erst als der Vorsprung auf fast 30 Zähler angewachsen war (41:70), ließen die Gäste ein wenig nach. Der NBC durfte ein paar schöne Körbe erzielen, Junge gönnte Ben Gahlert seine ersten Zweitliga-Minuten, beim Stand von 64:85 durften die Basketballer und auch die Anzeigetafel Feierabend machen.

Nach einem Sieg und drei Niederlagen sind die Falcons unten im Tabellenkeller zu finden, allerdings war das angesichts des Spielplans auch nicht unbedingt anders zu erwarten. Viel besser hat es die Liga allerdings auch in den kommenden Wochen nicht mit dem NBC gemeint. Am kommenden Wochenende geht es nach Trier, dann anch Hamburg, anschließend schaut das ambitionierte Köln in der Halle am Berliner Platz vorbei. Gut möglich, dass die Falcons danach immer noch nur bei einem Sieg stehen.

Nürnberg: Wade (17 Punkte), Gibson (11), Sanders (8), Valérien (8), Maier (6), Oppland (5), Omuvwie (4), Girard (2), Meredith (2), Gahlert (1), Haßfurther.

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